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§ 132. 138.]
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Lenierte u. unlenierte Konsonanten.

Der Umstand, daß in diesem Falle nicht die lenierten, sondern die unlenierten Laute sich von der ursprünglichen Basis entfernt haben, erklärt wohl, weshalb die Bedingungen ihrer Lenierung nicht ganz dieselben sind wie bei den andern Lauten (§ H6c).

III. Dehnung der unlenierten Konsonanten.

133. Die unlenierten Laute scheinen nicht nur energischer, sondern auch länger geklungen zu haben als die lenierten und tun es in gewissen Stellungen noch in modernen Dialekten. Sie werden, auch wo sie nicht aus alten Geminaten hervorgegangen sind, nicht selten doppelt geschrieben, z. B. locc 'locus' Wb 10dl5, D face Wb 7dl (häufiger loc lue), cumaette 'Macht' Wb 6a1 neben cumachte cumacte, erehisechttee 'des Mitleids' Ml 120 a 5.

Zwar scheuen sich die Schreiber in der Regel, in un- lenierten Gruppen beide Konsonanten zu verdoppeln, wie einmal in cossee 'Zurechtweisung' Wb9a23 geschehen ist; sie begnügen sich mit der Geminierung bald des ersten, bald des zweiten Buchstabens:

Z.B. bessti 'Bestien' Wb31b21, dussceulat (du'sceulat) 'sie erfahren' Ml 83 b 8, clainnd Wb 29 d 23, D zu cland 'Kinder' (G claindde 28 b 17), inntsliuehto 'des Verständ- nisses' Sg 26 a9, immbi 'um ihn' Wb 13d22, caimmse 'camisia' Sg23b4, melltach Wb9dl7 neben meldach 4cl9 'angenehm', [dejchellt 'Gewandung' 27b 16, foirrce 'Welt- meer' Sg 67 b 9 neben foirggee 124 al, fairggee 112.

mesee 'betrunken' Wb28b24, serce 'Liebe' 4 b 10, olee 'böse' lclO, dob'imchomartt 'es hat euch gezwungen' 3b 21, corpp 'corpus' 3dll, condeilgg G 'der Vergleichung' Sg 42 a4, ardd 'hoch' 53 a 7, inddib 'in ihnen' 198 b 3, forbbart 'Wachstum' 52 a8, anmman 'der Namen' 28 b 4, armma 'Waffen' Wb22dll, ifurnn 13c 26, iffimn Sg 41b 12, D u. G zu ifern 'Hölle'.

Über die Dehnung kurzer Vokale vor solchen Gruppen s. § 43.

Thurneysen, Handbuch des Altirischen.
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