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VII
 


Vorrede.


Es mögen etwa sieben Jahre her sein, daß mein Freund Strachan und ich, da wir beide vorhatten, eine Gesamt­darstellung der alt­irischen Grammatik auf Grund der neueren Forschungen zu versuchen, den folgenden Plan verab­redeten. Er wollte, sich rein auf das Gebiet des Irischen beschrän­kend, in einem umfang­reicheren Werke das Alt­irische und das Mittel­irische zusammen behandeln. Ich plante von Anfang an, mich bei knapperer Fassung streng ans Alt­irische zu halten und nur in der Richtung darüber hinauszu­gehen, daß ich solchen, die vom Studium anderer indo­germanischer Sprachen her an das des Irischen heran­träten, die verbin­denden Fäden bloßlegte. Unsere Arbeit sollte jedoch gewisser­maßen eine gemein­same sein und einer den andern nach Kräften unter­stützen und ergänzen. Das ist leider – sehr zum Schaden dieses Handbuchs – unmöglich geworden. Ein vor­zeitiger Tod entriß ihm die Feder, bevor er sie zur Aus­führung seines Vorwurfs angesetzt hatte.

So erhob sich für mich Hinter­bliebenen die Frage, ob ich nicht beide Pläne verschmel­zen, meine schon ziemlich weit fort­geschrittene alt­irische Grammatik nach dem Mittel­irischen hin erweitern sollte. Doch bin ich davon abge­standen, weil ich erst viel umfas­sendere Samm­lungen für die spätere Zeit hätte anlegen müssen – für die Sprache sicher datierter mittel­irischer Texte sind ja die Vor­arbeiten noch sehr dürftig –; und das Hin­scheiden des Genossen mahnte ernst, daß wir mit unge­zählten