Steiermark und Oberösterreich gelegen, schreibt die ausgedehnte Berggruppe teils die Geschichte dieser wohl bekanntesten österreichischen (Touristen-) Region mit. 1997 wurde die «Historische Kulturlandschaft Hallstadt-Dach- stein-Salzkammergut» in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Die Begründung gleicht einer Laudatio: «Bei der alpinen Region Hallstadt-Dach- stein-Salzkammergut handelt es sich um ein aussergewöhnliches Beispiel einer Naturlandschaft von einzigartiger Schönheit mit besonderer wissenschaftlicher Bedeutung, die auch Zeugnis von der frühen und kontinuierlichen menschlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Tätigkeit ablegt.»[11] Angesprochen wird hier die Landschaft in ihrer bemerkenswerten Verbindung von Bergen und darin eingebetteten fjordartigen Seen, eine Besiedelung, die bis in die prähistorische Zeit zurückreicht, und die kulturelle Vielfalt der Region. Auf diese Breite von Besonderheiten der Welterberegion reagierte Elsa Prochazka mit ihren Studentinnen und Studenten, als sie 2006 den Auftrag zur Neuinszenierung der oberösterreichischen Seite des Dachsteins bekam. Die umfassende Aufgabe begann mit einer einjährigen Forschungsarbeit, die tief in die Geschichte des Berges führte.
Den Berg erobern
War der Dachstein lange Zeit stille Kulisse für all die Veränderungen, welche
die an seine Abhänge geschmiegten Dörfer durchliefen, wurde der Berg ab
dem beginnenden 19. Jahrhundert Schritt für Schritt erobert und selbst zum
Ort des Geschehens: Die einst nach aussen so abgeschlossene Region war von
ihren Anfängen an vom Salzabbau geprägt. Der Hallstädter Salzberg und das
Hallstädter Gräberfeld aus prähistorischer Zeit, stehen als Synonym für diese
vorgeschichtliche Vergangenheit sowie für das Salz als bestimmende Lebensgrundlage. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts, als man die Heilwirkung
von Solebädern erkannte und die ersten Gäste kamen, erfolgte eine Öffnung
nach aussen.[12] Danach überschlug sich die Geschwindigkeit der touristischen
Erschliessung und somit der Bekanntheitsgrad des Salzkammerguts. Die Wiener Dichter und Maler des Biedermeier suchten in dieser aussergewöhnlichen
Landschaft Inspiration und übertrugen diese in Wort und Bild. Das war auch
die Zeit, in welcher der Dachstein aus seiner Ruhe gerissenen wurde und die
ersten Pioniere ihre Schritte in den Fels zu setzen begannen. 1819 wurde im
Auftrag von Erzherzog Johann von Österreich, dem zu seiner Zeit besten Kenner