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§ 331. 332.]
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Flexion der konsonantischen Stämme.

aus späterem goba ein altes *gob(a)e erschlossen hat, so ist das keineswegs sicher; es kann ebensogut älteres *gobu *gobo vertreten, vgl. gt'iala neben güalu u. ähnl.

Doch dringt im Femininum bisweilen die Dativform auf -e in den Nominativ: dile 'Sündflut' Ml 48 d 17 (später ist diliii belegt), G dilenn, D dile Feiire Epil. 452.

Wie brü flektiert retglii 'Stern', du di retglainn, Dpi retglannaib.

332. Die Neutra bestehen namentlich aus den zahlreichen Verbalabstrakten mit Suffix -mn- § 731. Auch senim "Tonen, Ton' (wohl mit -u) flektiert so: Dsg senm(u)im, Npl senman; ferner gein 'Geburt', G ge(i)ne, D ge(i)räm. Außerdem wenige andere wie imb 'Butter', G imbe, D imbim (lat. uvguen); mir 'Bissen', Npl mirenn. Teilweise haben sie sich wohl erst sekundär angeschlossen (vgl. mit mir lat. membrum).

Die Flexion weicht von der sonstigen konsonantischen ziemlich stark ab:

1. Der NAsg mit palataler Färbung und Nasalierung des folgenden Anlauts zeigt, daß das alte -n (vgl. gr. övoua altind. näma lat. nomen) sich zu -en oder -in entwickelt hatte.

2. Im Gsg geht -e auf altes -en-s zurück, mit dem kürzeren Genitivsuffix -s statt -os, s. Brugmanns Grundriß II § 228. Altes -n-s ist wohl dadurch ausgeschlossen, daß diese Endung im Apl der geschlechtigen Stämme -a ergeben hat.

3. Der längere Dsg auf unleniertes palatales -m ist nicht erklärt; man erwartet unleniertes oder, wenn ein alter Lokativ auf -en-i zugrunde liegt, leniertes -n. Der Antritt eines Suffixes -6i = gr. -cpi (in OTnöeff-qn u. ähnl.) an das -n des Stammes, wo- ran man unter anderm gedacht hat, ist nicht sehr wahr- scheinlich.

4. Zum Plural vgl. § 329. Nach der dortigen Erklärung sollte man *cemman(n) (aus *cemmna) wie anman(n) erwarten; aber die Wörter, die im GDsg palatales m bewahrt haben, über- tragen es in den Plural. Umgekehrt zu greitnm, pl gremman(n) der Gsg gremm(a)e § 159.

Später dringt die Endung -a auch hier im NApl ein, z. B. anmtmna.