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[§23–25
Zur Schreibung.

Nur vereinzelt trifft man es im Wortinnern als Hiatus­zeichen. So außer im Fremdwort Israhel (so wird auch im Lateini­schen ge­schrieben) im Gsg rehe ‘des Zeitraums’ Wb 4 c 11 neben dem Dpl réïb 22 a 8.

Auch lateinische Lehnwörter zeigen es keineswegs konse­quent, vgl. umaldóit omaldóit neben humaldóit ‘humilitas, Demut’, úair neben hóir DAsg ‘Stunde, hora’. Es war eben auch hier stumm.

Bestand dieser Buchstabe h also nur fürs Auge, nicht fürs Ohr, so gab es daneben im Alt­irischen ein wirklich gesproche­nes h (§ 251). Für dieses fehlte aber ein Zeichen, lat. h wird erst im Mittel­irischen dafür verwendet. Ein erstes Beispiel ist viel­leicht na haill ‘etwas anderes’ in der Randnote Sg 217.

24. Die Länge der Vokale wird oft, aber ohne Konse­quenz durch einen über die Silbe gesetzten Akut be­zeichnet, der wohl an den römischen Apex anknüpft. Er steht auch über den Diftongen ai ae, oi oe, au, ia, ua, ui, eu eo, iu, beliebig über dem ersten oder zweiten Element. In dieser Grammatik wird stets aí oí uí für die Diftonge ge­schrieben, um sie von langem a o u mit dem Übergangs­laut i (§ 82) zu unter­scheiden. Also baith ‘töricht’, oín ‘einer’, druí ‘Zauberer’ mit echten Diftongen, dagegen láim DAsg von lám ‘Hand’, hóir Asg ‘Stunde’ G hóre, rúin DAsg zu rún ‘Geheimnis’. In den übrigen Diftongen setzen wir ihn über das erste Element: áe óe áu éu éo ía íu úa.

Die Länge­zeichen sind überhaupt da ergänzt, wo sie in den Hand­schriften fehlen, mit Ausnahme der § 46 genannten Fälle.

25. Archaisch und noch in Arm. können lange Vokale durch Doppel­setzung be­zeichnet werden, z. B. baan ‘weiß’, ee ‘er’ Cam., cuúrsagad ‘Tadel’ Arm. 18 b 1, sonst cúrsagad cúrsachad.

In Wb ist Doppel­setzung gleich­falls häufig, aber – außer beim Ersatz­dehnungs-ē (§ 52) – auf lange Endsilben be­schränkt, z. B. fáas faás neben fás ‘leer’, indocbáal neben indocbál ‘Ruhm’, dée neben ‘Gottes’, ríi neben ‘König’, móor neben mór ‘groß’, rúun ruún