Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/555

This page has been proofread.

im Verrat groß waren. Die Cupola hat, um ihren Mann zu retten, auch das getan; sie hat sich verkauft. Ah! dir hätte deine hohe Selbstachtung das verboten: ich weiß. Wie solltest du dienen? Bist du eine Frau wie die unseren? Ich aber schwöre dir: du hättest, wie die unseren, zehn Liebhaber haben können und mein Weib sein; ich hätte dich gejagt und erlegt; dann aber hätte ich geweint auf deinem Sarg vor Liebe. Und jetzt werde ich darauf speien.“

„Töte mich!“

Sie warf die Hände empor.

„So töte mich doch!“

„Damit ich Mörder bin und durch dich vollends verderbe? Hoffe das nicht! Wir werden zusammen weiterleben. Mein Haus scheint mir nicht mehr meins. Kein Kind ist darin. Du hast mein Geschlecht getötet; wo ist Giovannino? Nun am Haus die Verkündigung fehlt, kommt er nie mehr hinein. Ich fühle mich daraus vertrieben, ich bin wie in Reisehast. Du, eine Heimatlose, hast mich heimatlos gemacht! Und jetzt möchtest du mich allein lassen? Das Schiff räumen, da es sinkt? Hoffe das nicht! Wir sind untrennbar. Weißt du nicht, warum ich gewählt werden will? Aus Haß auf dich! Damit ich das Gesetz der Scheidung verhindern kann! Damit unsere Hölle ewig ist!“

Lola stand, Kopf und Schultern gebeugt. Er wütete.

„Vielleicht wirst du mit mir in einem Ministerpalast wohnen, wirst zusehen, wie ich mir die Banken dienstbar mache, Gold in Barren verdiene, gefürchtet und gefeiert, von den Frauen begehrt werde, und wirst

547