und einfache Häuser mit breiten Höfen, die mit roten Dachziegeln bedeckt seien. Der Stadtrand habe einen periferen, mancherorts noch bäuerlichen Charakter.[9]
Laibach erlebte bereits ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einige städtebauliche Eingriffe, unter anderem den Abriss der Stadtmauer und die Zuschüttung der Gräben in den letzten zwei Jahrzehnten, die die traditionel- len Begrenzungen entfernt und die Ausweitung der Stadt in die Vorstädte ermöglicht hatten.[10] Durch die Beseitigung dieses bedeutendsten Hindernisses für die Entwicklung der Stadt erreichte Laibach einige dauerhafte Verbesse- rungen, die nicht nur zu einem schöneren und offeneren, sondern auch etwas saubereren Aspekt der Stadt beitrugen. Zur Zeit des bekannten Kongresses der Heiligen Allianz im Jahr 1821 wurde etwa der Kongressplatz mit dem Kongresspark eingerichtet, nach diesem Ereignis setzte auch ein schnelleres Zusammenwachsen der Stadtteile ein. Schneller ging auch die Sanierung von Strassenkanälen vor sich, Strassen wurden gepflastert, das Laibacher Moor entwässert und das Flussbett des Laibachflusses vertieft. Im langen bürger- lichen Jahrhundert profitierte die Stadt von der Südbahn, die diese im Jahr 1849 erreichte, und von der Einführung der Gasbeleuchtung in den 1860er- Jahren. Sowohl die Eisenbahn als auch die Gasbeleuchtung symbolisierten den Fortschritt, sie waren Neuerungen, die den Rhythmus und die Lebensweise der Laibacher Bürger beeinflussten.[11]
Trotz zahlreichen städtebaulichen Massnahmen waren Strassen und Plätze, den erhaltenen Gesundheits- und Polizeiberichten zufolge, noch immer stark verschmutzt, und vernachlässigt, und sie stanken wie Senkgruben. Berichte über die geradezu katastrophalen hygienischen Verhältnisse und den unerträg-lichen Gestank tauchen vor allem angesichts des Ausbruchs verschiedener Krankheiten auf. Laibach wurde nämlich mehrmals von Choleraepidemien heimgesucht,[12] einer grausamen Krankheit, die als der «grosse Sanitätsrefor-mer» des 19. Jahrhunderts bezeichnet werden kann.[13] Die Angst vor Miasmen veranlasste die Behörden, Überlegungen zur Sanierung von unerträglichen hygienischen Verhältnissen anzustellen. Die Angst vor der Cholera hatte nämlich einschneidende Folgen für das öffentliche Gesundheitswesen vieler europäischer Staaten. Nach der zweiten grossen Choleraepidemie in den Jahren 1854 und 1855, so stellte der Laibacher Stadtphysiker Dr. Wilhelm Kovatsch in seiner Beschreibung der skandalösen Gesundheitsverhältnisse in Laibach aus dem Jahr 1875 fest, sei in Europa eine neue Epoche im Kampf gegen die
Epidemien angebrochen. Spätestens nach der dritten grossen Choleraepidemie