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[§ 117. 118.
Lautlehre. – Die Konsonanten.

org‑); für rk: árcae Ml 82 d 1, áirc 83 a 4 G u. A zu arc ‘Bundes­lade, arca’; für rb: nom·érpimm ‘ich vertraue mich an’ Wb 6 c 3 (Stamm erb‑); für rp: oín-chórp ‘ein Körper, corpus’ 12 a 12. Dazu die Beispiele für rd und rn § 43.

Bei l gibt es – vielleicht zufällig – keine deut­lichen Anzeichen un­lenierter Aus­sprache in alten Gruppen außer vor den Konso­nanten, wo sie auch heute noch erscheint (s. § 43. 133). Beispiele wie im·timc[h]élfam ‘wir werden umgeben’ Ml 24 a 7 zu im·timchella, collbe ‘Pfosten’ Wb 23 d 31 (später colbba), arnách·róllca ‘damit ihn nicht ver­schlucke’ Wb 14 d 21 zeigen nur so viel, daß die un­lenierte Aus­sprache des ursprüng­lich geminier­ten l nach der Synkope auch vor andern Konso­nanten bei­behalten wurde. Daß aber etwa in einem Worte wie olc(c) ‘böse’ das l im Gegensatz zu heute unleniert ge­sprochen wurde, läßt sich bis jetzt nicht direkt erweisen, nur aus der Analogie von r für eine gewisse Periode er­schließen.

Das Längezeichen in moirb Wb. 11 d 11 ist Schreibfehler. In dérchoiniud Wb 14 d 27 ‘Ver­zweiflung’ (vgl. deir­chointea 21 b 1) liegt eine Ver­tauschung von de-r(o)- mit dem Präfix de-ess-ro- vor.

118. Unleniert (radikal) blieben stets:

a) alle doppelten (gedehnten) Konsonanten, auch dann, wenn sie unmittel­bar neben andern Konso­nanten ihre Dehnung einbüßten (§ 140).

Ob alte ll, rr, nn, die durch Vokalsynkope hinter andere Konso­nanten zu stehen kamen, ihre un­lenierte Aus­sprache aufgaben, wie das Neu­irische vermuten läßt (§ 116c), ist für das Altirische nicht sicher auszu­machen; vgl. foichlid ‘sorgt!’ Ml 68 a 15 zu fu·cíallathar 114 b 3; do·foichred ‘er würde hinsetzen’ Sg 130 b 2 zu fo·cicherr ‘wird werfen’ Ml 87 d 6; arna·foircnea ‘daß er nicht endige’ Wb 20 b 13 zu for·cenna.

Daß sie vor andern Konsonanten unleniert blieben, zeigen obige ·róllca, im·timc[h]élfam (§ 117), ferner berrthar ‘er werde geschoren!’ u. a.