grosse Werke: Jesenice, Ravne, Štore, Prevalje. Das letztere wurde Ende des 19.tJahrhunderts nach Österreich verlegt, Jesenice verlagerte die Produktion nach Škedenj bei Triest und spezialisierte sich auf die Eisenverarbeitung. In Ljubljana entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aus einem Handwerksbetrieb eine Glockengiesserei und Giesserei. Ähnlich verlief die Entwicklung im Falle der Fabrik von Sensen und Sicheln in Slovenj Gradec (Windischgraz). Neu errichtete Industriebetriebe waren z. B. die Werkstätten der Südbahn in Maribor/Marburg (1863), die Nagelfabriken in Kamna Gorica (1872) und Kropa (1894), die Schlossfabrik in Kamnik/Stein (1896), die Emailwarenfabrik in Celje/Cilli (1894). Modernisiert wurden Papierfabriken (in Oberkrain Goričane/Görtschach und Medvode/Zwischenwässern). In der Lebensmittelindustrie wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Dampfmühlen in Betrieb genommen. Die Bierherstellung konzentrierte sich in den industriellen Brauereien in Ljubljana und Maribor. In Ljubljana wurde 1871 eine Tabakfabrik eröffnet. In Oberkrain, wo die Schuhherstellung Tradition hatte, entstanden diesbezügliche Industrieunternehmen in Tržič (Neumarktl), Kranj (Krainburg) und Ziri. In Tržič wurde 1885 auch die Spinnerei und Weberei eröffnet, in Ljubljana noch vor der Jahrhundertwende eine Trikotagefabrik. In Kamnik gab es eine Schiesspulverfabrik, in Maribor eine Seifenfabrik. Ziegeleien fand man in der Nähe von grösseren Städten, in Mojstrana in Oberkrain nahm ein Zementwerk den Betrieb auf (1860).
Die Entwicklung der Industrie wurde durch die Erzeugung von Elektroenergie in Wasser- und Wärmekraftwerken gefördert, die in den letzten zwei Jahrzehnten vor dem ersten Weltkrieg und in noch grösserem Umfang nach Kriegsende in Schwung kam. Zwischen 1918 und 1945 entwickelten sich in Slowenien 856 Industriebetriebe mit Fabrikcharakter.
Zur Vorzeigebranche in den slowenischen Alpen hat sich in der letzten Zeit der Fremdenverkehr entwickelt. Über diesen Sektor und über die modernen Wirtschaftstendenzen informiert der Beitrag von Miha Kosi in diesem Band.
LITERATURNACHWEIS
Gospodarska in druzbena zgodovina Slovencev. Zgodovina agrarnih panog I. Agrarno gospodarstvo (Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Slowenen. Geschichte der Land- und Forstwirtschaft I. Die Agrarwirtschaft), Ljubljana 1970.