munter. „Setzst du dich nun gemütlich zur alten Erneste?“
Dabei stellte sie sich ganz mit ihrer Häkelei beschäftigt und sprach nur in Pausen.
„Weißt du wohl, woran ich eben erinnert wurde? An das seidene Kleidchen, in dem du damals aus Amerika kamst. Dies da hat eine ähnliche Farbe, und die Ärmel sind auch wieder so. Was alles zwischen den beiden Kleidern liegt, nicht?“
Lola sah mit einer Falte zwischen den Augen vom Buch auf, wartete, was sie solle, und las weiter.
„Du kamst zu einer Zeit, als ich sehr einsam und traurig war,“ sagte Erneste nach einer Weile.
„Beliebt?“ fragte Lola; und Erneste sprach, trotz ihrer Scham, den Satz noch einmal.
„So?“ machte Lola, ungeduldig, weil sie einen Augenblick von sich selbst fort und über jemand anderen nachdenken mußte.
„Ach ja, du warst das erste Jahr immer in Trauer.“
Sie sah noch in die Luft: ob sie weiterfragen müsse. Wozu; und sie kehrte zum Buch zurück.
„Wenn man so allein geblieben ist, wie ich damals, dann ist das Herz vorbereitet. Drum gewann ich dich, die du auch allein warst, gleich sehr lieb,“ sagte Erneste einfach. Nach einer Pause, da Lola sich nicht regte:
„Nun, ganz vergessen wirst du die alte Erneste wohl niemals!“
Ein stockendes Selbstgespräch.