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liehe Erträge gemessen zu können, musste das neuerworbene Land, vor allem dort, wo es sich nicht um Altsiedelland handelte, intensiver genutzt werden. Dafür brauchte man Siedler.


MOBILITÄT IM RAHMEN DER KOLONISATION

Ein Anreiz für Kolonisten dürfte neben günstigeren Leihebedingungen gewesen sein, dass während des Hochmittelalters offenbar in den neuen Gebieten leichter günstiger Boden zu finden war als im Altsiedelland. Möglicherweise bot die Migration auch Chancen für einen gewissen Bevölkerungsüberschuss.[7]

Für das Gebiet um Innichen lässt das Namenmaterial erkennen, dass am Landesausbau sowohl die vorhandene romanische Bevölkerung wie auch Leute aus Bayern beteiligt waren, wahrscheinlich in erster Linie Hörige aus anderen Besitzungen desselben Grundherrn. Infolge der Kolonisation von Innichen beziehungsweise Freising war das Pustertal im 11. Jahrhundert im wesentlichen bayerisch besiedelt; es gab aber auch noch Alpenromanen und in Osttirol slawische Bevölkerung.[8]

Etwa zwei Jahrhunderte später zogen Bauern aus dem wohl inzwischen dicht-bevölkerten Pustertal nach Zarz/Sorica in Oberkrain; von Innichen aus liegt das südöstlich, jenseits der karnischen Alpen. Diese Migration des 13. Jahrhunderts ist unter anderem nachweisbar durch die Tradition einer jährlichen Wallfahrt nach Innichen, die bis ins 19. Jahrhundert bewahrt wurde.[9] Auch diese Wallfahrten zeugen von einer erheblichen Mobilität der bäuerlichen Bevölkerung. Die Bezeichnung eines Amtes in Oberkrain als Kärntneramt belegt Kolonisten aus Kärnten; dabei handelte es sich überwiegend um Slowenen aus den freisingischen Besitzungen um den Wörthersee.[10] In der Ebene nordwestlich von Bischoflack siedelte der Grundherr Bauern an, die aus den freisingischen Besitzungen in Bayern gekommen sein dürften. Bereits das älteste Urbar zählt über 90 sogenannte bayerische Huben auf. Auch in Unterkrain verweisen in den späteren Urbaren belegte Ortsnamen wie Pairisdorf inferior beziehungsweise superior auf Kolonisten aus Bayern.

Über die Herkunft der Kolonisten der freisingischen Besitzungen in Kärnten und der späteren Steiermark wissen wir weniger gut Bescheid. Immerhin unterscheidet das älteste Urbar bei den Huben von Oberwölz zwischen hashovbe und solchen de Sclaaicis, also zwischen deutscher und slawischer

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HISTOIRE DES ALPES - STORIA DELLE ALPI - GESCHICHTE DER ALPEN 1998/3