Fig. 2: Dauer des Aufenthalts in einer italienischen Stadt
Quelle: Vgl. Anm. 4.
an die Bedingungen und die Kleinräumlichkeit ihrer Heimat angepasst, obwohl ihnen das einiges abverlangte. So war auch für Maria Blaas, die 1946
nach zehn Jahren Dienst bei einer wohlhabenden Familie in Mailand, mit 34
Jahren heiratete, die Ehe gewissermassen die Rückkehr zur Tradition. Sie war
mit einer Kurzhaarfrisur von Mailand zurückgekommen und «als ich dann
geheiratet habe, hat der Mann gesagt, ich solle mir die Haare wieder wachsen
lassen, denn das passe nicht hierher».
«Die schönste Zeit meines Lebens», «diese Jahre möchte ich auf keinen Fall
missen», so und ähnlich beurteilen die meisten ehemaligen Dienstmädchen
ihre Dienstjahre im Rückblick. Natürlich ist zu bedenken, dass es sich dabei
um die Jugendjahre der Protagonistinnen handelt und diese im Allgemeinen
eher positiv gesehen werden. Aber diese Erklärung reicht nicht weit genug.
Denn auch in Fällen, wo die Arbeitserfahrungen in einer italienischen Stadt
nicht durchweg positiv waren - und das war doch häufig der Fall - betonen
die Frauen, dass diese Zeit für sie sehr intensiv und lehrreich war und sie auch