Da fühlte er noch einmal zwei weiche, mollige Mädchenarme um seinen Hals und einen langen, brennenden Kuß auf seinen Lippen.
„Leb wohl, mein lieber Franzi! Ich behalt’ dich dennoch lieb!“ schluchzte das Mädel an seinem Hals. Dann ging er hinaus, von den beiden Männern gefolgt. —
Mizzi aber brach auf dem Diwan zusammen, auf dem noch soeben ihr Franz entgeistert gesessen hatte — und weinte zum Steinerweichen.
Da ging leise die Mr auf, und jemand stand vor ihr. Sie sah auf. Es war der Graf.
„Nicht weinen, liebe Freundin“, sagte er tröstend. „Ich weiß alles, auch daß er nicht Ihr Mann ist … Sie sind frei … Sie können hin, wohin Sie wollen. Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Kommen Sie mit nach Monte Carlo. In einer Stunde geht der Zug nach Zürich. Von da geht’s weiter nach Mailand und Monako. Einverstanden?“
Mizzi nickte unter Tränen lächelnd, und er half ihr beim Kofserpacken.
Wer hätte das bloß geglaubt? dachte Mizzi mit dankbar frohem Herzen. Vor fünf Minuten erst wird mir der eine Liebhaber geholt — und schon Hab’ ich wieder einen andern! — — —
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