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[§357. 358.
Flexion und Stammbildung des Nomens.

'Infinitiv', die wieder andere Lehnwörter mitgezogen haben, s. § 302.

Im Gpl wird eine endungslose Form, die gleichfalls durch die o-ä-Stämme hervorgerufen sein mag, neben der auf -e gebraucht. Substantivierte Adjektive scheinen nur die letztere zu kennen; attributiv finden sich beide, z. B. inna n-dam n-altae 'der Hirsche' Ml 121c 19 neben inna n-damän n-allaid 'der Spinnen' 59 d 1 (von allaid 'wild'). Einmal scheint sogar die Palatalisierung der Endkonsonanz aufgegeben: inna m-brtathar n-diut 'der einfachen Wörter' Ml 74 c 3 zu diuit; doch mag das nur nachlässige Schrei- bung sein.

Sammlung bei Stracban, ZfCP 4, 64. 489.

Im NApl n. findet sich bei substantivischem Gebrauch die Endung -e in fudumne 'profunda' Wb5cl6, 8b 6; doch dafür fudumnai Ml 81a 4, 138 d 9, wie stets adjek- tivisch.

IV. M-Stämme.

358. Sie sind viel weniger zahlreich als die be- sprochenen Klassen. Außer einigen einfachen wie dvb schwarz', tiug 'dick', fliucli 'naß', ac(c)us ocus 'nahe' manche Komposita wie so-chrud do-chrud 'schön, häßlich', solus 'hell' (zu Us 'Helligkeit'), follus (*fo-solus) 'deutlich', fossad, cobsud 'fest', anbsud 'veränderlich', cumung 'eng', diriug diriuch 'gerade'.

Als zt-Stämme zeigen sie sich nur noch im Nsg aller Geschlechter und im DAsg m. n. (der Vokativ ist nicht belegt). So bilden sie, wie die i-Stämme, den Gsg gleich wie die o-ä-Stämme und schließen sich im Plural den i-Stämmen an. Völlig in die «-Klasse übergetreten ist il 'viel' (vgl. got. filu, gr. ttoXuc;).

Die Flexion der adjektivischen w-Stämme nach anderen Stammklassen ist nicht auf das Keltische beschränkt; sie findet sich ebenso im Germanischen und Litauischen, während das Lateinische und das Slavische überhaupt keine adjektivischen u- Stämme mehr kennen.