Handbuch des Alt-Irischen/I. Teil: Grammatik/Das Verb

Handbuch des Alt-Irischen
I. Teil: Grammatik
 (1909)  by Rudolf Thurneysen
Das Verb

[ 308 ]Das Verb.

Hauptsarnnilung der Formen in der Grammatica Celtica- p. 425 ff., aus späteren Handschriften ergänzt durch Stokes, Kuhns Beitr. z. vergl. Sprachforschung 6,459 ff. 7,1 ff. Vgl. Strachan ZfCP 2,480 ff.; 3,474 ff. Die Formen auf -r bei Dottin, Les Desinences Verbales en r en Sanscrit, en Italique et en Cel- tique (1896); die der depouenzialen Verben bei Strachan, Trans- actions of the Philological Society 1891–94, p. 444 ff.

Allgemeines.

508. Stellung des Verbs. Das Verbum finiturn eröffnet in der Prosa stets den Satz. Vor sich duldet es — außer Präposizionen und ähnlich gebrauchten Ad- verbien (§ 383) — nur Konjunkzionen, das relative (s)a n hinter Präposizionen, die Negazionspartikeln und die in- ligierten Personalpronomen, außerdem bes 'vielleicht' (§ 383). Wird ein anderes Satzglied zur Hervorhebung nach vorn gerückt, so geschieht es meistens mittelst eines besonderen, mit is c es ist' oder ni es ist nicht' eingeleiteten Sätzchens, und auch, avo diese Kopula fehlt, nimmt das folgende Verb in der Regel relativische Gestalt an, beginnt also formell einen neuen Satz.

Dieselbe Verbalstellung liegt dem Satzbau der britannischen Dialekte zugrunde. Dagegen die par Sätze auf gallischen In- schriften zeigen das Verb meist hinter dem ersten volltonigen Satzglied, wenn es nicht ans Ende des ganzen tritt.

Genera Verbi.

509. Die Formen des Verbs zerfallen ihrer Be- deutung nach in aktive und passive. Der Bildung [ 309 ]nach unterscheidet man bei den erstem weiter — im An- schluß an die lateinische Grammatik — eine aktive Flexion und eine deponenziale, die aus der medialen des Alt-Indogermanischen hervorgewachsen ist. Aktiv und Deponens fallen aber stets zusammen im Imperfekt des Indikativs, im Präteritum des Subjunktivs und des Futu- rums, ferner in der II pl aller Tempora und Modi und in der III sg des Imperativs.

Die deponenziale Flexion ist im Rückgang begriffen. Z. B. werden die absoluten Formen der abgeleiteten Verben auf -ugar -igur (§ 517) öfter aktivisch als deponenzial gebildet. Überhaupt gibt es kaum ein reichlicher be- legtes Deponens, das nicht hie und da aktivisch flektierte. Über das allmälige Absterben des Deponens in der folgenden Periode s. Strachan a. a. 0.

Bei einigen Verben ist die deponenziale Flexion seit alters beschränkt. So bilden ad'ci 'er sieht', do'eci 'er schaut an' nur den Subjunktiv deponenzial (§607); daimid 'er gesteht zu', con'icc 'er kann', do'ecmaing, for'cumaing 'es ereignet sich' nur das Prä- teritum des Indikativs (§ 683).

Das Passiv ist — abweichend vom Lateinischen — vom Deponens verschieden gebildet. Es wird auch von nicht transitiven Verben gebraucht, da wo der Handelnde nicht bezeichnet werden soll; z. B. tlagar man gehe!', es gehe jemand!', eigentlich 'es werde gegangen!'; ro'both c man ist gewesen' usw.

Modi.

510. Das irische Verb unterscheidet drei Modi:

1. den Indikativ,

2. den Imperativ oder Modus des Befehls und Verbots,

3. den Subjunktiv.

Ich gebrauche den Ausdruck 'Subjunktiv' statt 'Konjunktiv', um der lästigen Verwechslung mit der 'konjunkten Flexion' (§ 535) vorzubeugen.

[ 310 ]511. Der Subjunktiv steht:

a) in Haupt- und Nebensätzen, um ein Geschehen als gewünscht (oder gefürchtet), als gewollt oder gesollt zu bezeichnen. Vom Imperativ unterscheidet er sich dadurch, daß jener von Nebensätzen ausgeschlossen ist; ferner in Hauptsätzen dadurch, daß im Subjunktiv befohlen wird, wenn nicht an sofortige Ausführung des Befohlenen gedacht wird, wie z. B. in Gesetzen. Er steht dann auf einer Linie mit dem lateinischen Imperativ auf -to.

Auf das Verb des Wollens oder Wünscbens selber übertragen erscheint der Subjunktiv in do'futhris se, do'düth/ris 'uelim'.

b) in den älteren Denkmälern ständig nach bes 'viel- leicht'. Fakultativ in indirekten Fragesätzen mit in (das in), um das Problematische, Ungewisse zu markieren. Häufig verallgemeinernd in Relativ- und Temporalsätzen ('einer, der', 'wann auch immer). In Kondizional- und Konzessivsätzen, wenn die bedingende oder eingeräumte Handlung in der Zukunft liegt, und meist, wenn sie als zu einer beliebigen Zeit verwirklicht gedacht wird. Über- haupt gibt der Subjunktiv in Nebensätzen dem Ausdruck mehr subjektive Färbung, läßt die Wirklichkeit des Aus- gesagten als weniger sicher erscheinen.

c) nach acht in der Bedeutung 'wenn nur, sobald als.

d) nach res tu 'bevor'.

e) in den nasalierenden Relativsätzen, die als Subjekt- und Objektsätze dienen (§ 497), außer nach Ausdrücken des Sagens und Meinens. Letztere haben indikativische Sätze als Ergänzung, es sei denn, daß durch den Inhalt des Nebensatzes selber der Subjunktiv bedingt wird. Vgl. jedoch auch § 884. 885,4. 886. 899.

Das Genauere s. bei Strachan, Transactions of the Philo- logien! Society 1895—98, p. 225 ff.

Tempora.

512. I. Der Indikativ unterscheidet durch Stamm- bildung oder Flexion fünf Tempora:

[ 311 ]1. das Präsens, für die gegenwärtige und für die zeitlich unbestimmte, zu beliebiger Zeit eintretende Hand- lung. Außerdem wird es überaus häufig in der Erzählung als Praesens historicum gebraucht.

Zwei Verben bilden ein besonderes Praesens consuetu- dinis: biid c er pflegt zu sein, ist oft' neben ata (*ad'tä) 'er ist jetzt' (§ 764); ro'finnadar er pflegt zu wissen" neben ro'fitir c er weiß jetzt. Andere Spuren dieses Unterschieds s. § 531.

2. das Imperfekt oder iterative Präteritum (früher Praesens secwtdarium genannt). Es bezeichnet eine Handlung, die in der Vergangenheit öfters oder gewohn- heitsmäßig stattfand.

3. das einfache Präteritum für vergangene Hand- lungen, die nicht als wiederholt charakterisiert sind. Über Bedeutungsunterscheidungen durch vorgesetzte Partikeln s. § 524.

4. das Futurum bezeichnet die zukünftige und auch die in einem zukünftigen Zeitpunkt vergangene Handlung (Futurum exactum).

5. das Präteritum Futuri (früher Futurum secun- dariam genannt) steht sowohl in Hauptsätzen als in in- dikativischen Nebensätzen. Es vergleicht sich dem roma- nischen Kondizional und wird gebraucht:

a) für eine Handlung, die, von einer bestimmten vergangenen Zeit aus betrachtet, in der Zukunft lag (lat. dicturus erat oder fuit).

b) ohne zeitliche Bestimmung für eine Handlung, deren Realität (oder — mit der Negazion — Irrealität) nicht mit voller Sicherheit behauptet wird (Potenzial): f er dürfte wohl (nicht) tun' oder 'getan haben'; er würde wohl tun, wenn..' usw.

c) ebenso zeitlich unbestimmt für eine Handlung, die als nicht verwirklicht, als Gegensatz zu dem tatsächlich Geschehenden gedacht wird (Irrealis); besonders oft im übergeordneten Satze kondizionaler Perioden: c er würde [ 312 ](nicht) tun" oder 'getan haben, [wenn das und das (nicht) geschähe' oder 'geschehen wäre'].

513. II. Der Imperativ hat keine Tempora.

III. Der Subjunktiv unterscheidet nur zwei Tempora:

1. das Präsens, als Subjunktiv zum Präsens und Futurum des Indikativs.

2. das Präteritum (früher Präsens secundarium ge- nannt)

a) präterital, als Subjunktiv zum Imperfekt und Prä- teritum des Indikativs.

b) ohne zeitliche Bestimmung als Potenzial und Irrealis (als Subjunktiv des Präteritum Futuri) in sub- junktivischen Nebensätzen, auch in Kondizional- und Konzessivsätzen, also in Ausdrücken wie: "wenn dies sein sollte', c wenn dies wäre' oder 'gewesen wäre', 'gleich als ob wäre' usw. In Wunschsätzen dient diese Bildung zum Ausdruck eines bescheideneren Wunsches, von dessen Ver- wirklichung man weniger überzeugt ist, als beim Gebrauch des Präsens des Subjunktivs.

Über weitere Schattierungen der Bedeutung durch vor- gesetzte Partikeln s. § 524 f.

Tempusstämme. Starke und schwache Verbalflexion.

514. Die genannten Tempora und Modi werden bei einem normalen Verb von fünf verschiedenen Stämmen gebildet. Die drei ersten sind sowohl aktivisch (oder deponenzial) als passivisch.

1. Den Präsensstamm enthalten das Präsens und das Imperfekt des Indikativs und der Imperativ,

2. den Subjunktivstamm das Präsens und das Präteritum des Subjunktivs,

3. den Futurstamm das Futurum und das Präte- ritum Futuri,

4. den aktiven Präteritalstamm das aktive und deponenziale Präteritum des Indikativs,

[ 313 ]5. den passiven Präteritalstarnm das passive Präteritum des Indikativs.

515. Je nach der Art, wie diese Stämme gestaltet sind, kann man zwei große Klassen von Verben unter- scheiden, die wir im Anschluß an die deutsche Grammatik starke" und schwache' Verben nennen.

Die starken Verben sind ausschließlich primäre, nicht von Nomen abgeleitete Bildungen.

Die schwachen Verben sind großenteils denominativ. Ihr Hauptcharakteristikum ist die Bildung eines s-Präte- ritums (§ 671 ff.) und eines /-Futurums (§ 634 ff.).

Der Auslaut des Stammes war bei den schwachen einst entweder stets dunkel (rt-farbig) oder stets palatal (i-farbig), ein Unterschied, der freilich durch die sekun- däre Umfärbung der Konsonanten (§ 155 ff.) vielfach ver- wischt ist. Immerhin ist er deutlich genug, um die Einteilung der schwachen Verben in zwei große Gruppen an die Hand zu geben, die schwachen a-Verben und die schwachen i-Verben.

Am deutlichsten tritt der Unterschied der drei Klasssen in der aktiven III sg Präs. Ind. konjunkter Flexion zu Tage. Sie geht bei den schwachen a- Verben auf -a, bei den i- Verben auf -i aus und hat bei den starken gar keine Endung, z. B. 'mora 'macht groß', 'le(i)ci "läßt', 'beir 'trägt' oder 'ben schneidet'.

Einige Schwankungen zwischen starker und schwacher Flexion finden statt; sie sind unten bei den einzelnen Tenipus- stämmen besprochen.

516. Die schwachen a- Verben kann man den latei- nischen auf -äre und den gotischen und althochdeutschen auf -ön gleichstellen.

Bei den i- Verben mögen verschiedene Bildungen zu- sammengefallen sein. Außer den Denominativen lassen sich hier namentlich Nachkommen der alten Kausative mit o- Ablaut erkennen (Brugmanns Grundriß II § 798), z. B. ad'su(i)di verzögert, schiebt auf neben sa(i)did sitzt, [ 314 ]setzt sich', fu'lug(a)i verbirgt' neben la(i)gid liegt, legt sich'. Hierher mag auch do'lugi verzeiht', dolb(a)id formt' (neben delb 'Gestalt') gehören. Außerdem haben sich ein par primäre Deponenzien angeschlossen: sechitMr 'folgt' lat. sequitur gr. erreicu; ar'sissedar 'nititur, innititur', fo'sis- seäar 'tritt ein für, bekennt', lat. sistit altind. tisthati.

Auch bei den «-Verben sind ein par sicher primäre, z. B. an(a)id 'bleibt' (eigentlich 'schnauft aus') altind. äfriti atmet, ad'ella 'geht hinzu' aus 'elna-, dessen unpräsen- tischer Stamm el- in den britannischen Dialekten als Subjunktiv des Verbs 'gehen' fungiert, vgl. lat. ap-pellere.

Bildung der Denominative.

517. 1. Weitaus die häufigste Art, Verben von Nomen abzuleiten, besteht darin, daß an das Nomen die Suffixsilbe -aq i- (nach Palatalen -ig*) gehängt und das so geformte Verb als Deponens der i-Klasse flektiert wird. Die Glossatoren bilden so jedes beliebige lateinische Deno- minativ aus irischem Material nach. Das Suffix ist auf keine bestimmte Bedeutungsnüance beschränkt.

Z. B. von Adjektiven (ich führe die Verben hier in der konjunkten III sg an): lobur 'schwach, krank': 'lob- r(a)igedar 'schwächt' und 'ist schwach, krank', ür 'grün': "ur(a)igedar 'grünt', imd(a)e 'zahlreich: 'imd(a)igedar 'ist zahlreich', beo 'lebendig': 'beoigedar 'belebt', follus 'klar': 'foilsigedar 'macht klar', seim 'dünn: 'se(i)migedar 'macht dünn', aile 'anderer': 'ailigedar 'verändert', amr(a)e und adamr(a)e 'wunderbar': ad'amr(a)igedar und 'aäamt(a)igedar bewundert', ecen 'notwendig': con'eicnigedar 'nötigt'.

Von Substantiven: fogur 'Ton': 'fogr(a)igedar tönt', äebuifh 'Streit': 'debthigedar 'dephthigedar 'streitet', cruth Form': 'cruth(a)igedar 'formt', su(i)de 'Sitzen': 'su(i)digedar 'setzt', gern gö 'Lüge, Falschheit': 'gü(a)igedar 'lügt, ver- fälscht', ainm (w-Stamm) 'Name': 'ainmnigedar 'nennt', toräisiu (ebenso) Vertrauen': 'toraismgedar 'vertraut'.

Aus Fällen wie den letztgenannten, wo vor dem Suffix n erscheint, hat sich n auch in andere Bildungen [ 315 ]eingeschlichen: sonairt 'kräftig*: 'sonartnaigedar ualet, con- ualescit', mrechi 'bunt: 'mrechtnaigedar "macht bunt.

Steht neben dem Substantiv ein Adjektiv auf -ach -ech, wie toraisnech neben toraisiu, so kann man das Verb 'toraisnigedar auch auf dieses beziehen. Nach solchen Mustern ist 'soinmigedar c gedeiht zu soinmech 'gedeihend, glücklich' gebildet. Doch zu üallach 'stolz': üalchaigedar ist stolz' neben 'iiallaigedar, das man direkt auf das Sub- stantiv üall 'Stolz' zurückführen kann.

Die Bildung ist gemeininselkeltiech, und zwar zeigen die alten britannischen Dialekte vor dem -ag- ein 7«, das aus inter- vokalischem s hervorgegangen ist, z. B. altbreton. lemhaam (aus -hagam), Glosse zu arguo, von lern 'spitz', altkymr. scamnhegint, Glosse zu Uuant, von scanm deicht'. Die volle Suffixgestalt ist also hier -sag-. Auch im Irischen kann s vorhanden gewesen sein, da leniertes s vor schwachbetonten Vokalen keine Spur hinterlassen hat. Es ist daher zweifelhaft, ob die Verben mit lateinischen wie reivigare, mitigare zusammengestellt werden dürfen. Das keltische s könnte zwar dem Auslaut der s-Stämme ent- nommen sein (vgl. lat. iär(i)gare von ious-ag-), muß es aber natür- lich nicht.

518. 2. Daneben sind aber einfache Denominative ohne weiteres Suffix nach der a- und /-Flexion auch nicht selten

a) am häufigsten transitive a- Verben zu Adjektiven, z. B. mär mör groß': 'mära 'möra 'macht groß', soir 'frei': 'soira 'befreit', marb 'tot': 'marba 'tötet', glan 'rein': 'glana 'reinigt', berr 'kurz': 'berra 'schert' cert richtig': con'certa 'berichtigt, deponenzial comlän 'vollständig: 'comalnadar -athar 'erfüllt'.

b) a- Verben von Substantiven, z. B. nert 'Stärke': 'nerta ^stärkt', rann 'Teil*: 'ranna 'teilt', cerrn und forcenn 'Ende': forcenna 'beendigt, beschließt', eroch 'Kreuz': 'crocha kreuzigt, deponenzial ciall 'Sinn': fo'ciallatkar 'sorgt für'.

c) i-Verben von Substantiven, z. B. räd 'Rede*: 'rädi 'redet', renn Ende': 'cinni glossiert finit und definit, dorn c Faust": 'äurni schlägt mit Fäusten', slond Bezeichnung' [ 316 ]'sluindi bezeichnet, nennt", immfolang Bewirken5: im'fol- ng(a)i 'bewirkt' (das Passiv in Ml stark gebildet: im'folangar), däü 'Anteil': fo'ddli teilt aus, schenkt aus', rim Zahl': ad'rimi 'zählt', do'rimi 'zählt auf, scel 'Bericht, Kunde': do'sceul(a)i 'erkundet', toib 'Seite': *ad'toibi, at(t)oibi 'haftet an', selb 'Besitz': do'aisilbi (to-ad.-selb-) 'schreibt zu', depo- nenzial cor Wurf: 'cu(i)rethar wirft, setzt'.

Die Verbalpartikel ro und andere Präposizionen von gleicher Verwendung.

Strachan, On the use of the particle ro- with j>reterital tenses in Old Irish (Sammlung der Beispiele), Transactions of the Philological Society 1895—98, p. 77 ff., vgl. ebend. p. 326 ff. (ro beim Subjunktiv). Ferner: Action and time in the Irish verb, ebend. 1899—1902, p. 408 ff. — Zimmer, KZ36,463ff. - Thur- neysen, KZ 37,52ff. — Sarauw, Irske Studier (1900) p. 25ff. (beBte übersichtliche Darstellung der Bedeutungen) und KZ 38, 176ff. — Pedersen, KZ 37,219 ff. 38,421 ff.

519. Die Partikel ro rix ist ihrem Ursprung nach eine Präposizion (= gr. Trpo usw.). Bei manchen Verben hat sie diese Funktion bewahrt und unterscheidet sich dann nicht von sonstigen präverbialen Präposizionen (§ 841).

Häufiger versieht sie aber einen andern Dienst. Sie verbindet sich mit fast allen einfachen Verben und mit den meisten zusammengesetzten, um Modifikazionen der Bedeutung zu charakterisieren, die andere indogermanische Sprachen zum Teil durch besondere Verbalformen aus- drücken. Seltener haben andere Präposizionen dieselbe Funkzion, s. § 526 ff.

Über r- für ro im Hiatus e. § 841, über ra für ro § 78, über roi- röe- im Präteritum § 177. 686.

520. Stellung von ro. Tritt die Partikel ro zu -inem Verbum compositum, so kann man nach ihrer Stellung zwei Arten unterscheiden:

a) Das bewegliche ro stellt sich immer hinter das letzte vortonige Präverb, sei dieses eine Präposizion oder [ 317 ]eine Konjunktpartikel. Es verändert also seine Stellung, wenn eine vorantretende Konjunktpartikel den Hauptton auf die erste Präposizion zieht; z. B. im'rui-d-bed 'er ist beschnitten worden", negiert ni-ro'im-di-bed; as'r-in-gabsat, f sie sind darüber hinausgegangen', mit nad: nad'r-es- n-gabsat Ml 122 d 8; cou'r-o-san (com-ro-od-) er hat ab- gelassen', fragend: in-ru'chum-san; in'r-üa-ldatar 'sie sind hineingegangen', mit nad: nad'r-ind-ua-Matar.

Dieses immer an zweiter Stelle stehende ro ist meistens schwachtonig, wenn eine Konjunktpartikel (außer nad), selten, wenn eine Präposizion unmittelbar vorhergeht (§ 38). Über seine lenierende Wirkung s. § 234,2. Kommt ein infigiertes Pronomen hinzu, so tritt dieses meist hinter die vorausgehende Partikel, und ro folgt dann vollbetont (ebenso nach nad); seltener bleibt ro enklitisch, und das Pronomen folgt ihm nach (§ 409).

b) Das feste ro hat seine Stelle unveränderlich hinter den andern Präposizionen, unmittelbar vor dem Verbal- stamm, z. B. as'ru-bart er hat gesagt. negiert: ni'erbart (*'es-ro-bert).

Nur wenn die Präp. od (ö, äa § 837) vor dem Verb steht, tritt das feste ro meist vor diese Präposizion, z. B. du'r-üa-rid es ist übrig geblieben' Ml 44 a 20, negiert: ni'de-r-üa-rid 31 a 6. Doch auch tüargab (to-od-ro-gab) er hat erhoben'. Sonst ist solche Stellung vereinzelt, wie do'r-e-cachtar do'r-e-catar 'sie haben angeblickt' Ml (e aus eri), Singular prototoniert ron-da'de-r-cacha LU87a29; nicon' de-r-ae-rachtatar 'sie haben nicht verlassen' Ml 57 d 12 (ro vor ae = e, ess).

Nur einmal ist ein Kompositum wie ein Simplex behandelt rutitirset 'scrutati sunt' Ml 44d23 zu sirid 'durchsucht' mit to-.

521. Über die Verteilung des festen und des be- weglichen ro läßt sich keine allgemeine Regel geben; s. die Beispiele für beide vor dem Präteritum bei Strachan a. a. 0. Das bewegliche ist das häufigere und findet sich bei allen Arten von Komposita. Das feste, wohl eine [ 318 ]Altertümlichkeit, bevorzugt Komposita von starken Verben, ohne daß doch schwache ausgeschlossen wären.

Selten findet sich ein Schwanken bei demselben Verb ni-ru'thö-gaitsam wir haben nicht betrogen" Wh 16 a 22 neben ni-m'tho-r-gaith Ml 38 a 13, Subj. ni'to-r-gaitha Wb 25b 5 usw.; fo'indarlid "subintrauit Wb 3a6 neben obigem nad'rindüaldatar Ml 24 b 11; do'r-int-ai 'er hat gewandt, übersetzt Cuertitf Ml 13a7 neben dem älteren do'int-arrae (-ro-soi) 54 d 3.

522. Steht die Präp. fo an der zweiten Stelle eines Kompositums, so duldet sie kein ro vor sich (yo-fo ergäbe ro), sondern nimmt es immer hinter sich, wenn es nicht an die Spitze des ganzen Kompositums treten kann, z. B. irn'fo-r-l(a)wg hat bewirkt', aber arna'r-im- fo-lngar (1. -ga?) Wb 10 c 14; dagegen dian-im'fo-r-lainged von dem es bewirkt worden ist' Ml 69 d 4 (wohl mit aus- nahmsweise schwachbetontem im, s. § 37). So wurde als Perfekt von 'tuisim er erschafft' (to-od-sem-), nachdem man irrig ein Kompositum mit to-fo- darin fühlte (Präs. deutero- toniert do'fuisim), die ältere Form do'rö-sat Sg 31b 2 durch die häufiger belegte do'fo-r-sat ersetzt.

Eine Ausnahme scheint isindi ar-n-dam'roiclüis se 'darin, daß du mich bewahrt hast' Ml 74 d 7 neben dem regelrechten Prät. Pass. ar'fo-r-chelta Wb 4 c 37 (air-fo-cell-). Doch liegt vielleicht eine Verwechslung des Schreibers vor, da das Nomen erchoiUud 'Bestimmung' (ess-ro-coil-) unmittelbar vorhergeht.

523. Sollte ro haupttonig hinter die Präp. for treten, an die sich ein infigiertes Pronomen anschließt, oder die im nasalierenden Relativsatz (§ 498) steht, so wird for meistens behandelt, als ob es aus fo -f- r be- stände; das Pronomen und das betonte ro treten vor das -r. Z. B. fo-da'ror-cenn c der ihnen ein Ende gesetzt hat' Wb IIa 27 zu for'cenna, fo'rror-bris (rr nasaliertes r) die er besiegt hatte' Ml 67 b 24 zu for'brissi; vgl. fo-da'r-aith- minedar § 409b und nicht relativisch M bu'rorbaither § 592. Anders for-tan'roichan c du hast uns gelehrt' Ml 22 c 3 zu for'cain, vgl. 63 b 1.

[ 319 ]ro-for ist regelrecht zu rar geworden in äo'rörpäi er ist dazu gekommen' Sg 196 b 8 (Präs. du'forban Ml 61 a22). Aber zu du'fur-gaib hebt heraus, erhebt sich' heißt das Präteritum mit ro: du'rurgab mit anderer Ausgleichung des Vokalismus.

524. Bedeutungen der Verbalpartikel ro.

1. Sie bezeichnet das Geschehnis als vollendet, abgeschlossen.

Ein Präteritum (Ind. und Subj.) wird durch Ver- bindung mit ihr zum eigentlichen Perfekt, während es ohne ro einfach ein früheres Geschehen berichtet. Man kann somit im Indikativ ein Perfekt (ro-Bildung) von einem Narrativ unterscheiden. Ein Plusquamperfekt wird dagegen vom Perfekt nicht unterschieden. Vielmehr bleibt ro sogar häufig weg, wenn eine abgeschlossene Handlung nicht sowohl zur Gegenwart, als zu einer andern vergangenen Handlung in Beziehung gesetzt wird.

Beim Imperfekt (Iterativ) drückt ro aus, daß dieselbe Handlung in der Vergangenheit wiederholt zum Abschluß gelangt ist; es findet sich also in Sätzen wie: 'so oft diest geschehen war, [pflegte jenes zu geschehen]'.

Mit dem Präsens Ind. und Subj. bezeichnet es in zeitlosen (allgemeinen) Sätzen eine Handlung, die in einem andern, durch eine zw eite Handlung bestimmten Zeitpunkt bereits abgeschlossen ist; z. B. 'nachdem das geschehen ist' (Präsens mit ro), pflegt jenes zu geschehen" oder "soll immer jenes geschehen']. So häufig in gesetzlichen Ver- ordnungen.

Steht das Präsens Subj. als Subjunktiv des Futurums, so erhält es durch ro die Färbung des Futurum exactum es bezeichnet ein Geschehen, das man sich als in einem künftigen Zeitpunkt vergangen vorstellt. Z. B. dia'n-x-r- balam ni, ni'bia nech 'wenn wir gestorben sein werden, wird niemand dasein..' Ml 107 d 4.

Dagegen das indikativische Futurum scheint nie ein Futurum exactum durch ro zu unterscheiden. Das einzige scheinbare Bei spiel maniroima 'wenn nicht gebrochen sein (gesiegt sein) wird' [ 320 ]Ml 89c 11 ist wohl eine Verschreibung für den Subjunktiv mani-ro'mä, da man vor dem Indikativ mani-d' erwarten müßte (§ 425).

Die Konjunkzion 6 mit folgendem ro bedeutet 'nach- dem', ohne ro 'seit Aus diesem Gebrauch des ro ist wohl auch das ständige ro mit dem Subjunktiv nach resiu 'bevor', nach acht in der Bedeutung 'sobald als, wenn nur', nach co n con in der Bedeutung 'bis daß nicht' hervorgewachsen; es wird hier aber auch bei nicht ab- geschlossener Handlung verwendet.

Niemals erscheint dieses ro in kondizionalen Perioden mit dem Irrealis. 'Wenn dieses geschähe, würde jenes geschehen' und wenn dieses geschehen wäre, wäre auch jenes geschehen' werden sprachlich von einander nicht unterschieden.

525. 2. Bei allen Verbalformen außer beim in- dikativischen Präteritum und Imperfekt bezeichnet ro das Können, das im-Stande-sein; z. B. as'ro-b(a)ir 'er kann sagen" (zu as'beir 'er sagt'), as'ro-barr 'es kann gesagt werden" usw.

3. ro formt den Subjunktiv zum Wunschmodus (Optativ) um. Es steht daher sowohl in selbständigen Wunschsätzen als in Finalsätzen, die mehr ein Gewünschtes als ein Gewolltes oder Gebotenes ausdrücken.

Beim positiv befehlenden Subjunktiv in Hauptsätzen fehlt es immer; beim verbietenden, hinter der Negazion tritt es vereinzelt auf. Dagegen der Imperativ kennt es nicht, auch nicht der negierte.

4. Fakultativ tritt ro in Nebensätzen mit dem ver- allgemeinernden Subjunktiv auf, auch nach da 'wenn auch'.

5. Ebenso fakultativ nach da 'daß' mit dem Sub- junktiv in Subjektsätzen (§ 899), also in Beispielen wie: '[es ist angemessen], daß dies geschieht.

Ein Bedeutungsunterschied zwischen Sätzen mit und ohne ro ist bei 4. und 5. bis jetzt nicht nachgewiesen.

[ 321 ]Über ro im Futurum und Präteritum Futuri des Verbs 'sein1 s. § 768. 790.

526. Bei bestimmten Verben übernehmen andere Präposizionen alle Funkzionen von ro:

1. ad. In den meisten einfachen Komposita mit com, deren Verbalstamm konsonantisch anlautet, tritt in Sätzen, die die ro-Form verlangen, ein festes ad direkt hinter com, z. B. zu con'gaib 'continet': con'acab- aus 'ad- gab-, zu con'certa 'berichtigt: con'aicert-, zu con'scara 'zer- stört': con'ascar- usw. Zu con'dieig 'sucht, verlangt, das eigentlich ein Doppelkompositum (com-di-siag-) ist, aber nicht mehr als solches gefühlt wird, Perf. con'aitecht, pro- totoniert 'comtacht. Einmal (Wb 8 a 14) ist hier die III pl con'oitechtatar geschrieben, vielleicht ein Rest aus einer Zeit, wo noch od (§ 837) die Rolle von ad versehen konnte.

Selten nehmen derartige Komposita ro, wie zu con' delga vergleicht": con'ro-delg-, zu con'nessa 'tritt mit Füßen' Perf. cofvj'ru-nes M1102d5. Dagegen erscheint ro immer vor Vokal, z. B. zu con'airlethar 'berät' Perf. con'r-airlestar Ml 125 cl usw.

527. 2. com. Die Komposita mehrerer primärer Verben, deren Wurzel meist auf g endigt, infigieren statt ro vor dem Verbalstamm die Präp. com, die vor dem reduplizierten Präteritum gewöhnlich die Form coim-, cöem- annimmt (§ 686).

So alle Komposita von orgid 'schlägt, z. B. zu fris' oirg 'verletzt': fris'com-org-, zu do'imm-iärg 'engt ein: do' im-chom-org-, zu do'füairg (fo-org-) 'zermalmt': do'comorg- (zum Lautlichen s. § 823). Ferner zu do'rig 'entblößt ': do'com-rig-, Perf. do'coim-arraig (-reraig), zu do'nig 'wascht: do'com-nig-, zu fo'loing 'erträgt': fo'com-long-, Perf. I sg fo'coem-allag (-Mag), zu do'boing 'treibt ein' Perf. do'com-baig, zu do'ind-naig 'teilt zu": do'ecom-nag- ('en-com-); ad'cuitecht 'ist abgewiesen worden' zu e-tech 'Abweisung' (tongid 'schwört').

[ 322 ]Von anders gearteten Wurzeln: zu ad'fet 'er berichtet' (pl ad'fiadat) Perf. ad'cu(a)id ('com-/.. § 823), prototoniert '6ti&} ro-Subjunktiv I sg acVcous; zu for'feu 'vollendet' Perf. Pass. for'cuad.

Treten Konjunktpartikeln vor das Verb, so wird in Ml bisweilen com ausgelassen und ro an den Anfang des Kompositums gesetzt. Z. B. Perf. Pass. as'com-art 'er ist erschlagen worden, aber pl hö'r-es-arta 'womit sie erschlagen worden sind' 34 b 13.

ro statt com auch im passiven Perf. do'r-ind-nacht Wb 20dl5 (neben aktivem clo'e-com-nacht).

528. 3. Einzelne Verben haben wieder andere Präposizionen:

lind 5 trinkt' bildet die ro-Formen mit ess.

mligid melkt" mit de-od- Perf. I sg do'ommalg, Pass. do'omlacM (Annais of Ulster, a. 732).

sa(i)did 'setzt sich, sitzt' und la(i)gid 'legt sich, liegt mit de-en-: Perf. d-es-sid, d-el-lig.

tongid 'schwört' mit to-com-: Perf. du'aiitig (vgl. ad'ciä- techt § 527).

4. Bei einigen sehr häufigen Verbalbegriffen werden die ro-Bedeutungen durch besondere Verbalstämme aus- gedrückt, teils mit, teils ohne ro; bei

berid 'trägt' durch ro-uc(c)- (schwache i-Flexion) § 801.

do'beir in der Bedeutung bringt' durch to-uc(c)- (immer ohne ro), ebend.

in der Bedeutung gibt" durch to-r(o)-at(t). (d.i. -ad-d..), Präs. do'rati, prototoniert 'tarti, vgl. § 48. 801.

'cuirethar und fo'ceird wirft, setzt' durch ro-lä- § 803.

teit 'geht' (I sg tiagu) und do'ttt 'kommt' durch de- cued- de-coad- (de-com-fed-) und to-de-cued- § 808. Andere Komposita bilden aber das Perfekt vom Narrativ luid aus mittelst ro, z. B. in'r-üa-laid 'ist hineingegangen', nicon' im-ru-ldaiar .sie haben nicht beschritten' Tur. 65; »•o-Formen außerhalb des Präteritums sind bei diesen nicht belegt.

[ 323 ]529. Endlich gibt es einige Verben, die den Be- deutungsunterschied der ro-Bildungen von den andern überhaupt nicht zum Ausdruck bringen, sondern dieselben Formen in beiderlei Bedeutung brauchen.

a) Die Verben, die mit der Präposizion ro zu- sammengesetzt sind, nehmen mit der ro-Bedeutung da nie ein zweites ro an, wo die beiden ro unmittelbar neben einander zu stehen kämen. Tritt aber eine Konjunkt- partikel davor, so trennen sich die Doppelkomposita in zwei Klassen. Die einen stellen dann noch ein ro an die Spitze des ganzen Kompositums, z. B. zu do'ro-choini 'er verzweifelt' Perfekt do'ro-choin, aber negiert ni-rw äe-r-choin; die andern dagegen nicht, z. B. zu ad'roüliset, C'ro-sli) 'er verdient', Perf. III pl ad'roilli negiert ni' ä-rilset. Man kann jene Fälle mit dem beweglichen ro, diese mit dem festen (§ 520) vergleichen.

Die Belege bei Sarauw KZ 38,185.

b) Keinen Unterschied kennen alle Komposita von 'gnin erkennt' (z. B. mit ess-, aith-, en-) und von 'ic(c) (und -ong- § 805) wie t-ic kommt', r-ic 'erreicht', ar'ic 'findet', con'ic ('cumuing) kann', do'ecmuing 'ereignet sich', for'comnucuir 'ereignete sich' und 'hat sich ereignet'. Ferner das Verb 'essen' (Präs. ithid § 806), 'tella 'talla nimmt weg', du'futharcair 'er wünscht, will' (auch präte- rital gebraucht); die Präterita at'bath er starb' (§ 800) und fo'fäair 'fand' (§ 804).

Endlich die prototonierten Formen von ad'cl sieht' (§ 802, doch vgl. § 530). Für die deuterotonierten ro- Formen tritt ein anderer Stamm ein, im Perfekt ad' con-dairc 'er hat gesehen', im Präsens ad'ro-darcar kann gesehen werden' Sg 172 a 2. Dagegen die Dekomposita von ad'ci nehmen ro, z. B. fris'r-a-cacha ich habe ge- hofft'.

Hierher gehören auch ro'ßtir 'weiß', ro'cluinethar hört', ro'laimethar 'wagt', ad'co-ta 'er erlangt', wo ro und co(>n) eine andere Funkzion haben (§ 537. 540).

[ 324 ]c) Zum Teil scheint ro nach den von Adjektiven ge- bildeten Adverbien zu fehlen,, die als Präverbien gebraucht werden (§ 383); z. B. mad'genatar glücklich sind.., eigentlich 'gut sind geboren" Ml 90 b 12; dia n-uile' marbae sin "wenn du ausgerottet haben wirst' 77a 12. Doch kommt nach cain' und cetw auch ro vor (ebend. u. § 391).

530. Zwei Verben, ro'cluinethar hört und ad'ci 'sieht', kennzeichnen das Narrativ (das ro-lose Präteritum) durch Vorsetzen der Konjunkzion co11 (eigentlich 'so daß", §885b): co'cüal(a)e 'er hörte', con'accae er sah"; doch nur, wenn keine andere Konjunktpartikel davorsteht (z. B. vl'cüalae 'er hörte nicht' und 'er hat nicht gehört").

531. Zur Erklärung der ro-Formen. Die drei Haupt- bedeutungen von ro, die §524f., 1—3 aufgezählt sind, finden sich alle auch beim altkynirischen ry sie sind also verhältnismäßig alt, so daß man ihre Entwicklung nicht mehr verfolgen kann, sondern auf Vermutungen angewiesen ist.

Die indogermanische Präp. *pro hatte bei Verben der Be- wegung die Bedeutung "vorwärts, weiter'; diese hat sich in ver- schiedenen Sprachen gelegentlich zu 'bis zum Ende' verschoben. Daß das auch im Keltischen der Fall gewesen ist, zeigt noch das Kompositum ro'saig "erreicht, reicht bis an' neben dem Simplex saigid "er geht nach, zielt auf etwas ab (mit der Rede)'. So konnte die Partikel sehr wohl bei anderen Verben dazu dienen, den Abschluß der Handlung auszudrücken. Dasselbe gilt von den gleich fungierenden Präposizionen ad, eigentlich 'hinzu, bis hin', com, eigentlich "zusammen, vollständig'; ähnlich ess-ib-. eigent- lich "austrinken" usw.

Solche Komposita, die den Abschluß betonen, sind zum wirklich präsentischen Gebrauch wenig geeignet. Dagegen wider- streben sie der Präsensform nicht, wenn diese eine zeitlich un- bestimmte, beliebig eintretende Handlung bezeichnet: "er pflegt die Handlung zu Ende zu bringen'. In der Tat gibt es in später überlieferten Texten noch einige Belege eines Präsens der Ge- wohnheit, zwar nicht mit ro, aber mit den Präposizionen, die ihm gleichwertig sind: cotraittig (s.§526) "er pflegt zu verlangen' Triads of Ireland, ed. K. Meyer, Nr. 77. 78; as'com-ren 'er zahlt (immer/ Ancient Laws IV 322; noco'rucaim se (§528,4) "ich pflege nicht zu tragen' LU 69b 42. Und im Altkynirischen bildet ry [ 325 ]selber Verbalformen dieser Bedeutung (s.Loth, Rev.Celt. 29,56 ff.). Man kann sich denken, daß sich daraus die Bedeutung c er kann die Handlung vollziehen' entwickelt hat. Vermutlich hat also die 'kann'-Bedeutung ihren Ursprung im Präsens.

Von dem ro in Wunschsätzen ist vermutet worden, daß da- durch ursprünglich zum Ausdruck gelangte, daß der Wünschende das Gewünschte nicht sich vollziehen, sondern schon vollzogen sehen möchte. Das müßte man aber dann erst recht beim Be- fehlenden erwarten, und gerade dem Imperativ und in der Regel dem befehlenden Subjunktiv fehlt die ro-Form. So liegt es näher, von der C kann'-Bedeutung auszugehen. 'Möchten wir das er- reichen können!' ist eine bescheidenere Form als 'möchten wir das erreichen!'; es kann sich daher dieses ro sehr wohl gerade in Wunschsätzen im Gegensatz zu Befehlssätzen festgesetzt haben.

Dunkler ist die Herkunft des ro mit dem Subjunktiv in verallgemeinernden Nebensätzen und in den § 525,5 genannten Fällen. Hat sich vielleicht die Potenziale Bedeutung, die ro in Wunschsätzen beim Subjunktiv erlangt hatte, auf andere sub- junktivische Sätze übertragen? Es erscheint in solchen Sätzen manchmal als Konkurrent des eigentlichen Potenzials, des Prät. Subj.

Numeri und Personen.

532. Das Verb hat nur noch zwei Zahlen, Singular und Plural. Ein Subjekt im Dual wird mit pluralischen Verbalformen verbunden.

Auch auf ein singularisches Kollektivum kann sich ein pluralisches Verb beziehen, z. B. ni'fitetar muntar nime 'die Genossenschaft (familia) des Himmels weiß nicht" Wb 21dl. Die Kopula richtet sich manchmal nach dem Prädikat statt nach dem Subjekt, z. B. is lour da precep- tair i n-ceclis 'zwei Prediger in der Kirche ist genug' Wb 13 a 9.

533. Personen:

a) Das Aktiv und das Deponens unterscheiden in jeder Zahl drei Personen.

b) Das Passiv bildet eine besondere Form für die III pl. Sonst hat es keine Personen; ein und dieselbe Form dient ohne nähere Bestimmung für die III sg und mit [ 326 ]iufigierten Personalpronomen für die ersten und zweiten Personen sg und pl, z. B.

sg I no-m'charthar "ich werde geliebt pl no-n'carthar II vo-fcharthar no-b'carthar III carth(a)ir, 'carthar cart(a)ir, 'cartar Perfekt sg I ro-m'charad pl ro-n'carad II ro-t'charad ro-b'carad III ro'carad ro'cartha usw.

c) Beim Verbum simplex (absoluter Flexion § 535) werden in den dritten Personen, zumeist auch in der I pl besondere relative Formen gebildet, die in den § 489. 498 besprochenen Nebensätzen zur Verwendung kommen. Es kann also die Zahl der Personalformen in einem Tempus bei absoluter Flexion auf neun steigen.

534. Nach ihrer Ähnlichkeit kann man die Per- sonalendungen in fünf Hauptklassen scheiden:

1. Präs. Ind. und Subj., Futurum, s-Präteritum, der Plural des aktiven und deponenzialen und der passive Imperativ, der Singular des /-Präteritums.

2. Der Singular des aktiven und deponenzialen Im- perativs.

3. Imperf. Ind., Prät. Subj., Prät. Futuri.

4. Suffixloses Präteritum Ind. und der Plural des /-Präteritums.

5. Passives Präteritum Ind.

Ihre Gestalt wird unten bei den einzelnen Formazionen besprochen werden.

535. Absolute und konjunkte Flexion. In den meisten Tempora und Modi zeigen die Personal- endungen doppelte Gestalt, die man als c konjunkt' und 'absolut' unterscheidet. Die konjunkte Flexion tritt auf:

1. in allen mit Präposizionen zusammengesetzten Verbalformen,

[ 327 ]2. im Verburn simplex

a) nach den Verbalpartikeln ro (§ 519 ff.) und no (§ 538),

b) nach den Konjunkzionen und Partikeln, die § 36,2 unter dem Namen Konjunktpartikeln aufgezählt sind.

Absolute Flexion hat nur das Verbum simplex in anderer Stellung. Nur sie unterscheidet relative Formen mit besonderer Endung (§ 533 c). Beim Deponens und Passiv sind die absoluten Relativformen äußerlich immer gleich den betreffenden unrelativischen Personalformen konjunkter Flexion.

Z. B. absolut berid c er trägt, konjunkt: do'beir 'er bringt (prototoniert: "tabir), as'beir er sagt, ni'beir er trägt nicht', lasa'm-beir mit dem er trägt' usw.

536. Der Form nach entspricht der Unterschied zwischen absolut und konjunkt vielfach dem altindogermanischen zwischen sogenannten primären und sekundären Personalendungen (s. Brugmanns Grundriß II § 974). Die Frage ist, wie sich die irische (und, wie einzelne Reste im Altkymrischen erraten lassen, einst gemein-inselkeitische) Verteilung erklärt.

Vielleicht bietet das Altgriechische eine Handhabe. In der II sg Präs. unthematischer Verben hat es Ausgänge, die auf die Primärendung -si zurückgehen, nur hinter einsilbigen Stämmen: eaai und att. ei (aus *eai), e! c du gehst' aus *eifft, qprjc; aus *<päöi+<;; dagegen bei mehrsilbigen die Sekundärendung -s: fidrn;, keiKvuc; usw.; dasselbe -s bei einsilbigen hinter dem Augment: eqpn.?, cfvuji; usw. Ist dieses Verhältnis alt, daß in gewissen Fällen einsilbige Formen Primärendung, durch Stammbildung oder Zusammen- setzung mehrsilbige aber Sekundärendung hatten, so läßt sich der irische Zustand wohl daraus herleiten. Man müßte annehmen, daß, wie im Griechischen das Augment, so hier auch andere Partikeln wie eine Negazion, eine Präposizion Sekundärendung zunächst bei einsilbigen Verbalstämmen bedingte; ferner daß dann der Gegensatz von ein- und mehrsilbig sich verschob zu dem von einfach und zusammengesetzt: endlich daß dieser Gegen- satz auf alle Verben und die verschiedensten Verbalformen aus- gedehnt wurde. Anders Zimmer KZ 30, 1 19 f., der die irische Ver- teilung im wesentlicben für die Altindogermanische hält.

[ 328 ]537. Einige Verben entziehen sich dem Wechsel von absoluter und konjunkter Flexion dadurch, daß sie überall da, wo keine Konjunkt- oder Verbalpartikel vor sie tritt, eine Präposizion vor sich nehmen; nur nicht im Imperativ, wo ein Wechsel zwischen absoluten und kon- junkten Endungen nicht besteht.

So kommen die Deponenzien 'cluinethar 'er hört", 'fitir er weiß', 'laimethar er wagt' nur konjunkt vor. Wo keine Partikel vorausgeht, die konjunkte Flexion bedingt, heißt es ro' cluinethar, ro'fitir, ro'laimethar (aber z. B. ni' cluinethar), und so in allen Formen außer dem Imperativ (cluinte 'höre!', finnad er wisse!').

Ebenso wechseln 'clgathar und ad'ägathar er fürchtet', 'td und atä (*ad'tä) 'ist' (§ 756), Prät. 'füair c er fand' Pass. 'früh und fo'füair fo'frith.

Man kann das Verhältnis auch so ausdrücken: diese Komposita werfen ihre Präposizion überall da ab, wo sie den Hauptakzent erhalten müßte.

Wenn die archaische Glosse laimir sni zu audemus Wb I 15c 20 intakt ist, so war das Verb in jener Periode noch absoluter Flexion fähig. Daneben aber schon ru'laimur f audeo' Wb 1 17c21.

538. Die Verbalpartikel no, nie tritt nur vor das Verbum simplex und nur dann, wenn ihm keine Konjunktpartikel und kein ro vorangeht. Ihr Gebrauch ist dann folgender:

1. Sie steht immer vor dem Imperf. Ind., dem Prät. Fut. und dem Prät. Subj. Diese Formen sind daher immer konjunkt.

Sie fehlt nur vor Formen der Kopula oder wird teilweise durch ro vertreten s. § 787. 790.

2. Vor andere Verbalformen tritt sie:

a) um ein infigiertes Personalpronomen zu stützen (§ 409 c), z. B. car(a)it 'sie lieben': no-m'charat 'sie lieben mich"; gegoin er verwundete': no-s' gegoin er verwun- dete sie'.

Über ro beim Fut. bieid s. § 768.

[ 329 ]b) vor nicht-relativische Formen, um Relativsätze zu bilden, wobei der Anlaut des Verbs entweder leniert oder nasaliert wird (§ 487,1); z. B. is ed no'chairigur 'das ist, was ich tadle', in tain no'm-berid 'wenn ihr tragt'.

Die Partikel wird gewöhnlich zu gr. vu ahd. nu gestellt. Doch könnte sie auch der rnittelkyrarischen Bekräftigungspartikel neu vor Verben entsprechen.

539. Über die Verbalbetonung und über den Wechsel deuterotonierter und prototonierter Formen beim Verbum compositum ist § 34 ff. gesprochen worden.

Einige Komposita entziehen sich diesem Wechsel dadurch, daß sie da, wo deuterotonierte Formen verlangt werden, eine ihrer Präposizionen noch einmal an den Anfang setzen, so daß der Hauptakzent immer auf der- selben Stelle bleibt. So "tuit (to-tud-) 'er fällt' nach Kon- junktpartikeln, sonst do'tuit (jünger du'fuit SP, als ob to und fo darin enthalten wären); 'fiiasna (fo-od-) er ver- wirrt' und fu'füasna; 'imgaib 'imcaib (imm-od?-) 'er ver- meidet' und imm' imgaib. Fakultativ zu 'tinscanna (to-ind-) er beginnt': in' tinscanna neben älterem do'inscanna, zu 'tim- cJiella 'umkreist, umgibt: im'timchella neben do'imchella (doch auch Subst. intinnscann 'Anfang' Sg, lmperat. imer thimchell su Ml 28 d 10 usw.); zu 'düthraccair (de-fo-) will': do' düthraccair neben do'futkraccair do'futharcair.

Über die verschiedenen Formen, die die Präposizionen vor dem Verb je nach ihrer Betonung annehmen, s. § 812 ff.

540. In ad'cota er erlangt' (dessen ad vortoniges en vertritt, § 834) erscheint die Präp. co(m) nur in den deuterotonierten Formen, in den prototonierten fehlt sie. Also Präs. ad'cota Pass. ad'cotar, Prät. ad'cotad(a)e pl ad' cotatsat, aber prototoniert Präs. 'etada Pass. 'etar, Prät. 'etade pl 'etatsat, Verbalabstraktum et (e- aus en-).

541. Das Verbum infinitum. Eng zum Verb gehören drei nominale Formen (mit nominalem Akzent §34):

[ 330 ]1. zu den transitiven Verben ein Verbaladjektiv in der Bedeutung eines passiven Partizips der Ver- gangenheit (§ 713 ff.),

2. ein prädikativ gebrauchtes Participium neces- sitatis (§ 716 ff.),

3. ein substantivisches Verbalabstraktum (§ 720 ff.).


Der Präsensstamm und seine Formen.

Bildung der Präsensstämme.

542. A. Die schwachen Verben (§ 515) haben den allgemeinen Verbalstamm als Präsensstamm. Das -a und -i im Stammauslaut war in der III sg Präs. kon- junkter Flexion ursprünglich lang; für die übrigen Per- sonen ist die Quantität nicht zu bestimmen. Auch die britannischen Dialekte geben keine deutliche Auskunft, da in ihnen die verschiedenen Präsensklassen sich früh vermischt und ausgeglichen haben. Man unterscheidet also

A I. a-Präsenzien,

A II. /-Präsenzien.

Beispiele s. § 516 ff.

543. A III. Als dritte Klasse kann man solche Verben zusammenstellen, deren Wurzelsilbe auf einen Vokal auslautet, wie snaicl 'fließt', ra'id 'rudert, befährt, biitl, biid 'pflegt zu sein' (Flexion § 764), gniid 'handelt, ciid 'weint, lud 'legt zur Last', do'sli 'verdient, so(a)id 'wendet (o aus au), clo(a)id 'besiegt, con'oi 'bewahrt, as'lui entläuft'. Auch cretid 'glaubt" gehört dazu, da es eigentlich Kompositum der Wurzel dhe- ist (altind. smd dadhäti); doch hat es absolute Flexion wie ein Simplex.

Dagegen ist ad'ci sieht' nur vom irischen Standpunkt aus hier einzureihen; die Wurzel geht eigentlich auf s aus (Prät. Pass. ad'cess), das nur zwischen Vokalen ge- schwunden ist.

544. B. Die starken Verben zeigen fünf ver- schiedene Bildungsweisen

[ 331 ]B I. Die größte Klasse bilden Verben, deren Prä- sensstamm gleich dem allgemeinen Verbalstamm (der Wurzel) ist, nur daß vor den eigentlichen Personalsuffixen einst der sogenannte thematische Vokal stand, der teils e, teils o lautete. Charakteristisch für diese Präsensklasse ist daher der Wechsel zwischen palataler und dunkler Färbung des stammauslautenden Konsonanten, soweit das Ursprüngliche bewahrt ist.

Deponenzien dieser Klasse scheint es nicht zu geben; ad'glädathar 'redet an' mag ursprünglich zu B III gehören.

Beispiele: berid 'trägt, celid 'verhehlt', fedid 'führt, fährt' (transitiv), gelid 'frißt', rethid 'läuft, rollt', techid 'flieht', alid 'zieht auf, canid 'singt', cladid 'gräbt, nascid 'bindet, verknüpft, cingid 'schreitet', lingid 'springt', ibid 'trinkt', org(a)id orcid 'schlägt', aingid 'schützt' (konjunkt 'anich, Wurzel etwa aneg-), redid fährt, tiag(a)it 'sie gehen' (III sg tat § 588), ad'ftadat 'sie berichten' (III sg ad'fet § 589), sennid 'spielt (ein Saiteninstrument)", do'seinn 'treibt', ad'greinn verfolgt', bni(i)nnid 'fließt

Der Wurzel gleich sind einige dieser Stämme freilich nur, wenn man sich auf den irischen Standpunkt stellt. Zum Teil enthalten sie sicher alte Präsenssuffixe, die aber im Irischen durchs ganze Verb und in die Nominalbildungen hinein verbreitet worden sind. So steckt in nascid wohl das alte Präsensformativ sc; aber es erscheint auch im Prät. nenaisc, im Subst. nasc 'Ring" usw. Auch in dem doppelten n von Verben wie do'seinn, ad1 greinn wird ein festgewachsenes Präsenselement enthalten sein, und sennid 'macht ertönen' zu senim 'Ton' mag sich an das andere senn- angeschlossen haben, mit dem es in allen Tempora völlig gleich flektiert. In ibid = altind. pibati haben wir den Rest einer Präsens-Reduplikazion.

Deutliche Spuren unthematischer Flexion im Präsens zeigt nur die Wurzel es- 'sein' (§771 ff.). Doch vgl. auch die Passivbildung § 574, die Imperative § 590.

545. B IL Eine kleine Gruppe flektiert wie B I, zeigt aber vor dem letzten Konsonanten, der immer g oder d ist, ein n eingeschoben, das auf den Präsensstamm be- schränkt bleibt.

[ 332 ]Vgl. lat. ta-n-go tetigi tactus, litauisch U-m-ph Vipti 'kleben bleiben', altind. li-m-päti 'er beschmiert', Wurzel lip-.

Beispiele: bo-n-gid "bricht', to-n-gid 'schwört 3, as'dloi-n-g 'spaltet', fo'loi-u-g 'hält aus', for'di-n-g 'unterdrückt', con' utuing ('ud-ding-) 'baut', fo'roi-n-d 'färbt'.

Das Kompositum zu bongid mit to-aith- bildet die I sg (lo'aithbiuch 'abrogo' Sg 22b 2 ohne -n- nach dem Abstraktum taidbech (to-aith-bog).

B III. Eine weitere Klasse hatte ursprünglich in allen Personen palatale Färbung des letzten Wurzelkon- sonanten. Doch sind durch Vermischung mit B I starke Störungen eingetreten (s. § 549), so daß eine sichere Zu- teilung der einzelnen Verben oft unmöglich ist.

Es gehören hierher wohl größtenteils Verben, die einst ihr Präsens durch Anfügung eines j-Suffixes an die Wurzel bildeten, wie altind. äs-ija-ti 'wirft', lat. capio captus. Wurzeln auf en zeigen an (nach m zum Teil im, on § 76), das auf vokalisches n zurück- geht (§ 212).

Doch haben eich andere angeschlossen, wie gufijdid (Wur- zel ged-), das sich durch seinen Ablaut als die irische Ent- sprechung von gr. TtoOeuu erweist, also auf eine Endung I sg -ei-ö deutet (andere alte Präsenzien ähnlicher Bildung flektieren nach A II, s. § 516).

Sichere Beispiele: ga(i)bid nimmt', ga(i)rid ruft', da(i)mid gesteht zu', gu(i)did bittet'.

Besonders ist dieses die häufigste Bildung der starken Deponenzien: gamitkir 'wird geboren' (altind. jdyate), do'mu(i)netkar 'moinethar 'meint' (altind. mänyate), ro'laime- thar 'wagt', midithir urteilt'.

546. B IV. Der Präsensstamm hat im Auslaut ein nicht wurzelhaftes, ursprünglich immer dunkles n.

Es sind Verben, welche griechischen wie bduväut -vnui in der Bildung gleichen; nur ist der kurze Vokal des Plurals (bdu- va-,uev) in den Singular herübergenommen (§ 592).

Beispiele: ben(a)id 'haut, schneidet' (mittelbreton. I sg benaff, lat. per-fines 'perfringas'), cren(a)id 'kauft' (altind. kroidti), im'fen hegt ein', forfen vollendet, glen(a)id 'bleibt hängen' (kymr. I sg glynaf), len(a)id 'haftet' (altind. linäti), [ 333 ]ren(a)id 'verkauft' (gr. Trepvr)ui), thn(a)kl 'nimmt weg" (lat. tollo aus Holnö).

Bei den meisten geht e auf altes i zurück; doch bei renid und tlenid ist re le aus r l entwickelt (§ 214).

Ferner schließen sich die Komposita des Verbs sein' gern denen von ben(a)id an, indem so das anlautende b der übrigen Tempusstämme (§ 755) auch im Präsens Ein- gang findet; z. B. t-es-banat 'sie fehlen" neben t-es-tat, III sg t-es-ta, do'es-ta; con'ceit-bani 'du stimmst überein, ocu'ben 'er berührt", fris'b&n 'er heilt", du'för-ban 'er kommt dahin'.

Ähnlich do'adbantar Augustin-Gl. 10a2 für gewöhn- liches do'ad-badar 'wird gezeigt' (to-ad-fed-).

Sammlung der Formen KZ 31,84 ff.

Hierher mag auch das Präsens sern(a)id gehören, das severe, sternere und studere glossiert, in dem also verschiedene Wurzeln (idg. ser-, ster-, auch spher-Y) zusammengefallen sind. Doch wird das n in den Subjunktiv verschleppt: Prät. Subj. Pass. 'serntc Wb 18c8; aber Part, srithe, Abstr. sreth usw.

B V. Einige Verben flektieren wie B IV, aber die Gestalt des Vokals vor dem n zeigt, daß dieses früher keine dunkle Färbung gehabt hat.

So ara'chrin (s. § 422) 'zerfällt, geht zu Grunde, pl ara'chrinat; ad'gnin 'erkennt und andere Komposita, I sg asa'gninaim Sg 146 b 16; deponenzial: ro'finnadar 'pflegt zu wissen (§ 512,1) neben dem Präteritopräsens: ro'ftlir 'er weiß, wußte.

Palatales n hat ro'cln(i)nethar 'hört". Im Mittel- irischen auch mairnid 'verrät", altirisch aber wohl als *tnarnaid anzusetzen (Wurzel mer-, Subj. 'mera).

Hierher gehört eigentlich auch afbaill (§ 422) 'stirbt pl at'ballat (also nach B I flektierend), dessen 11 auf In zurückgeht. Doch dringt früh aus dem Subj. at'bela das einfache l in den Indikativ, z. B. III sg prototoniert 'epil. Ferner dwlin 'flutet pl du'linat (Subst. fuile 'Flut ); es bildet aber in Ml seine Tempora schwach: Prät. do'ru-lin 64c 18.

Tn dieser Klasse sind wohl teilweise alte Präsenzien mit Suffix -nu- enthalten, vgl. 'gnin mit got. kitn-nu-m Svir können'. [ 334 ]Bo'clufüticthar sieht aus wie ein umgestelltes *clinu~ = altind. srmi-, indem wohl die Wurzelform du- aus anderen Formen des Verbs in den Präsensstamm eindrang und dieser sich der Flexion der anderen Deponenzien (B III) anschloß. Bo'finnadar (so auch kymr. givnn 'ich weiß') mag auf alter Anbildung an diese bedeutungs- verwandten Verben beruhen.

547. Vermischung der verschiedenen Typen. Die Grenzen der genannten acht Stammbildungen ver- mischen sich überaus leicht und oft.

a) Durch die Umfärbung der Konsonanten (§ 155 ff.) gehen typische Unterschiede verloren. Ist z. B. ursprüng- lich für A I und B IV dunkle Färbung des Konsonanten vor den Endungen charakteristisch, so verwandelt sich diese doch oft durch Synkope eines vorhergehenden hellen Vokals in die palatale. So gehört zu fo'lina 'füllt aus' regelrecht das Passiv fo'lintar mit dunklem w; bei Proto- tonierung wird nach Ausfall des i die ganze Lautgruppe In palatal, und die Form erhält das Aussehen der Klasse A II: 'faünither. Ähnlich III pl Pass. 'bentar (B IV), aber mit to-fo-: du'fuibniter, und so fort.

Umgekehrt geht sehr häufig palatale Konsonanz (namentlich A II und B III) auf ähnliche Weise in dunkle über. Z. B. aä'ägathar 'fürchtet' ist scheinbar nach der («-Flexion gebildet; aber synkopierte Formen wie die III pl Pass. 'äigder zeigen, daß es ein t-Verb ist, g also einst überall palatal war und nur durch das vorhergehende a umgefärbt worden ist (§ 165). Zu ga(i)bim c ich nehme' heißt das Kompositum mit io-ro- regelrecht äo'rogbaim; das dunkle b kann dann auch auf andere Komposita übertragen werden, z. B. imm'imgabaim 'ich vermeide' Sg 50 b 8, als ob es ein rt-Verb wäre, Imperat. imcab Wb 30 d 20 neben imcaib 28 c 24 usw.

548. b) Flexionstypen, die in einzelnen Formen zusammentreffen, beeinflussen sich gelegentlich auch in andern. Z. B. Klasse B I und B IV haben in der III pl Präs. gleichartige Formen: 'berat (aus arch. -ot) wie 'benat; darnach wird auch als III sg bisweilen 'ber (mit prt) ge[ 335 ]bildet statt regelmäßigem 'beir nach dem Muster von 'ben (mit v a ) oder im Imperfekt 'berad statt 'bered. Umgekehrt findet sich die I sg Präs. for'fiun 'ich vollende' wie 'biur, obschon sie einem Verb der Kl. B IV angehört und daher for'fenaim lauten sollte.

Oder: car(a)im 'ich liebe' (A I) und ga(i)rim ich rufe (B III) sind in der Färbung geschieden. Aber im Sub- junktiv mit den Stämmen cara- und gara- (§ 595) berühren sie sich. So wird dann gelegentlich ein Indikativ cairim gebraucht (Wb 23 c 12). Gerade bei diesen Verben mit -ar- herrscht starkes Schwanken, z. B. 'mair 'bleibt' (stark) neben maraith Sg 203 (schwache «-Flexion).

549. Besonders hat sich Klasse B III vielfach an B I angeglichen, so daß sich eigentlich nur noch die I und III pl des Indikativs und des Imperativs deutlicher durch die Konsonantenfärbung unterscheiden. Natürlich kann auch diese verändert werden, wie z. B. neben fo' daimet 'sie dulden' regelrecht das prototonierte 'fodrnat (mit u") steht. Verben, von denen die charakteristischen Formen zufällig in unsern Denkmälern fehlen, können daher nicht sicher eingereiht werden, zumal spätere Quellen vielfach schwankende Flexion zeigen. Z. B. zu dligid hat Anspruch auf kommt in späteren Handschriften die III pl dligit und dlegait vor, so daß zweifelhaft bleibt, ob es früher zu B III oder B I gehört hat; ja schon altirisch steht neben der I sg dligim Wb 32 a 20, die auf B III deutet, die III pl Pass. dlegtir Wb 4 a 10 nach B I, während das Prät. ro'dligestar Ml 36 a 29 gar schwach (und deponen- zial) gebildet ist.

In den folgenden Paradigmen sind im Allgemeinen nur die regelrechten, für die Klasse charakteristischen Formen gegeben.

1. Flexion des Praesens Indicativi.

A. Aktiv.

550. Ich gebe zunächst Paradigmen für die großen Stammklassen A I u. II und B I und bespreche nachher [ 336 ](§ 586 ff.) die kleineren. Als Beispiel für A I dient niö- r(a)id er macht groß', für A II lecid 'er läßt', für B I (zugleich für B II) berid 'er trägt, für Formen dieser Klasse mit schwachbetontem Stamm das Kompositum 'ta-b(a)ir 'er gibt, bringt' (deuterotoniert do'beir).

551. Absolute Flexion A I A II sg I mór(a)im(m) técim(m) II mór(a)i léci III mór(a)id -(a)ith lécid -ith rel. móras(s) léces(s) pl I mórm(a)i (predchimmi) léicmi rel. mórm(a)e (predchimme) léicme II mórth(a)e léicthe III mór(a)it lécit rel. mórd(a)e mórt(a)e, léicde léicte, lécite móraite -ate -ite

552. Konjunkte Flexion sg I 'mór(a)im(m) ('caru) 'lécim(m) ('ráidiu) II 'mór(a)i 'léci III 'móra (do'foirned § 94) 'léci pl I 'móram 'lécem II 'mór(a)id -(a)ith 'lécid -ith III 'mórat 'lécet

553. B I absolut konjunkt betont enklitisch sg I ber(a)im(m) (tíagu) 'biur ('canim) 'tabur II beri 'bir ('eim, 'rethi) 'tab(a)ir III berid -ith 'beir ('ber § 548) 'tab(a)ir rel. beres(s) pl. I berm(a)i 'beram 'taibrem rel. berm(a)e II *beirthe 'berid -ith 'taibrid -ith III ber(a)it 'berat 'taibret rel. berd(a)e bert(a)e.

[ 337 ]Die Personalendungen.

Über die Bildung der relativischen Formen s. § 504.

554. Ein Unterschied zwischen absoluter und kon- junkter Flexion ist in der I und II sg bei den schwachen Verben meist nicht vorhanden, und auch bei den starken findet man die absoluten Endungen -im(m) und -i sehr oft konjunkt gebraucht, ebenso oft als die andern. Z. B. for'canim "ich lehre' Wb 8c3 neben for'cun 10 a 13, in der II sg 'rethi, 'fichi (oder B III?), 'orcai C'oirci), con'daigi, 'eclainni Ml 64 a 4 neben 'bir, do'eim, 'Mg, ad'greinn, do'adbit.

555. Die Endung der I sg -(a)im -(a)imm ent- hält den Rest der unthematischen Primärendung idg. -mi gr. -jui. Sie war z. B. in B IV u. V altberechtigt und ist auch in andern Sprachen auf Denominative übertragen worden, vgl. ahd. salbö-m 'ich salbe". Im Britannischen ist -ai -av (d. i. *-äm%) zur allgemeinen Endung der I sg geworden; sie zeigt regelrecht leniertes m. Im Irischen ist m dagegen unleniert, was die gelegentliche Doppel- schreibung und die moderne Aussprache beweist. Wahr- scheinlich ist das doppelte m dem Einfluß von idg. *esmi 'ich bin' (ir. am) zuzuschreiben, das im Inselkeltischen zu *emmi geworden war.

556. Die ^-Färbung in "biiir 'cun 'dlung fo'lung usw. weist auf eine geschwundene Endung -u, die dem thematischen Primärausgang -o (gr. (pep-uu) entspricht. Es scheinen sich hier also zwei alte Primärendungen als ab- solut und konjunkt gegenüberzustehen. Aber dieser Unterschied dürfte nicht alt, sondern erst durch das sekun- däre Eindringen von -im(m) in die Klassen B I u. II ver- ursacht sein; er wird ja auch nicht konsequent durch- geführt. Älter hat vielleicht der bloßen ?<-Färbung ein erhaltenes -u als absolute Endung entsprochen (§ 557).

Die volle Endung -u hat in nnsern Glossen ihre feste Stelle zunächst in der konjunkten I sg der einsilbigen Stämme auf i (A III): -u, 'gniu, ad'clu. Hier ist sie [ 338 ]durchaus regelrecht, da altes -u nach i nicht geschwunden ist (§ 90). Sonst rindet sie sich gelegentlich bei Kompo- sita von icc- (das im Singular nach B III zu flektieren scheint): ro'iccu Wb 23 d 9, ricn 82 a4 'ich erreiche" neben ru'icim, riccim; 'cumcu 'ich kann' Ml 18b 5 neben con' icimm, 'cumgaim; ähnlich 'tucu 'ich verstehe" SP. Verein- zelt sind do'fuismiu 'ich erzeuge' Arm. 177 bl neben do' fuismim Sgl 82b 2, ar'coimtiu c ich entschuldige" Ml 141c neben ar'coimddim Sg 59 a 15 (aber cot'vessiu-sa Ml 126c 17 zum «-Verb cqn'nessa ist Schreibfehler für das Fut. cot' nessiub so). Ganz gewöhnlich ist sie dagegen im Feiire bei allen i-Verben, sowohl B III als A II, z. B. 'guidiu (B III), 'sluindiu, 'räidiu, 'bäigiu und regelmäßiger 'bägu (A II), nur einmal bei einem «-Verb: 'caru Epil. 311. Gewiß handelt es sich dabei um eine spätere Ausbreitung, vielleicht hauptsächlich in der Dichtersprache. Die Endung -tu mag sich in B III als Nebenform neben -im(m) ge- halten haben, falls sie nicht auch hier von A III ent- lehnt ist, und dehnte sich dann auf die schwachen Verben aus.

557. Nun findet sich aber -u auch als Endung absoluter Flexion in tiagu 'ich gehe' (B I) und in der versteinerten Gebetsformel arco (-u) fuin 'ich bitte um Vergebung" (hier wäre altes -in möglich, § 157). Daß sie hierher aus der konj unkten Flexion eingedrungen sei, ist unwahrscheinlich. Denn dem absoluten tiagu steht kon- junktes 'Mag gegenüber, und dasselbe Verhältnis kehrt im s-Präteritum und im s-Subjunktiv wieder: gahsu 'gabns (§ 672), tiasu 'tias (§ 618). Ja, das konjunkte 'bin hat als absolute Form Mim Wbl6d8 neben sich, trennt also trotz scheinbar gleicher Endung beide Formen deutlich.

Wie soll man aber die Erhaltung des -u, das doch wohl auch auf idg. -ö zurückgeht, erklären? Ein ähnliches Verhältnis kehrt in der I sg des Subjunktivs wieder: absolut bera, konjunkt 'her (§ 598), obschon das alte -am (lat. -am) in beiden Fällen geschwunden sein sollte (§ 89). Es muß hier zu einer Zeit, als der Primärausgang idg. -ä [ 339 ]auch in die konjunkte Flexion aufgenommen war, ein Unterschied von absolut und konjunkt neu geschaffen worden sein. Aber der Weg ist nicht klar. Hat irgend- wie das Verhältnis der konjunkten II sg 'bir 'eim zur absoluten beri usw. vorbildlich gewirkt?

558. In der II sg erklärt sich der Unterschied von beri und 'bir aus den alten Endungen primär -e-si, sekundär -es. Über das i in 'bir s. § 74.

In A I steht indikativischem -(a)i subjunktivisches '(a)e (§ 596) gegenüber. Altes -äsi hat wahrscheinlich zunächst -(a)e ergeben, wie die Subjunktivformen der andern Klassen zeigen. Das -i im Indikativ von A I ist also erst aus den andern Paradigmen eingedrungen wie beri: ber(a)e, leci: lece (letzteres etwa aus -isi : -iäsi).

559. In der III sg führt das absolute -id -ith in B I, AH und -(a)id -(cQith in A I auf -e-ti, -i-ti, -ä-ti, das konjunkte -ä -i in Alu. II auf -ä-t -l-i, die Endungs- losigkeit mit palataler Färbung des Schlußkonsonanten in B I auf -e-t.

560. I pl. Die Unterscheidung von -mi und rela- tivem -me ist nur in Wb streng durchgeführt; in Ml tritt bisweilen -mi auch da auf, wo man relative Form er- wartet, z. B. in tau m-bimmi 'wenn wir sind' 15 a 4 (s. Pedersen, KZ. 35, 376).

Die absolute Endung -mi läßt sich mit der alt- indischen Primärendung -masi in einer Grundform *-mesi vereinigen. Ihr m (mm) ist unleniert, vielleicht im An- schluß an ammi c wir sind' (aus *esmesi?). Der auslautende Stammvokal ist davor ausgeworfen, wenn er in zweiter, bewahrt, wenn er in dritter Silbe stand, vgl. preächimmi praedicamusr In Kl: B I war er dunkel, also ursprüng- lich o.

Die konjunkte Endung besteht in einem dunklen -m, hat also einen dunklen Vokal verloren. Man kann sie auf -mos = lat. -mus zurückführen, was das deponenziale -mar (§ 571) bestätigt. Das -m wird in den Glossen nie [ 340 ]geminiert, wohl aber in mittelirischen Handschriften. Im Feiire reimt es viermal mit lenierten, nur einmal mit geminierten Lauten (Prol. 134, Epil. 87, 98, 214 gegen Okt. 11). Es scheint also in der älteren Zeit leniert ge- wesen, aber allmälig durch das absolute -mmi angesteckt worden zu sein. Kl. B I zeigt dunkle Färbung des letzten Wurzelkonsonanten somit war hier die Endung ursprüng; lich -o-mos, vgl. dor. cpepoueq, got. bairam.

Für das relative -mae jünger auch -ma nach § 94.

561. II pl. Konjunktes -b' -1h' geht wohl auf die alte Sekundärendung -te zurück. Der letzte Wurzelkonsonant ist in B I palatal, so daß 'beriä 'beruh genau gr. (e)qpepeTe altind. (ä)bharata entsprechen kann.

Wie sich dazu die absolute Endung -1he (nach Vo- kalen gelegentlich -de § 125) verhält, ist nicht mehr zu erkennen. Sie mag ähnlich sekundär entstanden sein wie Magu, bera in der I sg (§ 557), so daß ursprünglich kein Unterschied zwischen absolut und konjunkt vor- handen gewesen wäre. Zufällig läßt kein Beispiel ersehen, ob in B I die palatale Färbung des letzten Wurzel- konsonanten, die man erwartet, wirklich vorhanden war.

562. III pl. Das t dieser Endungen ist d zu sprechen, wie die modernen Dialekte und das nt der britannischen Endung kymr. -ant breton. -ont lehren. In den relativen Formen ist daher nach Konsonanten manch- mal d oder dd geschrieben.

Die absolute Endung -it, der in B 1 dunkle Konso- nanz vorausgeht, ist also die alte Primärendung -nti, in Kl. B I -o-nti wie dor. cpepovxi. Als Grundform für A 1 ist -anti anzusetzen, für A II, wenn wir die altkymrischen Formen scamnhegint, nertkeint, limnint als maßgebend an- sehen, -inti.

Die konjunkte Endung, dunkles -t = d, weist nach dem Verhältnis, in dem die meisten konjunkten En- dungen zu den absoluten stehen, auf eine alte Sekundär- endung -nt. Es ist die einzige indogermanische Form, die [ 341 ]den ursprünglichen Schlußkonsonanten deutlich erkennen läßt; denn das Altindische, Iranische und Griechische haben nur -n, das Italische -m (in osk. deicans dicant' usw.).

Archaisch ist die Endung in B I noch -ot in tu'thegot welche kommen und tu'esmot Svelche vergießen' Cam. 38 b, auf altes -o-nt weisend, später do'thiagat und do'esmet ('ess-sem-). Für A I und II wird -auf und int an- zusetzen sein.

563. In der relativen Form sollte eigentlich der Vokal vor dem Dental nur da unsynkopiert bleiben, wo er der dritten Silbe angehörte, wie z. B. in predchite. Aber die nicht- relative Form auf -it -ait hat bewirkt, daß er auch sonst häufig erscheint, z. B. techtaite haben' Sg 71 bo neben techfe (für teclit'de) Wb 2 eil, sluindite 'bezeichnen' Sg 76 b 5 neben sluinde (für sluind'de) Ml 139 a 6. Über die Schreibungen retae rethae zu rethid s. § 134.

Für -tae -dae jünger auch -ta -da (§ 94).

B. Deponens.

564. Die aktiven Nebenformen überwiegen in der absoluten Flexion über die deponenzial gebildeten. Von «-Deponenzien sind z. B. außer der II sg follaither du regierst' Ml 82 d 5 nur die relativen Formen deponenzial belegt wie sglll labrathar welcher spricht', pH labram(m)ar III labratar. Ich gebe daher ein vollständiges Paradigma nur für die zahlreichere i-Klasse (Beispiel: m(i)digidir 'er setzt'); außerdem ein System belegter Formen von A I konjunkter Flexion und als konjunktes Paradigma für B III: (do)'moinetluir er meint' (in Ml 'muinethar).

565. A II absolut konjunkt sg I (micliur B III) 'suidigur ('cuiriur) II suidigther 'suidigther (do'mmeiccither, 'erissider) III suidigidir (midithir B III) 'suidigedar ('airlethar) rel. suidigedar (airlethar) [ 342 ]pl I suidignir ‘snidigmer (airlenmar) rel. suidigmer IS. snidigthe “suidigid -ith LLL seidigitir “suidigetar -eddar rel. suidigetar -eddar.

566. AI, konjunkt: BIU, konjunkt: se L -molor ‘lobe? nviniur (ro‘laumur) IL ‘labrither "sprichst" "mointer ($ 136) TIL Tebrathar, "moladar "nolnelhar (enklit. -minedar, -menatar MI 52) pl I 'romalummms erfüllen" "moinemmar TI ‘comatnid mointd «ith 111 "labratar “moinetar.

567. Die deponenzialen Personalendungen mit -r erinnern außerordentlich an die altitalischen. Nur die II pl ist immer aktivisch gebildet; es wird kein Zufall sein, daß sie auch im Lateinischen keine »-Endung hat.

Ein Unterschied zwischen absoluter und konjunkter Flexion feblt in der I und IL sg. Die relativen Formen absoluter Flexion sind immer gleich den konjunkten der gleichen Personen; vgl. $ 504.

Über den Wechsel von th und 4 (d) in den Endungen s. 8126.

568. Isg. ww (auch -or $ 97. 98,9) vereinigt sich in einer Grundform -ör mit lat. -or (sequor, gradior).

569. Ilsg. Die Eudung -ther (der) ist wohl zu der If sg Imperat. auf -the Gde) zu stellen ($ 582). Viel- leicht ist im Indikativ und Subjunktiy -r erst nach dem Muster der andern Personen angetreten. Das -Whe lat sich auf *-/hés zurückführen und so mit der altindischen sekundären Medialendung -thah verknüpfen, deren @ nach Wackernagel (K% 30, 307) auf & zurückgeht.

570. Lil sg absolut -fhir -dir, konjunkt -thar -dar. Das einmalige durfuisledor ‘gleitet’ Karlsr. Beda 34¢1 neben du fuistedar M1 80¢10 ist wohl ohne Belang.

[ 343 ]Das Charakteristikum der II] sg u. pl ist, daß der Vokal vor dem /k GD) niemals ausgeworfen wird. Aus (liesem Umstand, zusammen ınit dem erhaltenen st im Präteritum auf -estar ($ 575), kann man schließen, daß einst in dieser Endung ! und » unmittelbar nehen- einander standen, daß also erst auf » in der absoluten Flexion ein heller, in der konjunkten ein dunkler Vokal folgte (s. $ 109). Ob es auswärte genaue Entsprechungen gibt, ist zweifelhaft; die italischen Passivendungen wie osk. sakara-ter 'sacratur , marnuein. ferenter Teruntun” können ähnlich aus -tr.. nr. entstanden sein,

571. I pl ao und -sier (nach palatalen Konsonanten -mer). Das u ist unleniert und nach Vokalen meist doppelt geschrieben; das wird aus dem Anschluß an die absolute aktive Endung zu erklären sein. Der Vokal vor m wird häufig auch da nicht ausgeworfen, wo er in zweiter Silbe steht (msinemmnar im Paradigma), vermutlich durch Einfluß der III pl auf -etar -atar; aber er ist nicht durch. gehend erhalten wie dort.

Archaisch ist die konjunkte Endung -mor geschrieben in fristbrudemor, nirdergemor, latinisierende Ühersetzung von aporiemer, non destihänun Wb 115 b22.23, wohl mit altertümlichem Vokalismus. Ebenso lüßt sich ja lat, ur in sequi-mur usw. auf -mor zurückführen. Das absolute -mir scheint hinter » einen hellen Vokal verloren zn haben, oder es schließt sich au das aktive -mi an.

572. III pl. -fir tar (zu sprechen Hip -Hdap), ohne Synkope der vorhergehenden Silbe, weisen nach dem $ 570 Bemerkten auf älteres -ad.. mit nachfolgendem hellem oder dunklem Vokal.

C. Passiv.

573. Das Passiv zu aktiven und zu deponenzialen Verben wird gleich gebildet. Uher die Verwendung der beiden passivischen Formen s. $ 585 b.

[ 344 ]Absolut Al Au aktives Verb aktives Verb deponenz. V. sg IIE mörthfa)ir (pridehidir) leiethär seidigthir rel. mörthar (prölchither löicther suldigther (der) pl IIL mdraditir, mörfadir (niitir BTIT) siidigtör rel, möratar, mörter Mvetar, Wicter sindigter

Konjunkt Allgem. Forın mörtbar Gfoiwenither); "Wiehher (do’roscaither, "suidigfher fo‘cialtar($136), Depon. ‚foreitsider) III pl moratar, "mörtar Cfär- "lecelar (irleicter) "suirligler enter) ; "conelnatar, Dep. Cdirrndigeldar)

BI (u. N) absolut konjunkt sg LEI bercadir Allgem. Form "derer Cberr, 'ber) rel, berar pl TIL beriä@Jir HE pl 'bertar (duaidbdetar) rel. bertar.

574. Personalendungen. Die Endung, die in bloßem -ı oder -ir besteht (mit dunkler Färbung eines vorhergehenden Konsonanten), findet sich nur im Indikativ und im Imperativ starker Verben — über das Verhalten der kleineren Präsensklassen s. $ 5911. — und als Neben- form im s-Subjunktiv. Der Vokal der dem konjunkten -«r vorausgehenden Silbe wird nicht ausgeworfen, =. B. do’fornagar, con'ntanger, do'adlbadar, du“fnissemar, fo'dlayer.

Die zwei einzigen scheinbaren Ansnahmen: ana} dwum-esmar ‘wie vergossen wird’ MI 4441 neben dwesemar, do'-esemar 56313 und invfolngar "wird bewirkt’ Ml 314110 neben hänfigem "folanyar 44410, 71c6, 38115, 122e5, 145c4 sind nur als Schreibfehler an[ 345 ]zusehen, zumal man im ersten Beispiel bei wirklicher Synkope den Ausgang -mer erwarten müßte,

Die mangelnde Syukope erweist, daß sich -« zunächst aus silbebildendem -r entwickelt hat ($ 109), z. D. "car aus "er, Darauf deutet auch die Nebenlorm 'der6) zu 'berar,; zwischen den zwei » hat sich eben kein ana- ptyktischer Vokal entwickelt. Somit hat erst hinter r einst ein Vokal gestanden (-r6 oder -rd). ‚Jedenfalls hat sich (lie Endung -«r dan aber weiter ausgebreitet; denn z. RB. 7 hätte unmittelbar vor r schwinden müssen ($ 122). Tn der absoluten Endung -ö maß man einen hellen Vokal annehmen (der aus einem i-Difiong entstanden gewesen sein kann).

Im Britaunischen ist die Endung mit bloßem + all- gemein, z, B. kymr. Präs. Ind, -i, Subj, und Imperat, -er als durchgehende Endungen; daneben in «ler alten Poesie Subj. (und Fut.) -wer -or (wohl aus *-är), auch -wyr, und ähnlich im Bretonischen und Komischen. Außerhalb des Keltischen sind solche singularische Passiviormen nur im Subjunktiv altitalischer Dialekte nachgewiesen: umbr. fera-r “Teratur', osk. lamati-r, Perf. Konj. unsicherer Be- deutung zu einem aktiven #lanati-d,

575. iu der häufigeren Endung absolut -Hhir Gin), konjunkt -/ker (der), -Ihar ist #h ursprünglich palatal ge- wesen, was sich namentlich bei seiner Stellung hinter Vokalen zeigt. Dunkel (-hair, -Ihor) wird cs nur dureh Assimilazion an dunkle Konsonanten ($ 155). Ein Vokal der zweiten Silbe wird davor ausgewerien, ein charakte- ristischer Unterschied von der LIl sg des Deponens ($ 570). Der palatale Vokal hinter iA ist also nicht sckundär ent- wiekelt, sondern altererbt; sonst hätte die Synkope nicht stattfinden können,

In -tkir hat einst hinter » ein heller Vokal gestanden; ob in -ther ein dunkler, oder ob r seit jeher auslautend war, ist vom irischen Standpunkt aus nicht auszu- machen.

[ 346 ]Über den Wechsel von th und d (d) s. § 125 f., über i für m nach &, n,s $ 136.

576. Die Endungen der III pl -r, konjunkt -tar -ter haben, wie (die entsprechenden aktiven, # für altes nt; es ist also «A zu sprechen und wird vereinzelt geschrieben. Der Zweitsilbenvokal wird davor bald aus- geworfen, bald bleibt er namentlich in kürzeren Formen der Klassen A T u. II erhalten. Der Grund der Erhaltung ist derselbe wie bei der relativen III pl des Aktivs ($ 563) die Anähnlichung an das aktive -it, -a -et, Dadurch wird der Unterschied von den deponenzialen Formen teilweise aufgehoben.

Das ? (= d) der Endung -fir ist deutlich überall palatal, wo es sich nicht an einen vorhergehenden dunklen Konsonanten assimiliert hat. Konjunkt erscheint nber hinter erhaltenem Vokal öfter -tar als -ter, also dunkles d; nur in Formen wie do‘guiter (A II) ist -fer fest (und natürlich hinter palatalen Konsonanten), Gleichwohl weisen die Verhältnisse des Singulars und der absoluten Flexion darauf hin, daß einst -far nur unmittelbar binter dunklen Konsonanten seine Stelle gehabt hat, also außer in Kl. Al, BI IV namentlich im «-Subjunktiv ($ 601). Den Anstoß zur Ausbreitung von -ter an Stelle von -/er kann das stets dunkle -f der aktiven konjunkten Endung ge- geben hahen, auch das depomnenziale -eie neben ab- solutem -itir.

Die älteste Gestalt der Endungen hat man sich also der der singularischen ähnlich zu denken, nur daß vor ! ursprünglich » stand.

2. Das Imperfectum Indicativi.

577. Aktive und deponenziale Verben bilden gleiche Formen. Ich gebe für die «-Verhen das Beispiel eir aktiven, für die i-Verben das cines deponenzialen Verbs.

[ 347 ]AI AU sg I mirfadintn) seldiginen) 11 ®mörtha sdigthen LEE 'mdrad -aih "suidigeil -elh pl I nörmla)is "seidigmis IL "mertälde Esuldigthe III "inörtla)is 'suidigtis, "suidigedis Pass. "mörth(@)e ‘suldigthe ALL pl mörtla)is "suidigtis

BI (u. BU) sg 1 'berinfn) pl U 'beirmis Cerbiürmis) I I UB IL 'bered (berud 5 548) JJE 'eirlis Cbertis) Pass. *kerthe Cad’oparthe, Ill pl 'beirtis Cbertis, deimonairchhe) do’füalreitis)

578. Das Imperfekt kommt nur konjuukt vor, indem cs, wenn es absolut stehen sollte, die Partikel ne vor sich nimmt ($ 558). Nur die Dichter erlauben sich, die dritten Personen absolut zu gebrauchen. Da die Schreiber solche ungewohnten Formen oft mit dem Präsens verwechseln (z. B. cenaid Thes. II 315,5 neben pridehan ebend. ı), ist der falsche Schein einer besonderen ab- soluten Flexion erweckt worden.

579. Die Endungen des Imperlekts kehren im Präteritum des Subjunktivs und des Futurums wieder. Ihre Erklärung ist his jetzt nicht gelunden. Es ist das einzige Formensysteın in dem die passive III pl mit der aktiven zusammenfällt.

In den britannischen Dialekten weichen die Personalendungen vur im Singnlar, nicht im Plural von denen anderer Tempora wesentlich ab; vgl. mittelkyur. -war -ut ei -em -ereeh -ypni, mittel- bretan. -emu -es »c emp -ech -ent.

Von zweiten Personen ist in unsern Denkmälern nur die Il sg no’tosupachtaigthea "daß du hingst' MI 7863 be- lest. Dusymitha M1 103416 von do’gni "macht? ist nach [ 348 ]den Zusammenhang ein Schreibfehler für den Subj. du gnetha. Da aber auch die späteren Sprachperioden zeigen, daß das Imperfekt vom Prät. Subj. in den Endungen nirgenıls abweicht, kann man sie unbedenklich wie oben ansetzen. Nur im Paradigma B I habe ich sie ausgelassen, um über die Färbung des Konsonanten vor der Endung nichts aussagen zu müssen.

380. sg I. Das -„, das unleniert (geminiert) ist, und einen hellen Vokal hinter sich verloren haben muß, kehrt ini Britannischen wieder. Auch vor dem » stund ur- sprönglich in BI u. TI ein heller Vokal wie fordingimn ‘ich pflegte zu unterdrücken’ MI 11516 zeigt {in frlimgdin M1 86013 ist das » (4 343) durch die Lautgruppe ung bedingt, $ 165); vgl. auch das Prät. Subj. "#istun. Die Endung stimmt also zu breton. korn. -e»(m), nicht zu kymr. -wn.

IT sg -Aa kamı vielleicht mittelkynır. -x£, aber nicht breton. entsprechen. Vom deponenzialen -the -ther ($ 569) ist es ılurch die Vokalqualität geschieden.

[IT sg. Das dunkle d oder - hat man mit der medialen Sekundärendung idg. -/s zusammengestellt, so daß 'bered gr. (&)pepero entspräche. Alte Medialformen derf man sehr wohl aunehmen, da das Deponens mit dem Aktiv übereinstimmt. Das Britannische, das gewöhnlich in der IF sg keine konsonantische Endung hat, kennt dentalen Ausgang nur in einer kleinen Gruppe mittel- kymrischer Verben; zm häufigsten in groyldiad "er wullte‘, auch adweenat, adıeaeniod ‘er kannte‘. Da jenes zu einem alten Deponens (Präs. li sg geyr) gehört, würde auch sie nicht gegen eine Erklärung aus dem Medium sprechen, wenn auch der Vokalismus der Endsilbe nicht auf- gehellt ist.

Über den Plural und das Passiv weiß ich nichts zu sagen. Die I und Ill pl scheinen in B I palatale Konsonanz zu haben, möglicherweise im Wechsel mit dunkler, wenn die gelegentliche Schreibung 'bertis (2. B. Wh 25527, Tur. 58) ıliescs bedeuteil, Jene würde auf [ 349 ]denselben hellen Vokal weisen, der im Britanuischen vor rt evscheint. Auch im Passiv wird die regelrechte Bil- dung durch da’immairefhe Ml 131210, no'cninte 102 € 15 vertreten sein; aropertke Wb 15 d20 hat die dunkle Fir- buug aus dem Präs, at'oparar verschleppt oder lehnt sich an B IV an.

Anderseita sieht ‘berfis, dessen ? als +? zu lesen ist und manchmal so geschrieben wird, aus. als ob darin der Plural eines indogermanischen Partizips, "bheronfes (gr. pepovreg), stecken könnte mit irgendeinem Affix. Nur stimmt der passivische Gebrauch schlecht zu einer solchen Vermutung.

Die Fipl auf -fe hat im Britannischen nichts Ana- loges. Dagegen dem passivischen -e kanı mittelkymr. -i breton. -ef entsprechen.

3. Der Imperativ.

581. A. Aktiv. AI ATI sg Il mör lei TIE mir! -utl Feced -eih pl I mörem Tecem 1I merlnyil -Carith Teeid -ith EIN amndned tecet

BT u. IM se I (fing) pl beram I beir (ou wie BIV, $ 548) berid -ith TIL berad (fiiloireed) bevat.

582. B. Deponens.

Paradigma für A I: "eomalnader "er erfüllt‘, für starke Verben sectufi)uether (BV) ‘er hört‘.

AT Au sg IT comeivde)iihe -de suldigthe UL coanfnad -afh suhligel -eih pl I (immer BY) suidigem Crsnidigmen)

IT romelndadid -Cadith seirkigil Äh IT comalmniar Eneligelar [ 350 ]Starkes Verb BV (= B III)

pl I *elvinen *-emmar sg If eluinte (§ 136) Il cluintd -ith IL] cleined -cth LiL cheinetar,

583, C. Passiv,

Al AIl Bi (aktives V.) (deponenz. V.) (akt. V.) Allgem. Form wérthar suidigther beray Cherr) ILE pl mértar suidigter bertar.

384. Der Imperativ unterscheidet keine absolute and konjunkte Flexion und hat im Verbum compositum den Hauptakzent immer anf dem ersten Bestandteil, wenn sich an diesen kein infigiertes Pronomen ansehlieft ($ 36, 1),

Der Plural des Aktivs und Deponens und das ganze Passiv haben immer dieselben Formen wie das konjunkte Priisens des Indikativs, Das kann von dey IJ pl aus- gegangen sein, wo eine solehe Ubereinstimmung in den indogermanischen Sprachen weit verbreitet ist, vgl. altind. Imperat. Uhdraia Linpert. d-bharata, gr. pépete—épépete. Méglicherweise hiingt es aber mit dem alten, im Alt- indischen bezeugten Brauch zusammen, tiberhaupt die Indikativ-Formen mit Sckundirendungen (ohne Augment) var Aufforderung oder zum Verbot zu verwenden (Del- briick, Altind. Syntax 355 ff),

Die I pl deponenzialer Verben scheint in unser Texten nur zweimal zu belegen: aifa/laigent “ploremus! M1114d3, seickem ‘sequamur!’ Wb 25¢6, also heidemal uktivisch gebildet. Da aber spiitere Handschriften Formen wie funanar (4. B. LU 112088) bieten, mag das Zufall n, wie sich ja tiberall aktive Nebenformen bei depo- nenzialen Verben finden,

Gewohniich werden im Aktiv nur fiinf Personen ge- bildet. Nur beim Verb ‘gehen’ ist eine 1sg Hag, tiach “eam!” belegt, in der Form ebenfalls gleich der konjunkten Isg Priis. Ind.

[ 351 ]585. Die [J sg Akt. hat urgpriinglich keine Per- sonalendung, wie lat. age firme fri, Der Yokalismus von beir (nicht *bir) ist nach spiiteren Belegen angesetzt. Oher abweichende Bildungen s. $ 690, auch 586,

Zam -the (-de) der deponenzialen Verben s. § 569.

Tn der III sg stimmen aktive und deponenziale Verben iibercin. In BI habe ich -ad angesctzt nach forcunad “er lehre!’ Wh 22¢8, indnadad ‘cr warte’ 1114 zu [1 eg indnite (deponensial, -te aus -th-the) 10a 21 (sy Ind. t‘neuth, urspritnglich wohl BILL). Bei den Komposita yon orgit ‘schligt steht fridoirced Wh 14a 27 neben finiun- argad MI 13608. Jenes kinnte auf dem Kinflu® der i-K1. beruhen. Aber ansergeits isi mitt mr, breton. -et (Puss. -er) die Endung aller Flexionsklassen, was fiir das Alter von -e@ in die Wagschale fallen kénnte.

Der schliefende Dental im Irischen ist dunkel ge- firbt. Die Endung stimmt also weder zu altind. -4v noch au lat. -, alter -tod. Mit dem altindischen medialen -taw HieBe sie sich vereinigen; aber das liegt zu weit ab. Man kann auch an den Antritt einer Partikel mit dunklem Vokal an den konjunkten Indikatiy (urpriinglich auf -e § 559) denken, wenn der Vokalismus nicht cher auf cine subjunktivische Form weist.

Bemerkungen zu den Prasensformen einzelner Stammklassen.

Zu AID,

586, Die Verben anf -i schlieBen sich im All- gero¢inen an biid (§ 764) an, z. B. Pras. konjunkt ‘grin (§ 556), ‘yat, ‘yni, ‘yuiam, *gniid, -gniat (auch ‘guiam usw. $45), Pass. ‘grither, ‘guiter; absolut TI] sz Akt. rel. gnis, yi gaite; Imperfckt *yrtivn, III ‘ynith, pl JJ1 “gnitis, Pass. “guithe,

Die I sg schwankt aber in der Bildung ‘dén(ajin (de-gni-), prototonierte Form zu do‘gnie, “déeeu Wb 24a13 nelen fris‘aiccim Karlsr. Priselan 60a7 ou ad‘eiu; tim Wh [ 352 ]18) 18, konjunkt 1001; ad-roilliu “ich verdiene’ Ml 75a1i fad-ro-sti-).

Uber passives ‘aceastar mi ad'eiv 8. $ G07.

Auffallig sind die IT sg Imperat. Akt. ¢ée “mache!, dé@ece “sieh!, wo man eher -i erwartet. Es scheinen Subjunktiviormen mit imperativischer Betonung. Vgl. degné “ta os£ Compert Mongiin 15 (wo aber LU dicyni liest). Auch andere Verben schlieflen sich gelegentlich an: cuire “wif! Karlsr, Beda 32¢11 neben dem regel- rechten, deponenzialen cuirfhe M1 5665, tate “zablef! M1 362352 (nur im Imperatiy belegt, wohl germanisches Lehnwort), comeinse “verurteile! M1222 (row'nessa).

587. sonst sind namentlich Formen der Verben aut -o- belegt. Absolut sg II] seid, rel. sous; konjunkt sg L contia-ehidim, Ue * IIL cov'of “dei, prototoniert scom(ayi, pl dovinttm C*ind-soam), IL con'éith, TIT ‘sont, enklit. conloat C*to-SoaQ), ‘comthoel Sg 163.41; cow ont, enklit. ‘com-at; Pass. ‘softher.

Au aslué pl IU asteat; deponensial foliar “ich fliege’ Sg 146b11.

Verben auf -a gehn konjunkt wie «(td $7 80 Il sg rel. immetraé Imram Brain 87; lmperf. If sg in raad ebend. 61.

au BI.

588. a) Beim Verb ayn, ‘tag ich gehe’ tritt in dev Til sg des Priisens und des Imperativs ein anderer Stamm ein. TP: absolut fit. rel. téte ($ 504, spiiter téde geschricben, also ¢ = d), konjunkt ‘éé (in Wh ‘téit ge- schrieben, § 52), ebenso Imperat. &. Uher -hief ‘tait “er kommt fiir *¥o-iél s, $177, Nur heim Kompositum mit com und ev kommt neben der [II sg con'@tet Sg 197 b17, 203422 prototoniert ‘cométig Wh 22413 yor und im Im- perativ coméitged 10.07.

In der IT pl stehen sich gegeniiber Pris. for tit si Wb 1468 und fofrftéyid si 1462, daz con éityid 22026. Im Imperativ mit ¢éo-: fai,

[ 353 ]Das -¢ crscheint auch in dem Kompositum, das die vo-Form vertritt (§ 528): Vriis, ichet, tuidchet (2. B. Annals of Ulster a, 784).

Zar Erklarung von féit s. § 808,

589. Ahnlich steht neben dem pl ad-fiadam, ad:fiadat und dem Passiv ad:fladar die IL sg Akt. ad:fét, incfét “or zeigt an, berichtet’.

Die zugehérigen Komposita do'ad-but “zeigt und as* ind-ct ‘erkliirt’ haben das # nicht nur in der dritten Per- son, sondem auch in der I und II sg: as*indivé Karler. Prise, 60b 3, do‘adbit Sg 159a2 (gegen Passiv as‘indedar, dw adbadar usw., auch ass‘indethar M190 18, vel. Sg. 70b 13).

Ebenso findet sich -¢ im Singular melrfach lici Kom. posita von andern Stiimmen, dic auf fh oder 6 ausgehen; z. B. arnent sa “ich erwarte’ Wb 14218, 23b27 neben denenth Thes. 1142.1 (1 pl aracithet); dotlarmorat “er folgt’, do‘fiaraf, prototoniert ‘diwrat ‘bicibt tibrig’, duetarrat “includit’, con‘fetarrai ‘umschlieBt, wohl alle zu rethid ‘Miuft’ gehorig, neben I sg a riuth, IU] in'reith; tinfet “blast ein’, I pl rel. do'w-infedam; I sg dovdiut, IL do‘diat “bringt hin’ su fedid ‘fihrt? neben assayind Sg 221b4; forrderet “inlustrat’ M1 78b 8; fortindiriut ‘sutfio’ Se 185b38.

Bei ar'cout “schadet’ ist das ¢ ins Abstraktum exckout, erchét und yon da ins Adjektiv erchvifech ‘schidlich’ ver- schleppt; vgl. Imperf. TIT sg rel. ara‘choided M1 $302, kymr. argywedd ‘Schaden’.

Der Ausgangspunkt ist wohl téagu tét gewesen. Nach do'té zum pl dotiagat ist zu adtfiadat ein Singular ad-fet gebildet und in die Komposita tibernommen worden. Frst dort hat sich der unlenierte Dental auf den ganzen Singular und auf andere ihn- liche Yerben tbertragen. Daf zum Wandel des Aus)auts die an- gefiigten Verstiirkungspartikeln se so som wesentlich beigetragen haben, wie vermutet worden ist, scheint mir dadurch ausge- rchlossen, caf} das -¢ in der Auasprache = 2 war (neuir. urchdid “Schaden’), wiihrend yor ¢ vielmebr stinmloses ¢ zn erwarten wire 136).

[ 354 ]590. b) Zu atreig ‘er erhebt sich’ (ess-reg- mit infigiertem Pronomen) heift die If sg Imperat. afré, enklit. com-éi-r. Ebenso zo-m'win ‘schone mich? Rev. Celt. 6, 175,21 2u Gingid, ‘anich; foir “hilf? @ B. LU 63b9) zu foreith.

Ist es der Rest einer uuthematischen Lilduag, also urspring- lich *reg? Oder eher reg-s?

Hierher gehért wohl auch der Imperativ tair ‘komm’; vgl. entweder Ikymr. dyred, fyred neben dyre “komm!’, so daf er zu iv. rethid gchiren wlirde wie foir, oder das Fut. do'rega 3 655 (Wurzel rey). Ey wird aber wohl als ein Kompositum von “icc mit éo-eir aufgefabt und darnach eine LUI se Subj. tai’, tair ‘er komme!’, pl fairset gobildet.

Zu B Tt,

591, Dic absolute Flexion meist wie A, z. B, guDdimOn), TEL gutidid, rel. guC@des(s), pl I guidy Til ge@dit, rel. gute. Ebenso Impert, vo'gu(dingx) us’

Dagegen konjunkt trennt sich die HII sg Priis, Ak scharf von den schwachen Verben, indem sie keinen Bad- vokal zeigt: ‘yaib, ‘gair, “daim, ‘guid uew., also wie B1 u, ID geht.

Auch in die ibrigen Formen mischt sich die Flexiou der élosen Verben. Zwar die If sg wohl immer auf -i: ‘daimi, fogbai, con‘rigi, dwrigi. Aber in der I sg neben “deimim, ‘gaibim, ‘guidim (and ‘guidiv $ 556) auch ‘ga, forcongur neben forcongrinun, im pl neben ‘gairem ‘gairet: dwairigeral MIS87D15 mit dunkelm yr, Und besonders im Passiv neben ‘yaibther enklitisch dotfm-cabar, for'con- garear v. a und Imperat. colabrucabar.

So haben die Komposita von ‘ieim (‘ice § 556), ‘ici, ‘ic im pl [ ‘eeam, LIL ‘eeaé und im Pass. ‘ecar.

Zam Deponens vgl. das Paradigma § 566.

Zu B IY.

592. Prisens konjunkt ‘cren(adim (for fun nach BE, § 548), ‘cven(a)i, ‘cren, pl ILL ‘erenat, Pass. ‘creuar (wie [ 355 ]B 1), pl ‘orendar ‘crentar; absolut cren(ajin, YU eren(ajid, rel, crenas, pl JIL eren(ajit, rel. erend(aje, Pass. eren(ajir; Imperf. sg ILf ‘crenad; Imperat. sg JI cren, ILL *crenat (atat'air-bined M1 8610), pl I crenam, Il cren(ajid, Pass. erenar,

Die IM sg Pris. ‘cren ans *hrendt zeigt, daB® die Suffixsform ne, die einst nur dem I"Inval angehérte gegeniiber aingularisebem (u> (gr. dduvy -vipev), im Keltischen auch in den Singular cingedrungen ist. Das wird bestiitigt durch dic britaunische T sy auf -éi kymr, prynaf, mittelbreton. Lexaff.

Die Mischung der Komposita des Verbs ‘sein’ mit ilieser Klasse (§ 546) hat zur Volge gehabt, daB sie ein besonderes Pritsens der Gewohnheit bilden kann nach dem Muster von biid, ‘bt (§ 764): hé lacrarbaither (1. fe’) ‘nachdem vollendetis’ Ml 156 2u forfen, wie hi rabither.

Zu Bye

593. Belegt Pris. sg L -ynin(ajim, III sgnin, pl TIL ‘gninat, Pass. ‘gnintar, pl ‘gnintar (= ‘gnindar).

rovfinnadar, pl ‘finnatar, Tass. ‘fintar, pl ‘funatar, Im- perf. Akt. sg II ‘finned, Imperat. (immer ohne 70) II fx- t(aje, WT finnad, pl finnawar.

vovclu(@Qnethar geht wie BT; vgl. § 582.

Der Subjunktivstamm und seine Formen.

594. Yen Subjunktivstamm enthalien das Prisens und das Priteritum des Subjunktivs. Es gibt zwei Bildungsweisen:

I. den a-Subjunktiv

ML. den s-Subjunktiv.

Der s-Subjunktiv wird nur von den starken Verben gebildet, deren Wurzel oder Verbalstamm auf dentale oder gutturale VerschluBlaute und Spiranten oder auf mn aus- geht. Im Ganzen ist er bei etwa 50 Verben belegt.

Alle andern Verben bilden den «-Subjunktiv.

[ 356 ]Das starke Verb ad'glddathar ‘redet an’ bildet, trotzdem die Wurzel auf -d endigt, den a-Subjunktiy; daneben ist aber spilter ein s-Subjunktiv belegt (pl I ad'glaasmar It I, 2 p, 228, 0). Umgekehrt kommt zu dem sonst schwach flektierenden adcota ‘erlang?’ (§ 540} ein passives Prateritum dea s-Subjunktive ‘éteste Mi 43420 vor.

Beide Subjunktive sind unabhingig vom Priisens- stamm; der a-Subj. sicht ihm nur fihnlich, wo dieser gleich dem allgemeinen Verbalstamm ist. Sie gehen deutlich vorn indogermanischen Aorist aus.

Im Lateinischen verrzien nur noch cin par Reste der ar- chaischen Zeit, wie aduenat zu aduenio, attigat au attingo, tulat neben tollo, «laf einst auch hier der d-Konjunktiy nicht zum Prisensstamm gehorte,

I. Der aSubjunktiv.

595, Der Stamm wird gebildet durch den Antritt eines urspriinglich langen @ an den allgemeinen Verbal- stamm. Die einstige Linge des a wird noch durch die konjunkte Ik sg auf -a aus -dt hezougt. Hs ist also dic- selbe Bildungsweise, die im altitalischen Priiseus des Kon- junktivs vorliegt,

Bei den schwacheu a-Verben (A T) ist das a des Subjunktivs mit dem « des Stammauslauts verschmolzen, so daB sich der Subjunktivstamm Gudra-) vom Priisensstamm nicht unterscheidet.

Dagegen in A JI trat « einst deutlich hervor, wie in lat. fini-c-t, smone-a-t, und hat in einigen Formen sichthare Spuren hinterlassen (s. das Paradigma).

Zu Priisensklagse B I gehéren Subjunktiv wie ber-a-, cel-a-, mel-a-, can-w, eb-a- usw. (wie Jat. fer-a-, can-a-).

Bei B UE unterscheidet sich der Subjunktivstamm vom Prisensstamm dadurch, da die palatale Fiirbung des auslautenden Konsonanten fehlt, und daf an Stelle der geschwichten Wurzel die Normalstafe tritt, also gab-a-, ger-a-, dom-a-, gen-a- (aa geinithir), men-a- (ua “moinethor, “wmeuinelhar),

[ 357 ]In den Verben der Ki. BIV tritt das + der Wurzel deutlich hervor: cria- bia-, fiu-,danach ria- usw. (doch s. § 609).

BY. Zu mittelir, meairnid gehbrt mere, 2u at baill: -bela-, die wie bera- (BY) flektieren. Uber ‘ynin und ‘elui- nethar s, § 610,

1. Dag Prasens des a-Subjunktivs.

596. A. Aktiv. AL All absolut se [ iméra IT mér(aje TL mér(ajid ~(edith rel. méras(s) pl L mérm(aji *-Cadinmi rel, mérm(a@e Cabrainune) — léieme Il mérth@@e iviethe TIE mérfe Jit lécit rel. mérdCade Cae, mdr(ajite lé(iede -te, Weite.

597. konjunkt sg | “mér lic IL -mor(@e ‘léve LiL -mére ‘lécee pl I iRéram “idee Ul *mérCadid -Capith ‘lécid -ith IIE “mérat “técel,

598. Starke Verben absolut konjunkt sg E bera “ber II ber(ape “berCade LL berCajid -(aith *hera rel. beras(s) pi I berm(a)i “beram rel. berm(aje IL berth(we IEZ berapit vel, berd€ae beri(ade sher(@id -Cadith “heral [ 358 ]599. B. Deponens.

Tch gebe auch hier nur fir die zahlreichste Klasse, die schwachen 7-Verben, ein Paradigma der absoluten Flexion.

All absolut konjunkt ag I *suidiger Cerladaiyear) “suidiger I. suidigther “suidigthe TIL suidigidir “suidigedar rel. pl J “suidignier rel. i “suidigia -ith ILL suidigitir “suidigetar rel. sutdigetar

6OO. Al Starke Verbon konjunkt sg I ‘comalner “menar IL ‘vomain(ajither -(adider JTL ‘comatnathar -adar pl L ‘comalnammar II ‘vomaln(ajid «Capith TIL -cometnatar

“mentary ($ 136) “menathar -adar “menammear, “meniur

men(ayid (ajith

“menatar.

601. C. Passiv.

Da aktive und deponenziale Verben gteiche Formen bilden, gentigt je cin Paradigma.

Al Starke V. AIL {deponenz. V.) absolut sg TIL mérik(apir berth(adiv suidigthiv rel, mdrthar ber thar pL IL mériqair, mor(ajitir — derilajir rel. onortar, aératar bertar

koujunkt Allg. Form ‘wdrthar Cvomal- *berthar “suidigther nither) pl ILL mdrtar, omératar ‘hertar ‘suidighey. [ 359 ]602. Dic Personalendungen sind auBer in der Tsg meist dieselben wie im Pris, Ind. Infolge der Um- farbung und des Ausfalls schwachbetonter Vokale sind dic meisten Formen des Subjunktivs bei den schwachen a- und #Verben vom Indikativ nicht mehr verschieden.

Die konjunkte I gg des Aktivs hat keine Endung. Nach dem Lateinischen hat mun altes -fm anzusetzen, das nach § 89 geschwunden ist. Auf cine solche Grund- jorm kéonen aber nur ‘ber und ‘mdr zuriickgehen, nicht ‘ide, Es wird Analogiebildung nach den andern Klassen sein; man wiirde sonst *léee erwarten.

Uber die absolute Endung -a s. § 557.

Das Deponens hat nach dunkler Konsonanz den Aus- gang -ar, auch absolut (labrar Wh 12¢36); er entsprieht lat. sequ-er aus -ér. Nach palataler Konsonanz wird er 2u -er; absolut ist anfallig nur die ausnahmsweise Schreilkung erladaigear M1 106¢6 belegt ($ 83).

Uber die II sg auf -e -ae, jiinger auch -a (§ 94), s. $558. Deponenziales ‘wentar hat -fer yregelrecht fiir -ther nach dunklem 2.

Uber die II] eg ist nur 2u bemerken, da im Passiv die starken Verben durchaus die Endungen mit th haben, so daB der Subj. berth(a)ir, ‘berthay vom Ind. ber(a)ir, derar deutlich unterschieden bleibt.

2. Das Prateritum des ¢-Subjunktirs.

603. Aktiv und Deponens sind nicht geschieden. Ich gebe fii die schwachen a-Verben und fir die starken ein aktives, fiir die schwachen i-Verhen ein deponenziales Beispiel.

Al Starke Verben AL s¢ I ‘mér(ajin(n} “her(ajin(n) ‘suidigin(n) IL ‘mdrtha “hertha “sutdigthea LUI *mérad -ath *herad -ath “suidiged -eth pl I vmdrm(apis herm(ais ‘suidigmis IL ndrth(@e “berti(ale “suidigthe HI -mért(ajis Cintam- ‘bert{ajis Ctom- ‘suidigtis Crois- litis) nitis) sitis), [ 360 ]Passiv

Allgem.Form 'mörth(a)e 'berth(a)e 'suidigthe ('comalnide)

pl III 'mört(a)is 'bert(a)is 'suidigtis.

604. Die Flexion ist dieselbe wie im Imperfekt des Indikativs (§ 577 ff.). In den Klassen A I und II ist zwischen Subjunktiv und Indikativ überhaupt kein Unterschied mehr vorhanden. Dagegen bei den starken Verben verrät sich die dunkle Färbung des letzten Wurzel- konsonanten, die auf der Wirkung des alten -ä- beruht, oft auch in der Schrift.

Bemerkungen zu dem a-Subjunktiv einzelner Verbalklassen.

Zu A II.

605. Das Deponens 'cüirethar setzt" (§ 518 c) schließt sich manchmal den starken Verben an: III sg Präs. 'corathar Ml 68 b 9, Prät. 'corad 44 a 19 neben II sg Präs. 'coirther Wb 10 a 21 u. a. Freilich kommen a-Formen auch außerhalb des Subjunktivs vor, vgl. das s-Prät. du'corastar Ml 52.

Zu A III.

606. a) Von den Verben auf -i schließt sich gniid ftut' in den stammbetonten Formen an biid (§ 767) an, z. B. konjunkt Präs. 'gneu 'gndo, 'gnt, 'gne, "gnem, 'gneitk 'gneid, 'gnet, Pass. 'gne(i)ther, 'gnetar; absolut III pl rel. Act. gnete; Prät. 'gnein 'gnenn ('gnen Wb 10 c 16, s. § 43':, III 'gneth 'gned, pl I 'gnei?imis, III 'gnetis, Pass. 'gnethe.

Aber enklitisch flektiert es, als ob mit n die Verbal- wurzel schlösse, z. B. mit Präp. de: Präs. 'din, 'd£n(a)e, d^na, 'denam, 'den(a)id, 'denat, 'P&ss. 'dentar, -pl'denatar; Prät. Akt. sg III -denad, pl 'd4nt(a)is usw.; ebenso III sg Präs. fo-gna Wb 12 a 12 zu fo'gni usw.

Ea war in dieser Stellung in den meisten Formen regelrecht mit der a-Flexion verschmolzen; die par abweichenden Personen haben sich dann auch noch angeschlossen.

[ 361 ]607. b) Dic Komposita von ‘ci ‘sieht’ haber depo- nenziale Formen: Pr J adteear, enklit. cacear, IL ‘déi- cider, do'éeaither, (3) ‘accadar cuceathar, pl 1 “déconmar, HII -aceatar, Priit. sg JIL advceth, adced, pl IL ad-rethe, {ll -accaitis; Passiv Pris. pl adceter, Priit. sg ad eethe.

Enklitisch tritt im Passiv dafiir ein s-Subjunktiy ein, vermutlich dic fltere Bildung: Dyas. sg ‘aecastar, doécastar. Dieselbe Form vaccastar wird aber auch indi- kativisch gebraucht Wb 25 b 28, 26 a 12 (deuterotoniert regelrecht ad*céther).

608. c) Von Verben auf -o z. B. xg Il ‘soe, enklit. intae (Pind-Soc), UL dovinté (*ind-soa), pl IT fatéith: fit. sz TT cimpéd Cimb-Soad) ur.

Zu vo-la- (3 528) sg. J cral, IID vale, wie AL

Zum Pritt. Ind. ‘heb(a)e ‘stark’ (Wurzel ba- aus base: pl (IL cbaaé, Pritt. eg [IL “head “btad.

Zu as'lai sg IIT enklit. ‘da, Prat. se 1 an, fucluinn.

Zu B IV.

609. Pris, konjunkt s¢ | ‘erdw cvie ‘bee § 767), TH ‘erie (enklit. -be), pl I ‘eriam, IT eriaé (enklit. -bet», ass. ‘erether; absolui P pl fT rel. crete, Pass. sg. crethiv, pl cretir; Prat. se III ‘eriad (enklit. -bed, -bath, pl TET ‘eretis, Pass. ‘erethe, is

Auch renfajid ‘verkauft’, asven “zahlt’ hat den Subj. Stamm ra- durch AnschluS an cria. Aber der Subjunktiy ‘era (geschrieben ‘éra) “er gewiihre’ Wh 25 a 31, Pass. ‘erthar 18 b 23, Prit. ‘erthe 27 0 16 mag die iltere Bildung dieser Wurzel (idg. pero-) darstellen.

Analogisch ist wohl auch der erst spliter helegte Sub- junktiv ‘bria zu bronnid “beschiidigt’ (anders Strachan, Rey. Celt. 28, 195).

Zu B V.

610. Von ‘ynin ist belegt Pris. Pass. asa'yuoither Sg 180 b 2 Gvohl nach rovritinethar), pl enklit. ea-ygnatar Sg 209 b 13, Pritt. pl IL Akt. reméerguaitis M119) & [ 362 ]ro'elu(@nethar bildet. Pri ‘cloor, ‘rlotther, ‘cloathar, *¢lo- ammar, ‘cloid, ‘cloatar, Pass. “cloither (vgl. ‘gnoither); Pritt, pl IIT ‘eloitis.

Die Endung der I sg Pras. echlieBt sich webl an die des s-Subjunktive an.

Tr. Der s-Subjunktiv.

Sammlung der Formen bei Strachan, Transactions of the Philological Society 1899—1902, p. 291 ff; val, ZECT 3474 ff.

611. Der Stamm des s-Subjunktivs ist so gebildet, daf an die Wurzel cin s tritt, an das sich der anslautende Konsonant der Wurzel agsimiliert.

Ablautende Stimme der e¢-o-Reihe haben e-Fiirbeng 7 “pittet’ B IT wie gr. Séocaodai zu modew, ie Zw lcigid egt sich’). Das ¢ ist an sich kurz.

Z. B. au Prisenskl. B T fedid : fess-, vethid : vess-, lechid : fesse, aingid ‘anich : an¢e)ss-, aa B IIE (oder sebwau- kkenden) laigid : less-, vethid : -, dligid : dless-, midithir : iness-, gu(iddid : gess-.

612. Cher die Vokalqnantitit bet andern Stimmen ixt etwa Folgendes zu konstatieren, obschon das hiiufige Fehlen des Liingezeichens auch tiber sicher langen Vokalen und dic relative Seltenhcit stammbetonter Formen einiges eweifelhaft erseheinen JiBt.

a) Von Wurzeln mit @ hat saigid sicher langes a: sas(sh-, vgl. TT se vo'sdis Warisr. Beda 41 a 2, JIT pl Jjosdsat Wh 8 o 19, Priit. IED sg ‘sisad Se 62 b 2.

Bei ma(ididt “bricht’ und nascid ‘verkniipft spricht fiir langes @ {also mitss-, nass-) die Erhaltung des -a im Fat. ‘mena, ‘nena § 666.

Darnach hat man wobl auch z. B. zu clafi)did “gribt” cliiss-, ma sna(i)did ‘sclncidet’ swass- usw. angusetzen, ob- schon nirgends Jéingezeichen belegt sind,

613, Db) Bei Wureln der #ei-Reihe findet sich zum Teil é, fa; 2. B, zu fiagu (111 sg #éif) “gehe’: féss- thass-, za conrig “bindet: réss- riass-.

[ 363 ]Aher in‘fét, ad-fé berichtet’, pl fiadat hat fess- (I pl Pri, ie'feonais M1178). Ebenso rovyifir (W. yeid-) immer fess- (liber “fastar Wh 22 45 8. § G58); desgleichen doyich feich “rach (gu got. weihan npfen’) 2 B. Pa dufessar M1 32 ¢ 20. Also alle die mit » anlautenden Verben schlieBen sich der e-Reihe (§ 611) an.

614. c) Zu der Priivensklasse BIT mit nur priisen- tischem sal vor dem letzten Wurzelkonsonanten scheinen langyakalige Formen gebildet zu werden.

Yu for'ding “unterdriickt’: dess- diass- (IIL pl Pass. ‘diassatay MI 39 12), Wurzel sheigh- (lat. fgere, fictes).

Zu fo'loing “hilt aus’: ~loss- (Teg ‘lés M1 3342, 62b 12), Wurzel wohl leug- lvg-.

Demnach wohl téss- zu tongid “schwort, bdss- 20 tangid “byicht’, obschon sich sonst nie cin Lingezeichen findet und niemals der Diftong da auftritt.

615. d) Die Wurzeln init festem » vor dem letzten Wurzelkonsonanten. zcigen gleichfalls langen Vokal. Zu ‘ic (aus *ink-): Giss-, au sennid, do’seinn : siss- (I sg du'sés M1 6116), zu iwgleinn “spiirt mach’: gléss- (II sg in-gléis Ml 140 c 7). Dieses @ wird zuweilen zu i diftongicrt, wie das der i-Reihe chen b), z B. zu iigreinn ‘verfolgt Prit. IJ pl -grfastais ML 88 d 5, zu Uingil ‘springt’ IIL sg yel. Has M1 33 e 8. Das werden falsche Analogie- bildungen sein.

616. 2) Steht vor dem Endkonsonanten der Wurzel ein x, so ist aus rs(s) weiter rr geworden, Zu fo'ceird ‘wirft’ Subjunktivstamm ‘cerr-, 2a orgid ‘schligt’: orr-.

UnregelmiBiz ist das Prit. imme'chomairsed Mi 63¢9 (vel. 20b18) zn dm'com-nire ‘gral; es hat sich woht an die Komposita yon ‘ic angeschlogacn, vel. ‘camairsed (nus *'com-r-issed) 20 cornice,

617. Deponenzial fiektieren dic Stimme mess- mM midithir “urteilt’, fess- a rocfitir ‘wei’, zu W. ed- ‘essen’ (§ 806). Ferner gehirt zum Priiteritopriisens ‘dithracenir “wiinscht’ der Subj. sg I ‘déthrastar, pl cifaf dutairselay M1 56 ¢ 7 (offonbar nicht ganz korrekt).

[ 364 ]1. Das Prasens des s-Subjunktivs.

618. Ich schreibe im Paradigma nach kurzem Vokal ss, nach lungem s: in den Handschriften wechselt beides, s. § 1411

A. Aktiv.

absolut konjunkt—= “fias “gess Cé-rus) “this “geiss oc cgé Csd, %%, 16) enklit. -@ enklit. *-9 ¢D rel. dius (yes) pl I *tasn(aji ‘Hasan “yessaue vel. Hasin(aje Tt UB syessirh LIT tiasfasit “gessat rel, Hast(ae.

619. B. Deponens.

Absolut ist nur sg IT estir Wb 6b 24, rel. mesiar Mi 127 d 12, pl rel. messafar MI 70 a 9 (oder Passiv?) belegt. Konjunkt:

pl vfessamar ve fessid IIT vfestar vfessatar.

620. C. Passiv.

Bei aktiven und deponenzialen Verben gleich. absolut konjunkt sg ILI gess(apir Allgem, Form ‘gessar, ‘messar (dw iadnastar) rel. gessar, mestur pl UB UI pl ‘yessatar (Gor'diuguitsiter).

621. Die Flexionsweise des s-Subjunktivs kehrt — auBer im s-Futurum § 626 — im s-Priteritum \$ 672 ff.) wieder, und es ist damit zu rechnen, daB sich die beiden Bildungen in frither Zeit gegenseitig beeinflubt haben. Sie stellt cine Mischung unthematischer und [ 365 ]thematischer Flexion dar, Unthematisch gebildet, so daf konsonantisch auslautende Endungen direkt hinter das stammauslautende s geftigt sind, ist die III sg, im Depo- nens auch die II sg. Die tibrigen Personen fiektieren wie ein thematisches Vriis. Ind., also im Wescntlichen wie berid § 558. Uher die I sg. s. § 622.

Die thematischen Formen kénnen alte Konjunktive dey s-Aorists sein, also Formen wic homer, telgouev teisere, altind. davsasi, nesatha. Die unthematischen kann man ala Injunktive. dh, als angmentlose Indikativformen des s-Aorists in modaler Verwendung, betrachten, falls hier nicht Beeinflussung des s-Subjunktiys durch das s-Priteritam vorliegt.

622. Die absolute I sg tiasu ist die einzige belegte Form. Obschon sie mit dem s-Priit. auf -sw tiberein- stimmt, ist doch nicht sicher, daf alle Verben in dieser Sprachperiode sie so gebildet haben, da das s-Futurum, das sonst mit dem Subjunktiv tibercinstimmt, das Ein- dringen der Endung -a aus dem a-Subjunktiv zeigt (§ 665 a). In tase kann die alte Endung durch den singuliren Indikatiy tiagu (§ 557) gestiitzt gewesen sein.

In der konjunkten Flexion lassen die altirischen Belege ‘téas, ‘is, “ges, ‘tes die alte Fiirbung des -s nicht erkennen (vgl. den wStamm mess “Urteil’), Das Futurum sowohl] als die spiitere Sprache lassen aber x-Firbung erschliefen; so in Patrick's Hymnus, V. 17 (Thes. LE 357) ‘ling ‘sius *érus, Subj, zu tafi)yid, safijdid, “érig (exs-reg-) mit dem Vokalismus von ‘biur.

Auch aitirisch liegt wohl u-farbung vor in do'ro-thuuse (mit aler Verstitrkungspartikel sa), Glosse 2ua Konjonktiy decidan Ml 23.23; doch ist die Form nicht recht klar. Zu ‘teit ‘fuillt’ (aus ‘to-tud-), denterotoniert do'tuit (§ 539) gchdrt regelrecht die TIL sg Subj. do‘toth, pl ‘todsat ‘totsat (mit t aus th vor s), Vriit. con‘ dositis Wh 5b 11 (mit Assimilazion vou th an s, § 138). Von dem Subjunktiv mit vo ist noch die I pl forthissom Wh 32¢16 und die Ill pl ‘terthaiset (Anc. Laws IV 318) Lelegt. Es ist nicht sicher, ob sic auf to-ro-thuss- oder auf to-ro-tho-thus (mit Assirnilazion des letzten ¢h) zuriickzuftbren sind; das befremdtiche palatale ss vergleicht sich mit der Endung des s-Priteritums [ 366 ]§ 674. Ist die erstere Zerleguny richtig, sv wirde man die I sg dovro-thus sa erwarten, wofiir do'r-thuusa versebricben sein kunn, Dissinsilazion aus *do'vo-thu-thus ist weniger wahrsebelulich,

Higentitmlich ist der palatate Ausgang in do‘diithris Wb 20b9, do'futhris se 32a9 ‘ich wiinschte, uelim’. Ist er mit -7 fiir -ih im f+Futurum @ 641) 2u vergleichen? Das Verb ist sonst Deponens (§ 617).

Die I sg des Deponens ist zufallig erst spiiter belegi, z. B. ‘fessur Saltair uz Rann 2883; vel. das Fut. ‘wesur “mesor.

623. Die Li sg Akt. duifess Ml 442 9 Cu dovfich ‘richt’) ist nur ungenane Schreibung fir ‘feiss (§ $2). Vegi. INL sg céa thes fiir théis 23. d 23.

Tm Deponens ist die Endung -ter (§ 56%) mit dom -ss des Stamms zu -sser verschmolzen. Ganz regelrecht ist das nur, wo ss auf és aurtickgeht; altes As? liebe eher ché erwarten, vel. cchtar ‘aufierhalb’ zu *eks, ess-, tachlar “der obere Teil’ zu os “oberhalb’, Die Sprache macht aber keinen Unterschied zwischen beiden Klassen.

624. Hbenso ist in der lli sg das f der Endungen an das -ss des Stammes angeglichen, auBer im Deponens. Bier blieb die alte Lautgruppe sé bewahrt (vgl. § 570); in estir, ‘festar sind die Vokale der Endung erst sekundir entwickelt.

Die absolute aktive Form ¢éis weist auf dlteres *ess? aus *léss-+- ti, dic konjankte theoretisch auf “fess + ¢. In Wh zeigt sie hinten ein -i: tdi, adsléi 20 b 2 2u ad’sliy “fiiirt in Versuchung’ (§ 48). <Anderer Art ist do‘coi ‘er gehe’ yon de-co-yess- ($ 528,4) mit betontem ro; ferner ceo! MI46411 gu Ind. TI rel. arechoat Shindert’, Tm- perf. avachoided und ‘ini “er komme’ Sg 26b7, MI31d6 mi do'té, prototoniert “taié ($ 588. 809).

Sonst fehlt -i in Ml und anderwiirts stets. Kurze Vokale sind, wenn vollbetont, gedelint (§ 42b). Also nicht nur ‘té zu dage, ‘gré za ingeeiin (gréss-), ‘vé ma dwrig TentbloBt (tress- ‘riass-), % an ‘ie Ciss-), ‘st au saigid, ‘nd zn nascid, md zu ma(iaid, “16 2 fo'loing, “id zu longi, [ 367 ]sondern auch ‘ré au rethid, -gé zu gu(did (gess), fe mu iaifel (fess-).

625. Die eigentiimlichsiten Formen des irischen Verbalsystems entstehen nun, wenn der Stamm in der HI sg den Hauptton verliert und enklitisch wird. Is schwindet dann oft der ganze Verbalstamm bis auf den kongonantischen Anlaut. Regelrecht ist dieser Schwund nur, wenn der Stammvokal urspriinglich kurz war (§ 88). Da aber in dev andern Personen bei enklitischer Stellung lang- und kurzvokalige Stimme zusammengefallen sind, syerfen bisweilen auch langvokalige die Stammsilbe ab.

Urspriinglich kurzvokalige Slimme:

aingid ‘auich “schiitzt?, Subj-St. aness-, OL sg ‘aiv LL 251a 25,

seochid, Subj.-St. *seess-:cow'voiese “bis xa Ende ist’.

‘diurat “bleibt tibrig’ (au rethid 3 589), Subj.-St. -ress-: Sor dfijiatr ‘supersit’ Ml 23d 7.

mligid “melkt?, Subj.-St. *ndess-(?) + devin-mail (aus *ul), Glosse zu eliceat M1 0b 1.

tin-fet “blist cin’ (§ 589): ‘Lini-b Wb 4a 27 (Wureel- anlaut s-).

do‘luit "Salle: dovtoth s, oben § 622.

Die beiden Ictzten Beispicle (Wurzel suis ? und tud- kinnten auch zu den urspringlich langvokaligen ¢hdren,

Da g hinter Vokalen verstummt ist, schwinden mit f (= #) anlautende Stiimme oft fast ganz; vgl. oben $ 624 arcof, dorcoi. Letzteres lautet prototoniert nicht nur ‘decha Wb 28b 30, sondern auch ‘dick 9d 24, wo auch der Vokal der Prip. co- fehlt; synkopierte Formen wie das Pritt. Subj. do‘dichsed Sg 18a4 haben den An- stoB zu soleher Kiirzung gegebeu.

Ahnlich dudi ‘er geleite’ MI 85¢ 30 wm to-dé-fed-, Subj.-St. -fess- (Pritt. Pass. davdiastae M1 45¢ 4).

Zu as'ind-et (fet) ‘erkliixt? (8 589): vt Mi 23d 2, wo wicder die Priposizion ihren alten vokalischen Auslaut eingebiift hat. Aber pl as‘indiset M1230 19.

[ 368 ]Zu forfich “yerletz?’ Subj. mit ro: forrroé Anc. Laws IV 220 ( forruasts).

626. Urepriinglich langvokaligo Stimme:

Zu saigit (siss-) gehért mit bewahrtem -a: ‘caintea ‘er verlange’ Ml51a 18 C*cun-di-ga).

Zu cow'é-tet “gibt nach” (fiagu, téss-) aber con'dit Wb 6 el n, 7,

Die Komposiia von ‘ie (7ss-) schwanken. Zu con'r-ic “trifit znsammen? Subj. cox'r?, prototoniert ‘couuir (aus -myr) Wh 24a17; vgl. die regelmiBige I pl ‘comairsen Wh IT 38a9 (deuterotoniert conrisam). Zu conic, ‘comuing “cemaiag ‘kann’ ($ S05) Subj con i, prototoniert sowohl ‘ewnai Mi Sle 19, 82d 15b (a nach § 165) als ‘cum S7d 18 (ver- xebrieben ‘cr 129h 6, ‘vo 53a 5, also eine dem Kopisten ungelinfige Form); vgi. die III pl ‘cwmsef M1 39¢ 26, an adie die kiirzere Form sich anschlieBt. Zu ad‘cunuing, veemaing ‘trifft ein’ nur ‘eemi Wh 5b 35, ‘eomai M1154 5, 22¢$, 12le 13, 122b 4, vgl. das Prat. doveemoised Wh 5d 26, pl ‘teemaistis M1102a 24. Ebenso zu artic ‘esfindet” Subj. a, prototoniert ‘airi M1 30d 24, vg). 14d 16, 27b12. Neben tairi “er komme’ SP (s. § 590) hat die spiitere Poesie aber oft fair, do-nun'air.

foloing, Subj. fold, ficlé, prototoniert ful M1 32d 5, vgl. die I pl *fulsam Wb 14¢ 2a.

bongid (bass-) Subj. ‘t-aithi-n (spit fiir iilteres *t-aithi-b) Ane. Laws [11 56, aber auch ‘com-ba (Hs. ‘eonbia) ebend, IV 8a4.

nd? (oder as‘)boind, -opaind ‘Ichnt ab’, Subj. ‘op M1 20b 6, ‘oip 42a 2 (das palatale -y = -%% im Anschlu8 an Warzeln mit hellem Vokal).

as‘gleinn, “eclainn “discutit’ (gless-), Subj. ‘ecail Ceg-g) M1 56¢ 8 und su fordiuclainn ‘verschlingt Subj. ‘fordiacail 36432, vgl IE pl fordiuuilset 440 32.

Aber 2n ingreian ‘verfolgt? arnatin-gre Ml 1ile 6 doch wohl kaum in'gré 2u betonen),

627. SchlieBendes rv schwindet nicht. Daher ge- hért au orgi?d (§ 616) die UI sg ‘or (die auch als ab[ 369 ]solute relative Form fungicrt, Sg 12b7), enklit. decom-arr MI S5e 8, ‘comar 28d 5 wv. a.

628. Im Passiv haben stammbetonte Formen in unsern Denkmilern stets die Endung -ar (absolut -ir) wie im starken Priis, Ind. mit Ausnahme des relativen mestar Wh 9c 6, M1242 10, Dagegen bei enklitischem Stamm ist die Endung immer -lar : dwinduastar, dudichestar, vou dérbustar, ‘furastar, ‘accastar (§ 607) usw. In spiiteren Quellen ist -/* auch bei betontem Stamm héufig: relativ estar, konjunkt ‘riastur, ‘néslar usw.

Zweimal ist im Passiy -er geschriehen: ce-xz'fesser M124 22, con feiser Sx 209 b 30: er beide Male liegt die Annabme nahe, daB der Schreiber an die ITsg Dep. gedacht hat.

629. In der I pl zeigt arch. “éresom (Turiner Palimpsest), mag ea Subjunktiv oder Futurnm scin, da8 die Endung einst -om war; aber schon Cam. hat “tossem zu tongid,

2. Das Prateritum des s-Subjunktivs.

630. Die Flexion ist bei aktiven und deponenzialen Verben dieselbe, ro‘fessinn wie ‘gessinn.

sg I ‘yessin(n) (téisinn, ‘sésdian) pl “gesmca)is Ui -gesta “gest(aje Corth(ade) IL] “gessed Chésad) “gest(ayis ( toirsitis)

Passiv

Allgem, Form ‘gest(aje Corth(aje) pl IIT ‘gestéadis.

631. Die Endungen sind die des Imperf. Ind. der Klasse BJ. Uber ¢ fdr th nach 5 s, § 136.

In der HII sg dringt in Ml aus dem «@Subjunktiy manchmal die Endung -ad fiir -ed, in der I -aiun fiir -ixn cin, 2. B. ‘bésad 18a 7 zu bougid, ‘orrad 124d 8 au orgid ‘séstinn MI 41¢5 zu ‘seinn; auch im pl zeigen -muis -fais dunkle Firbung.

Die Formen auf -fae haben jiingere Nebenformen auf -ta (§ 94).

[ 370 ]Der Futurstamm und seine Formen.

632. Den Futurstamm enthalten das Vuturnm und das Priteritum Futuri (der Kondizional). Nach der Bildungsweise zerfallen dic Futurstimme zuniichst in awei groBe Klassen, in die sich die schwachen und dic starken Verben verteilen.

1. Die schwachen Verben bilden das /-Futurum.

Die starken gewinnen im Allgemeinen ihren Vutnr- stamm durch Reduplikazion aus dem Subjunktivstamm, Je nachdem sie den a- oder den s-Subjunktiy hilden, unterscheidet man weiter

II. Das asigmatigche oder a-Futurum,

III. Das s-Futurum,

633. Kinige starke Verben schliefien sich der sehwachen Futurbildung an. Es sind:

die Komposiia von ‘ic, Put. ‘irfea;

die von ‘moinether- ‘muincthar wie domoinethar “meint’, Fut, ‘noinfethar;

amanchmal die yon ‘an, z. B, do‘emfea “wird schittzen’ M1128¢ 8 neben dwéma G7e 5,

Umgekehrt bildet das schwache Verb car(a)il ‘liebt® das starke Fut, ‘ceehra (§ 647).

Uber das @Futurum bei schwachen Verben s. § 649.

I. Das f-Futurum.

634. Der Stamm des /-Puturums zeigt ein Suffix -fa- und wird wie cin a-Subjunktiy flektiert. Nur die konjunkte I sg Akt. hat 2-Iarbumg (Endung -2x), wohl im AnschluS an dag s-Futurum.

Das f wird im Silbenauslaut zu spivantisehem 6 & 127).

Hinter Konsonanten ist es in der Regel erhalten, Nur ausnahmsweise dringt hier b ein, besonders hinter s, z. B. sg IL dotwesbe ML 112c 3, pl TIT ar“tiaisbet 126b 12, Pass. ag Il] for'brishedar 51b 1 neben Akt. connesfea [ 371 ]Wb 4b 15; sonst selten, wie Prit. sg Lil ‘sofrbed M1530 6. Uber 7 fir bf in atrefea Ciudtrefea) 20 atreba, con'tifen 2 con'tibi s, § 185; doch auch atrebea MI35b 24, “nolbfea Wb 136 19.

Zwischen schwachbetonten Vokalen wechseln f und & ziemlich regellos, z. B. durdéscaifea d sich auszeichnen” M1 139b 3 neben durvéscaibea 89¢ 12. Doch ist bei dunkler Farbung f, bei palataler 6 hiiufiger.

635. Der Vokal vor dem Suffix -fa- war in KI. A IL, wie a erwarten, hell, so dafi bei Synkope eine palatale Lautgruppe entsteht (léefer). Dasselbe ist aber in der Regel auch bei den a-Verben (AI) der Fall, z. B. sg I ainfa (Wh 14a 8), Pritt. sg 1 -ainfeda, IL ‘einfed zu ‘ana “bleibt, sg I ad'e(ijlliuk zu ad‘ella “besucht’, sg IEL ‘solxfea za sola ‘befreit? (das gleiche kann auch ‘soirfa Wb 11b 4 meinen, § 92), fu'céillfea M1900 15 a fo'cicllathar ‘sorgi’, Prit. pl (Il forceinnyitis zu fortcenna ‘endigt’ usw.

Dunkle Farbung tritt erstens natiirlich da auf, wo durch Synkope eines yorhergehenden Vokals eine dunkle Gruppe catsteht, 2. B. lebrafammar ‘wir werden eprechcn’ Wb 12¢ 4 aus ‘labar.., ‘sanlafammar ‘wir werden gleich machen’ 17b12 aus ‘senal..; aihnlich ‘comdlnabadar Ml 46¢ 20 (4 nach § 48) ‘wird erfiillen’ zu comidn “voll.

Manchmal findet sich aber auch sonst bei a-Verben im Futurum die dunkle Kongonanz, die die «andern Tempora zeigen, z. B, Dep, sg. I ‘molfar Wh 9a 22, pl LIT molfait M169b 1, Prit. se LT -molfath 94a 14 zu ‘inoladar ‘lobt’, “cxmsanfa M1805 zu can‘osna ‘ruht’, pl T con‘dele- fam Wh 17b10 2 con'delga ‘vergleicht’, invtine/ hJéifam Ml 2427 2u tm'tinchella “umgiebt? usw.

Auf halbem Weg steht forehélfatar ‘die sorgen werden’ Wha0d15: cdi(V)- stait efall- weist auf helle, -fa- statt -fe auf dunkle Farbung, vgl. oben fu'edillfea.

Dunkle Fiirbung kommt aber auch bei alten ¢ Verben vor, deren palatale Endkonsonanz in andern Formen nach [ 372 ]$165 dunkel geworden war, z. B. sg IIL ‘tuefa Wb 1243, pl Il dwucbaid 21¢12 2 ‘tue(a)i ‘versteht’, atluchfam (ad-tluch-) 17a 2 2 afluchethar tuidi ‘er dankt’.

636. Die Erklarung der Futurbildung steht noch aus. Friiher dachte man an Zusammenhang init dem lateinischen }-Futurum amabo, moucbo usw. Aber wenn 6 (urspriinglich dh) der iiltere Laut wire, wirde man das haulige f nicht versteben. Denn die par Falle, wo jimgere Denkmiiler f fir leniertes 6 yeigen (3 121), bieten keine gentigende Parullele. Auch wire f in ateefea usw. aus B+8 niebt wohl m erkliren. Dagegen ist alles in Ordnung, wenn / das iiltere ist.

Die palatale Farbung bei a-Verben diirfte dilter sein als die dankle. wie sie auch die bautigere ist. Hatten die Verben einst im Futurum dunkle Fiirbung gebabt wie in allen anderen Tempora, so wirden sic kaum abgewichen sein, Dageven ist gelegentliche Verschleppung der dunklen Farbung aus den tbrigen Formen ins Feturum leicht verstiindlich

Als Ursprung vom inlautenden f kennen wir nur altes siz (§ 125) oder sp (§ 226g). Die britannischen Dialekte haben keine ent- sprechende Bildung. Dort yertritt der gewShnliehe Subjanktiy, zum Teil auch das Priisens des Indikativs das Futurum, das Priteritum des Subjunktivs oder das Imperfekt des Indikativs den Kondizional. Im Kymriseheu hai die Il sg des Swhjunktivs die auffillige Endung -ych {alter -hych), zB. mittelkymr. cerych “ames, deren ch aut gurtickvehen kann (jedoch breton. -i, korn. -y). Aber ob ein Zusammenhang awigchen dieser Endung ond dem irischen /-Futuram besteht, ist sehr zweifelhaft,

Am leichtesten wirde sich die irische Bildung erkliren, wenn man ein primares Verb mit dem Subjunktivetamm “si, Fut. redupliziert (§ 645) *sisvd-, woraus *sifu-, ansetzen dirfte, nach dem auch andere Verben auf -c- ein Futurum mit -ifa- bitten bilden kipnen. Aber cin solches Verb ist nicht belegt, Von a-Verben mit einsilbigem Stamm kouunt in unseren Quellen kein Futurum vor; spiter sv IIT sneifid (wohl srdifid) LU 89 b 33,

Flexion des f-Futurums und seines Prateritums.

637. Nach dem Gesagten gentigt ein aktives und ein deponenziales Paradigma der é-Flexion (A [{); Beispiele mit dunkler Konsonanz sind $ 635 gegeben.

[ 373 ]1. Futurum.

A. Aktiv B, Deponens absolut sg I lévfea suidigfer II Uiefe B suidigfider III Wiefid ~fith suidigthir *fidiv rel. léefes(s) *snidigfedar pl I licfimmi ‘suidigfimmir rel. léicfimme idigfemmar II *léicfithe -fide III tiefit rel. l¢icfite

638. konjunkt

sg I ‘leéieinb Cdovlugub, ‘suidigfer (fo'sisefar) speedchob) * suidignder uidighedar Coomdlnabadar) pl I ‘linfem ligfemmutrC labrafammar) II *téiefid (da‘ucbaid) light Csamlibid) III ‘Wiefet Coumcubat) “suidighetar,

639. C. Passiv.

Bei aktiven und deponenzialen Verben gleich gebildet. absolut konjunkt sg III léicfidir -ithir Allgem. Form ‘Idicfider Cdilgibther, ‘predchabthar) II ‘léiefe (do'nesbe) III ‘Wiefea Glo réscitea) rel, licfiter pl IIL liefitir pl Ill ‘tiefiter, ‘Wicfetar rel. ldicfiter -fefar.

2. Prateritum Futuri.

640. Aktive und deponenziale Verben haben gleiche Formen.

A. Aktiv (a. Deponens). sg I -lKicfin(n) pl ‘liefiminis II ‘Wicfeda “Iiefide ~fithe III “lgiefed -feth Ccumcaibed) ‘Idicfitis. [ 374 ]B. Passiv.

Allgem. Form ‘Iicfide -fithe pl IIL “leéicfitis.

641. Da die Flexion die des aSubjunktivs ist, sollte eigentlich 7 iiberall dunkel sein, wo es nicht durch Synkope hinter einen palatalen Konsonanten 2u stehen gekommen ist. Weil das aber die Mehrzahl der Formen sind, wird palatales f (oder %) hitufig in solche Fiille rtragen, wo der vorhergehende Vokal erhalten ist. So sg ILL do-fuircifea, dovaidliber, pl I doraidtiben. Il cow'fodlathia, “samlibid, Pass. ‘dilgibther, . 82 TIL do'coischifed, dw airci- bed usw., sogarin dic konju ag: fo'ddlib sea M1 78a 10, no'prithehib 8, vgl. 538b8,

Immerhin kommi vereinzelt auch das Umgekehrte vor, dunkles / oder & an Stelle von palatalem: sg 1 Dep. ‘seithigft Augustin-Gl. 1105, sg 1 do'n-icfad Wb 21208 (fter ), Im Pass. for‘brisbedar Ml 51b1 ist -dav fiiy -der verschleppt.

642. In Ml bleiben kurze Verbalstimme in der Isg Dep. meist ohne Synkope: fo'sisefar 58617, fris‘ailefar 38a 10, dovcuirifar 8a 1; doch ad'dichfer GSc 17 wie nomalfar Wh 9a 22.

643. Anr Priisensklasse A Ul. Die Verben guid und *eé bilden starke Futura (§ 647. 654), ad-roilli Cro-sii) ‘verdient’ aber pl LIL adid-roillifes M1G1a 20.

Uber a-Verben dieser Klasse «. oben § 636.

Zu o-Verben vg). sg Il ‘soife M1 33.a1, Pass. ‘cloifether 67a il.

Die Schreibung scheint ein Schwanken des Schreibers zwischen -fither und -fethar 2u verraten; vgl. den sonderbaren Subj. Prits, Pass. agether M1129 a 2.

II. Das asigmatische Futurum starker Verben.

Sammlung der Formen bei Strachan, ZfOP 3,480 ff,

644. Bet diesem Frturum, das den starken Verben angehért, die einen asigmatischen Subjunktiv bilden, kann man drei Hauptarten unterscheiden:

[ 375 ]1. Die gewShnliche reduplizierte Bildung,

2. das e-Futurum,

3. das Futurum zur Prisensklasse BIV (renaid usw.), das yon 1. in der Flexion abweicht.

Dazu kommen cin par vercinzelte Gebilde.

1. Die gewéhuliche reduplizierte Bildung.

645. Der Subdjunktivstamm wird redupliziert. Die Reduplikazionssilbe enthilt, wie in allen reduplizierten irischen Bildungen, den ersten anlautenden Konsonanten der Wurzel. Der Reduplikazionsvokal war deutlich urspriiag- lich ¢ @wie im s-Futurum). Vor urspriinglich dunklen Silben erscheint er gewélmlich zu ¢ gebrochen; doch giebt eg Ausnahmen (did(a)ma. Die Flexion ist diesclbe wie im @Subjunktiv (§ 598).

646. Beispiele:

a) mit ¢-Reduplikazion:

gainithiy “wird geboren’, Subjunktiv-Stamm gena-, Futurstamm gigve- aus *gigena-: se ILL gignithir, ‘yignethar, pl gignitir, Pritt. sg II -gigned.

daimid ‘gesteht ww, Subj.St. dama-: s¢ ll ‘didmae, UT ‘aida, pli ‘dideat (I sg ‘didn Varin TTL 136, 9, didem LU 63b 22), Pritt. se WL 7 18Tb5. Die proto- tonierte IIf sg Fut. ‘yuidema M1 56¢9 ist wohl fiir

  • /uiddema eingetreten, also kein éFuturwn.

rolaimethar “wagt’, Fut. III pl vielleicht #ititnatar M169b3 (so Strachan fir xi i matar der Hs.; spitere Belege zeigen das ¢-Fut. féma-).

wid “rink, Subj.-St. eba-, Futurstamm ‘ba- (mit Kontrakzion des Reduplikazionsvokals, ygl. § 657a): sg T “th, Il ‘iba, pl UI) ébait.

647. b) mit e-Reduplikazion :

cantd “singt’, Subj-St. cana-, Futurstamm cechva- aus wena-: sg IT ‘eceknae, II] ‘eechua, absolut rel. cechnas, Pritt. sg IU -ceehnad.

Nach diesem Muster zum echwachen Verb car(ajid ‘liebt’, Subj-St. car sg III ‘eechra, pl cechrait, *cechrat. [ 376 ]Prat. LebCaje ‘er starb’, Subj. p) II deat, Fut. sg IL bebaid, pl IIL rel. bebte (geschrieben bebté Wh 25b 16).

Prit. mit re: do'rotge (§ 701) ‘hat gewihlt’ (W. gus- geus-), Fut. sg LIL do-yega, pl ‘gegat, Priit. sg IIL ‘gegad, pl I ‘gegmais,

gnitd ‘tut? (Subjunktiv § 606), Fut. eg 1 dugén, furgén (aus gen..), IL “genae, IIT ‘yéna, absolut rel. géaas, pl I “génum, II ‘génid, IIL ‘géuat, enklitisch I -di-gén, HT *di-gnea, pl I -di-gnem (auch ‘dé-génam M1 30¢ 90), LIT ‘di-gnets Passiv ‘géntar; Priit. III ‘génad, pl 1 ‘géumis, enklit. sg IIL ‘di-gned, pl IL di-génte.

Ahnlich zu ‘gnin ‘erkennt’ (Subj. § 610), Fut. pl UI ‘génat, Pass, allgem. Form ‘géntar.

ad'glddathar ‘redet an’, Subj.St. gldda-: sg I ‘gegallar (fir Alteres *“*yegaldar) U.U19b 80, IIT ‘gegalldathar ehend. In gegi- hiitte eigentlich das zweite g schwinden miissen ($122); ahnlich; vo-clu(idnethar ‘hort’, Subj. cloathar (§ 610), Fut. sg III ‘ceckladar. Das passive Futurum scheint nach spiiteren Relegen sigmatisch gebildet wordeu zu sein: sg IIL ‘eechlastar Yellow Book of Leean 49b 16, wohl im AnschlaB an ad-cichestar § 654 (poetisches cechlaiter Rev. Celt. 29, 211.8 diirfte Neubildung sein).

Zam Subjunktiv ‘era ‘er gewiihre’ (§ 609) gehért das Put. ebarthi (mit suftigiertem Pronomen -i) ‘er wird es gewihren’ Ml 46b 12, Pass. ebarthir Wb32a27. Zur Reduplikazion vgl. § 227, zum Vokalismus § 668,

Nach diesem Muster zu alid ‘zicht auf’, Subj.-St. ala-, Fut. sg [1] *edlaid, *ebla (geschirieben ‘eblae, ‘eblai IT [ 141,18).

2. Das ¢-Futurum.

648. An der Stelle des wurzelhaften ¢ oder a des Subjunktivstamme erscheint ein Ersatzdehnungs-¢ (§ 52).

Dieses Futurum, das spiiter weit um sich greift, findet sich friih bei folgenden Verben:

a) Der Subjunktiv hat e:

berid “trig, Subj.-St. era-, Futurum sg IIT “béra.

So celid ‘verhehlt?, Fut. ‘eéla, melid ‘mablt: ‘méla, [ 377 ]forgeir ‘erbitat’: -géra, do‘fiissim “erzcugt) (W. sem-), Fut. Pass. do‘fuisémihar Wb 4c 7; di-em- ‘sehiitzen’: ‘éma (neben ‘emfea $3 633).

Mittelir, mairnid ‘verriit’, Subj.-St. mera-, Fut. ‘nedra.

atbaill ‘stirbt, Subj.-St, “bele-, Fut. “béla.

649. b) Der Subjunktiy hat a:

gaQ@bid Snimmt’, Subj.-St. gaba-, Fut. “géba.

gaCirid ‘rott’, Subj.-St. gara-, Fut. ‘géra.

maraith, ‘mair ‘bleibt’ (§ 548), Subj.-St. mara-, Fut. mera.

Damach zu schwachem gat(aid “nimmt weg’ (A 1), Subj.-St. ‘gata-, Fut. ‘géta.

Zum schwachen scar(aid “trent sich’, Subj.-St. scara-, heiGt das Fut, sg 1 -scairiud Ml 43a 28; aber seine Kompo- sita efiscara ‘trennt’, con‘scara ‘zerstért’ haben ‘scéra.

650. c) Direkt nach do'gré ‘macht’ Fut. -géra ($ 647) richtet sich con's? ‘er erkiimpft’, Fut. *con'séxa, prototoniert ‘cossena LU 107b 44.

651. Die Flexion des ¢-Futurums ist die des @-Subjunktivs, auch in der konjunkten Isg: ‘bér, ‘bér@e, 'béra, ‘béram, “bérCadid. *bérat, Pass. ‘berthar, pl ‘bérlar; absolut zB. sg TIL bér(apid, rel. béras usw.; Priit. sg IL “bérad, pl ‘bérm(wis, “bérth(ade, “b fais.

Die Prap. to- nimmt betont vor -béra- die Gestalt #i- an, in Anschlu& an die mit i reduplizierten Futura: szI ‘tibér (deutero- toniert do'bér).

Die enklitischen Formen werfen in der Regel das é nicht aus, 2. B. ‘tibéree ML 77a16, ‘tibérad 97d 10, “ti- bértais 15¢7, conocéba 2005. Doch finden sich in spiiteren Uandschriften auch synkopierte Formen wie “thred LU 42220, so daf ihr yélliges Fehlen in unsern Texten viclleicht aut Zufall beruht. Vgl. auch ‘dignea, ‘dignem, “dignet § 647.

3. Das Futurum zur Prasensklasse BIV.

Sammlung der Formen bei Strachan, ZfCP 3,481.

652. a) Von Formen, die auf dem reduplizierten Subjunktivstamm beruhen, sind belegt:

[ 378 ]a) sg I asriix Wh 18a14 (Subj. ‘ré), Tl absolut dle Vel. Prol. 309. 311 (ile-ssu, lile-sa usw. die Hss.), Wasriri Wh25h6, M130 013, absol. rel. tiles Wb10a5, pl III lit Vita ‘Tripart. 180, 26, gidaif M165 b7 (voll nach dem Pri 2 $ G89 zu yleaaid}; Pass. as rirther Wh 1038; Pri JI] ‘géudad 1.0 84a 20.

arachyin (BV) scheint sich anzuschliefen: pl IIL ara'chiwrat M159 b 9,

Die Flexion stimmt mit der des Subjunktivs tiberein aufer in der konjunkten II sg Fut, wo subjunk- tivischem ‘ria das [uturische ‘rirt gegeniibersteht.

Ist das Anlehnung an den palatalen Ausgang des s-Fuiurums? Oder durch den scheinbar indikativisehen Algang ~ix der I gg veranlaBi?

653. b) Das Verb ben(ajid ‘haut, schneidet’ bildet sein Futurum ohne Reduplikazion: Prt, Put. lied Yellow Book of Lecan 43.46, Pass. fo'ind-ar-paide ML 26a1. Das kéunte Anschlu§ an das Futurum ‘hie des Verbum sub- stantivum sein, di n Komposita sich mit denen von benaid mischen (§ 546). Aber die Endung der JII sg dufobi ML96a7 (vie ‘rir?) macht wabrscheinlicher, daG vielmehr Dinfluf von ‘fen vorlicgt. Dessen f (aus %) sehwindet in den reduplizierten Formen regelrecht, so da® sie wie unreduplizierte ausschen; vgl. Fut, Pass. ad fether Wh 207 zu ad:fen “er erstattet 2uriick’, dororbiu ‘ich werde hindern’ ZfCP 3, 246 zn derban, dererban, S. Ahnliches im Priiteritum $ 694.

4. Einzeines.

654. Das Verb ‘cf ‘sieht (ATT) hat den Futur- stamm cich.., der im Gegensatz zum Subjunktiv (§ 607) aktivisch ilektiert: sg ILL dwé-cigi (verschrieben “écicigt Ml111¢13), gebildet wie asviri; Prat. Fut. sg TIT ‘acciged LU 65.48, pl IIL ad cichitis Wb 7a 2.

Das Passiv wird sigmatisch gebildet wie der enkli- tische Subjunktiv: atatchigestar M159e¢12 (regelmiBiger [ 379 ]ist at'chichestéy LU S7b16, da hinter betoutem Vokal ch nicht zu g wird).

655. Das Verb ‘gehen’ ($ 808), Subj.-St. téss- tiass-, hat im Futurum cinen unreduplizierten, wie ein a-Subjunktiv flektierten Stamm reya- oder viga-, 2. B. sg lorey Wb 7015 neben ‘rig M187 b18, LIT ‘rege M1 28a10 (absolut reguid $g36b 1) neben ‘riya M185 b 1a. Wb 25a 88, Priit, F. ‘regad M1118 b6 neben ‘rigad Arm. 18b1 usw,

Dieselben Fitrbungen nimmt der betonic Yokal der Praip. é6 vor diesem Stamm an, % B. ‘lerge M)121a17 neben pl I ‘te

Das i ueben e wird anf dem Anschluf an Futura mit é-Niecduplikazion beruhen. Ohne Belang ist das einmalige ¢ in ntvigad Wh 11a22 (vel, $44. Der Stanmm reg- mag ein altes Prisens sein, das Futarbedeutung ungenommen hatte und sich deshalb der im Futurum haefigen Flexion des @-Snbjunktivs anschlof.

Die Komposita yon fag mit zwei Pritposizioncn hilden aber s-Futura: cowim-the ‘wird begleiten’ Wb 1264; ‘inotsat. Gin-od-) “werden hineingehen” 33a 14.

III. Das s-Futurum.

Sammlung hei Strachan, ‘Transactions of the Philo- logical Society 1899-1902, p, 291 0.; val. ZICP 3,474 ff.

656. Der Stamm des s-Futurums wird in der Regel durch Reduplikavion aus dem s-Subjunktiv (3 611 ff) gebildet, Der Stammvokal ist, weil stets schwachtonig, immer kurz oder ausgeworfen,

Der Reduplikazionsvokal ist % Nur vor St&immen mit a (= f erscheint er meist zu ¢ gebrochen, 2. B. maGdid “bricht’, Subj. mass-, Fut. mem.s- (Il sg me- mais), nascid ‘verknitp: slaCidid “scbligt’: sg T ‘selos oder ‘selas Liadain and Curithir (ed, kK. Meyer) 2010517.

Aber zu ad'claid ‘jagt’: sg I ad'cichlus Philavgyrius-Gl.

In andern Stimmen stets i. Nicht nur:

[ 380 ]

gu@did “hittet’, Subj. gess-, Fut. gig..s-,
con'rig “bindet’, Subj. ‘réss- *réass-, Fut.
nigid ‘wascht’, Fut. nin.s-,
ligid ‘leckt, Fut. lil.
cingid ‘echreitet’, Subj. céss- ciass-, Fut, cich..s-,
Jording “unterdriickt’, Subj. ‘déss- “diass-, Fut. ‘did..s-,
foreeird “wirtt, Subj. -cerr- (§ 616), Fut ‘cicherr-,

sondern auch:

bongid “byicht?, Subj. bass-, Fut. bib..s-,
foloing “halt aus’, Subj. ‘ldss-, Fut. ‘Hil.s-,
tongid “schwort?, Subj. toss-, Fut. tith..s-,
dlongid “spalte?, Fut. didé..s-.

637. Zur Gestalt der Reduplikazionssilbe ist, abgeschen von der unregelmiifigen Bewahrung von ch und d vor | in ‘cieki..s, didi..s, ca bemerken:

a) Vokalisch anlautende Verben reduplizieren mit bloBem 7

orgid ‘schlagt’, Subj. orr- (§ 616), Fut. éorr- (Flexion § 664).

ess-, Subjunktiv des Verbs ‘essen’ (§ $06), Fut. éss- vel. $ 110.

b) Mit s? anlautende Wurzeln lassen das lenierte s hinter der Reduplikazion véllig schwinden (regelmiibig wire W aus sl, § 150 b), vgl. oben sel..s- cu slaCDdid.

Ebenso: sligid ‘schligt? Fut. sil.s- (sg TIL selis); vel. fu'silis, Glosse zu daimnabis..uotis Philargyrius-Gl.

¢) sennid und do'seinn (W. syenn-, § 544), Subj. séss-, bildet regelrecht sif.s- mit f aus leniertem sy: ag UL sifis, I sibsa.

d) Zu saigid ‘geht nach’, Subj. siss-, heiBt das Fut. siass- mit verstummtem 8: sg LI ‘sia, pl IL ‘sesaid LU 25 b 10 (aus *stassid $ 102),

658. e) Die Wurzeln mit # (Subj. fess- § 613) verlieren den Anlaut regelrecht hinter der Reduplikazion: fess- fiass- aus yiness-. Da ta in der Regel itberall zu e¢ wird, wo die Stammsilbe nicht die Endsilbe bildete (§ 102), [ 381 ]fallen Futurnm und Subjunktiv in den meisten Personen zusammen

fichid “kiimpft’: sg 1 sfius, aber absol. fessa, LL -fi, Pass, Jfiastar, aber pl ‘fesatar, absol. fessaitir.

in‘fét ‘zeigt an’, pl -fiadat: sg Ill “fi (gegen Subj. fA), Priit. invfessed LU 134 381.

rovfiliy “weiS’: se IIT ‘fiastax (-tar aus -iy), aber I cfessur, pl IL -fessid, IL] ‘fessalar. Vereinzelt geht dann dic Vermischtng mit dem Subjunktiv noch weiter: *festar als Fut. Wh 12427, umgekehrt ‘fasta als Subj. 22d 3.

midithir ‘urteilt? (Subj. mess-) schlieBt sich an dieses Verb an, als ob der Futurstamm “*sigess- gelautet hiitte: sg Il] cel. miastar Gniastar Wh 1d), Pass. miastir, rel. miastar, aber sg I Dep. ‘mesur “mesor, pl messimmir, “mes- Samar,

659. f) Haupttoniges fo- und fo- vor der Redu- plikazionssilbe wird zu fo/- und foé- fée- mit Schwund des Reduplikazionskonsonanten (§ 177), z. B.

foil ifsitis Wb 15020 fiir *fo-lilositis un fo'lotug.

foichiwr Mi 78 ¢ 8 (mit handsehriftlichem Linge- zeichen ‘foichur 11.251 b 20), deuterotoniert fo'cichurr ‘eichinry, 2a forecird.

dovtéeth “wird fallen’ Thes, II 248,s, pl (spiiter belegt) “tetsat, 2 Subj. loth (§ 622), Priis. (uit,

Reduplikazionslose Formen.

660. 1. Gehen dem Verbalstamm zwei Pripo- sizionen voraus, so da cr in allen Formen enklitisch ist, so zeigt er keine Spur von Reduplikazion, sondern das Fuiurum ist gleich dem Subjunktiv.

So gchért zu ‘ninus ‘ich werde waschen’ (nigid) Yellow Book of Lecan 52b24 das Doppelkompositum do'fo-nus M147 4 19.

arfuirig ‘hilt guriick’ (vgl. cowrig, Fut. *rirs-): pl TIL ‘fuirsee Ml 11411.

[ 382 ]orgid, Fut.iorr- ($657 a, 664): eg LIL do'ess-arv Wb5e12 u.a., Pass. dwimn-arthar M1 9009.

Vgl. noch araaing Cud-ding-) ‘stellt her: sg 1 avalais Mib6a ll, dufirtharca 3 pl IIT du-futharset 54a 28, peruimdethar Cvo-med-) ‘ it’: pl ILL dn'rvimset ‘roimset 54.27. 28, do‘for-maig “tigt hinau’: sg TI Pass. dwformastay 105 a8 (vgl. Subj. ‘frmestar 20a 19). Im Pri. Fut. do‘foirmsed 35017 ist in der palatalen Firbung wohl nicht cin Rest der Reduplikazion, sondern Anschlaf an Stimme mit hellem Vokal 2 sehen. Du 'di-chestar ‘wird geleitet werden’ 30d25 zum Pris, Akt. pl JIL 'dichdet Sg 8a 8.

Zu thage ‘gehe’: pl III ‘inotsat ‘werden hineingehen’ § 6. 168) Wb238a14 wie Subj. invtsam M1164 16; dovcised “er wiirde gehen kinnen’ LU 72822 wie Subj. (§ 824),

Nach einfacher Priposizion ‘ia-dail s, $ 666.

Undeuilich ist die Reduplikazion auch in proto- tonierten Formen von ro'saiy ‘erreicht’, Fut.-St. ‘siass- ($ 6574): sg IL ‘réis Sg , pl HI ‘roissed Ml 74a 11, Pritt. eg III -reissed 3934. Abhnlich condesat M146 ¢13 mu con'dicig, con'daig (di-saig-) ‘verlangt’.

661 2. Einige Verben gebrauchen auch in den stammbetonten Formen deu s-Sabjunktiy ohne Redu- plikazion als Futurum:

vethid Vault : s¢ IL] intré M1113 47, ferré Arm. 18 a2.

techid “flicht?: sg I ‘tess (verschrieben “téis LU 69 b 33).

rey-: sg L atamm'res Ml 316 14, enklit. ade-rins 89 b 3, dwé-ris 137 ¢ 7.

aingid, “anich ‘schiitet?: sz IIT ‘ain,

laCOgid ‘Tiegt’: sg IIT ‘ee (== /é) Imram Brain 51.

sa@did ‘sitzt’: sg UL absol. seiss Saltair na Rann $273 (unleserlich Wh 26 a8).

Einige dieser Verben sind dieselben, <lie auch eine besondere Is¢ des Inperativs bilden (§ 590).

[ 383 ]Flesion des reduplizierten s-Futurums.

662. 1. Futuram. A. Aktiv. absolut konjunkt

se I *gigsea (bibsa) “gigins Cfo'lilus) Ir UB ‘gigis IIL yigis Gnemais) “gig Cena) rel. yiges pl I gigsimGni “gigsem Crremsam) rel. *yigsimGiwe IL gigeste “gigsid TIL gigsit “gigsel (fo'lilset), rel. giysite

B. Deponens.

Die belegten Formen von midithir und ro‘fitir =. $ 658.

C. Passiv,

sg IIL miastir Allgem. Form ‘rivasiar, ‘lilestar rel, nidastir pl IIL fessattir pl MIL ‘didsiter, <fescs)atar. rel. UB

663. 2. Prateritum Futuri.

Akt. (Dep.) sg I ‘lilsein, TIT ‘gigsed Cissud Rev. Celt. 8,58), pl IIL -memsaitis, ‘istais Cdidlastdis 1.0 95 a 83); Pass. ‘Mlusfe u. a, wie im s-Subjunktiv.

664. Zu orgid (§ 657 a) sgl tiurr, IE iivr, irr Chiers MI77 216), WI starr, ior, pl UL erat ML100¢9 (regel- recht aus *Yarrat), dancben ‘ivral 83a1; Pass. spiiter belegt “éurthar.

Zu forceird ‘wirft?: sg I ‘cickinr(v), *cichurCr) (foichiurr § 659), TIL ‘cicherr, pl TIL vcichret; Pass. ‘cicherthar; Priit. sg IIT Akt. ‘eichred.

665. Zur Flexion des s-Futurums, die der des s-Subjunktivs entspricht, ist noch 2u bemerken:

[ 384 ]a) Die absolute I sg gigsea ist go nichi tiberliefert, sondern einmal mit archaischer Sehreibung silsa (Hs. sibra) Philargyrius-G]. (au senwid), einmal mit jiingerer Laut- gebung ($ 94) gigse Ml47d4. Anferdem jfessu “werde kampfen? LU 133.7 (jivhid), bibksa O° Clery’s Glossar (au bongid). Es ist die Endung des a-Subjunktivs (uud der andern Futurbildungen).

In der konjunkten I sg ist w-¥irbung die Regel. Doch auch doimin-arr Wh 9a 20 (au ciarr, orgid), wenn es kein Schreibfchler fiir -arr ist. In dem spiiter tiber- lieferlen anenas Rev. Celt. 12, 82, 80 au aaseid kann nach § 169adie dunkle Fiirbung alter sein als die u-Firbung in ad-cichlus (§ 656).

Die unbelegie absolute IL s¢ darf man als “*yigst ansetzen.

666. b) Die konjunkte IIT sg zeigt dieselben Schwankungen wie im s-Subjunktiy @ 625 1h). Den Stammvokal bewahren:

“meme M189¢11 (absol. memais) zu mafiddid “bricht’.

“nena ZICP 3,465,22 zu naseid “verkniipft’,

dwefor-ma (Strachan a, a. O. 293) zu doforrnaig “figt hinav’.

cowim-the ‘wird begleiten’ Wh 12¢4 zu fuga ‘ich gehe’.

Aber ‘sel LU 106243 m_ sla@)did ‘schlagt’ hat den Vokal abgeworfen (nach “sil?).

Ebenso:

‘ain Wh 1d1, 25014 au ‘anich ‘schiitat’, dovind-in 13 b 29.

‘rich ZICP 8, 463,18 u. 6. (absol. cichis) au cingid ‘schreitet’.

‘sil Fel. Sept. 29 (absol, sifis) au stigid ‘schligt nieder .

‘sid LU 129043 2u (do) seinn ‘treibt’ (vel. absol. sifs zu sennid).

'joil MIQ3.aS C¥fo-lil..s-) m fo'loing “hilt aus’.

“fox Wél. Prol. 322. 326 Cfo-rir.s-) m_ fo'rig “hilt auf’.

[ 385 ]dé MST aT m érig ‘verlift’,

‘ditair M1562 zu ‘diurat ‘bleibt tibrig’ (di-od-reth-).

do'téeth ‘wird fallen’ § 659.

‘in-dail (aus *-@2) M1 9G a8 zu in‘dloing ‘spaltet’, reduplikazionslose Bildung (neben “didlastdis LU 95 a 33), Die palatale Endkonsonanz im Anschlu8 an Verben mit hellem Wurzelvokal.

667. Vorben mit anlautendem / (vel. § 625. 658):

du-fi M167 ¢5 mu dicfich “vicht.

adfi (= “f) Tmram Brain 52 zu adfét ‘berichtet’; vel. enklit. sg L cais-vd-ius, pl I as'ind-isem, Il] asvindisset.

tirchot Wb Tall au avco-at ‘hindert’.

668, Zur Erklarong der starken Faturstamme.

Die thematisch flekticrten Formen des reduplizierten s-Euturums haben grofe Ahnlichkeit mit den altindischen Desi- deratiyen wie eizytsati m W. vart- vyt-, dibhitsati mm W. bhéd- bhid-, Ist die Zusammenstcllung berechtigt, so wird sehr walu- scheinlich, da die Formen mit unthematischer Flexion (§ 621) auf dem EinfluB des s-Priteritums beruhen.

Da nur das s-Futurum auswirts Entsprechendes hat, liegt an sich die Annahme nahe, daB es das Muster gewesen ist fir dic Futura, die durch Reduplikazion aus dem @Sabjunktiv gewonnen wurden, Unter diesen sind zwei, bei denen sich regelrecht é-Formen heransgebildet haben, ‘géva zu gniid und zu «gnin (§ 647). Das sonstiye €-Fnturum (§ 648 ff), so kénnte man weiter annehmen, wire als eine allergings nicht ganz klare Analogiebitdung nach ihnen zu betrachten,

Gegen diese Konsirnkzion scheint mir aber das Fut,*ebraid, chartlyi, Fase. ebarthir § 647 neben dem Subjunkliy ‘era zu sprechen. Dic altertiimliche Reduplikasionsweise weist mindestens in die Zeit binaul, da p- im Keltischen noch nicht gesehwonden war. Aber sie ist aus dem Subjunktivstamm *(pjera@ mit i-Redu- plikation nicht zu erkliren; man miiSte aus “pi-berd- ir. *ibera- *ibre- erwarten. Die dunkle Farbung des } scheint deutlich auf cinen Stamm *(pbra- mit geachwundenem Wurzelvokal za weisen. Handelt es sich nicht um oino uralte, zufiillig nur im Irisehen erhaltene Bildungsweise, sondern trotzdem um cine Nachbildung des Desiderativams oder ¢-Futurums, so mu es in eine Zeit binant reichen, wo diescs noch mit geschwichter Wurzel gebildet wurde [ 386 ]wic im Indischen. Dann lassen sich aber einige der é&Futura direkt ebenso erkliren, z. B. ‘céla vegelrecht aus *cechla *hi-kl-a- (CW. kel, ‘géra ans *yi-gi Von diesen, nicht von ‘géra aus hiitte das é-Futurum um sich gegriffen Cbéra ‘géba usw.)

Die Fornicn mit pngceschwiehter Warzel wic *yigend-, *hikand- Cecehana-) witrdeu spiitere, weniger altertiimliche Bildungen sein als *“gigrd- usw,

Der Stamm des aktiven und deponenzialen Prateritums und seine Formen.

669. Dieser Siamm erscheint nur im aktiven und deponenzialen Pritteritum des Indikativs, Unsere Quellen gentigen hier nicht, die absolute Flexion hinreichend zu belegen, weil das Priteritum der abgeschlossenen Mandlung ro vor sich nimmt, also immer konjuukt flektiert (§ ) fiir das erdihlende Priteritum oder Narrativ aber in unseren Denkmiilern selten Gelegenhbeit isi. Auch die spiiteren Handschriften reichen zur Ergiinzung der alten Paradigmen nicht aus, da auch dort erziihlende Formen der I. und IL Personen sehr selien sind und das Nar- yativ frtih durch das Perfekt (mit ro) zuriickgedriingt worden ist.

670. Der Priitcritalstamm wird auf dreifache Weise gebildet:

T, Alle schwachen Verben bilden das s-Pritcritum.

Von starken Verben schlieRen sich die zwei auf -b an: ibid trink? Dektiert wic cin i-Verb, ga(Pbid ‘nimmt wie cin a@-Verb: pl IIL ‘ibset, -gabsat, nur in der TT sg in M1 bisweilen ‘yaib stati “gab. Ankerdem ad'ylddathar ‘redet. an’ Pritt. “glddastar.

Hie und da, besondera in den jfingeren Glossen, bilden auch andere starke Verben solche Formen, z. B, ar ru-midnset fiéJid ‘sie haben verehrt M9001, foreraith-minset ‘daB sie sich erinnert haben? 13541 neben starkem ‘ménatar (§ 685); nbrefrescisset “sic haben nicht gehoff? Ml 72¢13 (vgl. 34¢ 11) neben ni-rwfrescechtar 84417 (vgl. 26b25) zu adeef ‘sie? ; nédarvoimsat “die nicht angenommen haben’ Wh 26123, gew6bn- lich ar*ra-éf § 678 (air-fo-cm-), doch auch Pris. einmal schwach: [ 387 ]ag IIL ara'foim? MLG8a8 (oder Ifsg?). Deponensial rodligestar Mi 36.229 zu dligid ‘hat Ansprach auf’.

IL. Die starken Verben auf -? und -r und mehrere auf -m wud -g bilden das t-Priiteritum, das nur aktive Flexion hat, In dieser Sprachperiode sind es 18 Verben; spiter mchr, indem passive Pritterita auf -t 706, 709) auch aktive Funkzion annehmen.

Ill. Alle iibrigen starken Verben haben das suffix- lose Pritcritum, d. h. Formen, in denen hinter dem Verbalstamm vor der Endung kein Kongonant erscheint. Es spaltct sich weitcr in eine reduplizierte und eine unreduplizierte Bildung, die aber gleich flektieren.

I. Das s-Prateritum.

Sammlung bei Papke, Uber das itische s-Priteritum. Jenaer Dissert. (Bremen 1880).

671. Der Stamm des s-Friieritums zeigt hinter dem auslautenden Vokal des allgemcinen Verbalstamms ein urspriinglich doppeltes s. Der Vokal war bei den a-Verben (A J) kurz, also der Stammausgang -dss-; vgl. altbreton. ro-gulipias “hat befeuchtet’, mittelkymr. cafus ‘er bekam’, Auch bei der Klasse A II zeigt der gewohn- liche Schwund der Endung in der Konjunkten III gg, daf Formen mit kurzem palatalem Vokal mafigebend geworden sind, ygl. mittelkymr. colles ‘er verlor’, ynedidenyssam “wir unterhielten nus’. Uber Ausnahmen s. $ 676. Die Flexion ist, wie beim s-Subjunktiv, cin Gemisch der thematischen und der unthematischen (§ 621).

Eigentiimlich ist der Ausfall von é in der deponenzialen TIL sg ad‘vo-neestar Wh 4035, ar-rwneastar M1 50b8 neben ak- tivem ‘neith -neid, sgl ‘neithius, pl IIT ‘neithset M1 au deneutt, arneut sa “ich crwarte, sustineo’, pl IIL ‘neithet, 8. § 177. Ver- einzelt das pleichfalls deponenziale for derisiur ‘lustran? M1133 b 8 zum Pris. forderet (§ 589); hier vielleicht s(x) aus éh-s ( 136),

Zur Erklarung. Es ist wohl kein Zweifel, dal diese den Incelkelten gemeinsame Vrateritalbildung der vokaliach aus- lantenden Verbalstémme ans dem indogermaniachen s-Aorist heryorgewachsen ist. Somit werden nar die unthematischen [ 388 ]Formen urspriinglich sein, Uber den Anla$ zur Verdoppelung des s wissen wir nichts; man kann einen ihnlichen Proze8 wie bei homer. ésdua-oo-a u. ibnl, annehmen, dem auch das kurze a der a-Verben cutspricht,

Im Gallischen ist nur eine Farm belegt, dic hierhor gchiren kann, die ITT eg Zegasit Rhys XXXII. Sie zeigt einfuches s und eine andere Endung ale im Altiriechen (bier absolut *-as-td, konjunkt *as-é).

Flexion des s-Prateritums.

672, A, Aktiv.

Die absolute Flexion ist nur in den dritten Personen nicht selten; ich gebe einige belegte Formen.

absolut konjunkt Al AIL se Ll gabse “moras Cpredchos) ‘ldicius Canis) IL séers(aji ‘mor (apis ‘lécis Il] mér(ajis, dlis(s) ‘mor “lic re]. séerus, fotdes pl I UB C-simni) “mérsam Cpred- ‘léiesem vhissem) rel, celebirsinune It UE: smérs(ajid. Croil- “létesid gisid) IIE carstajil, evelsit médrsat ‘lélesel Cat ‘reil- fisset). rel. glaidsete, *-site

673. B. Deponens.

Absolut ist nur die Lil sg cichnaigistir, Glosse 2u striderat 8g 152b 2, belegt. Richtig mag der spite Dichter IT 1,162 die III pl fwilsitir ‘sie schliefen’ gebildet haben.

ATI, konjunkt sg L ‘suidigsia pl ‘suidigsemmar TI ‘suidigser *suidigsid III ‘suidigesiar *suidigsetar, [ 389 ]Von AJ finden sich auGer der II pl ‘eomaluisid uur dritie Personen, wie sg “molastar, ‘labrastar, pl ‘samlasatar,

674. Uber die Flexionsweise ist beim sSub- junktiv gesprochen.

Im Plural des Aktivs ist, wo der Vokal vor s(x} nicht ausgeworfen ist, dieses immer palatal gefiirbt; ‘pridchaisem ‘predchissem (A 1), fe'roillissem; do'riltiset, con‘éicnissel, at roillisset, *turtissel (neben ‘tartsat). Doch gibt das keine volle Sicherheit, daS die Endungen ursprimglich hellen Vokul Gét aus -xf?) gehabt haben; denn archaisch heift es twercontassat Wbh17a7, und dio Firbung kann von aynkopierten Formen wie “érilsem, “drilset ausgegangen sein. Vgi. abrigens auch im Subj. ‘forthissem § 622.

Uber die IIT eg *rdédé u. tihnl, s. § 676.

Zu den Verben der Prisensklasse A IL).

675. Wier standen zum Teil cinst lange Vokale yor ss; sie sind daher in der konjunkten TH sg nicht ge- schwunden.

a) Das Verb ro-lé- ($ 528,4, 803) hat sg ILL rolé Golaw S¢75a4), prototoniert ‘rele, pl IL rolisid, prototon. ‘ralsid, JL *rolsaté M11GQ2. In der II sg witrde man enklitisch “Je erwarten. Vermutlich haben starke Priiterita wie ‘r-b(ae ‘ist gewesen’, ‘heb(ae ‘starb’, ‘ciial(ae ‘hirte’ die Endung beeinfluSt.

Sie kehrt wieder in der III sg ad'cotade (cotedae Arm. 18a1), prototoniert ‘dade “hat erlangt’ (§ 540) zu sg 1 ad-cotadus (ad-chodados Wb 7 a16), pl 1 adcotadsan, TIL ad‘cotatsat, prototon. ‘étaisal. Vielleicht ist das Verb in en-lo-elha- au zerlegen. Aber ad‘efha “erereitt? bildet das regelrechte Priiteritum adr-eih Philargyrius-Gl.

Zu vé ‘vodert, fahrt? gehdrt imovrere (wohl nicht redupliziert; 1. ‘r-ére oder ‘ro-re?). Glosse zu soluerai Sg 62b7. Spiiter belegt sg I ‘rows, pl LIT “ré)set.

676. b) Die i-Verben baben ihr urspriinglich langes é im schwachbetonten Auslaut bewahri, z. B. ad‘rodli [ 390 ](·ro-slī) ‘hat verdient’ Ml 124 d 7 (wohl auch 61 a 20), pl ·roil­lisset s. oben.

Ebenso ·creti zu cretid ‘glaubt’ (nur vereinzelt ·creit Wb 5 c 2, ·cret Ml 33 b 5), sg 1 ·cretus, pl III ·creitset ·cretset usw.

Hierher vielleicht auch ad·roni ‘hat anvertraut’ Wb 29 d 29, imm·ráni ‘hat vermacht’, pl ·ránsat Arm. 17 b 1, Präs. *imm·á-n(a)i.

Nur selten überträgt sich das ‑i auf Verben der Klasse A II: ru·rádi Wb 7 d 9 zu rádid ‘redet’ neben imme·ro-raid Sg 197 b 15, im·ráid Ml 90 d 14; fo·raitbi Tur. 62 zu tibid ‘lacht’ mit fo-ro-ad‑; roda·uccai ‘hat sie gebracht’ Ml 46 a 19, dud·uccai 27 d 23, gewöhnlich ·uc ·uic (§ 528, 4).

ciid ‘weint’ und ·cí ‘sieht’ bilden starke Präterita (§ 689. 701). Uber gniid s. § 677.

c) Verben auf ‑o, betont: sg II ·cloïs, III ·cloí, pl II ·soisid, III ·soisset (viel­leicht mit zu lesen); enklit. sg III do·intarraí (·ind-ro-so‑) Wb 16 b 18, do·rintai Ml 3 a 7, aber du·intarrae 54 d 3, ·toroe 123 b 7 (also ‑aí ‑áe ‑óe zu lesen),

d) Von (as)·luí: sg I as·ru-luús (= ‑lús), III as·ruchumláe, as·rochumlai, pl III ·foluassat Ml 67 c 16 (as·luiset Anc. Laws I 64),

677. gniid ‘tut’ hat eine Mischbildung aus dem redupli­zierten und dem sigma­tischen Präte­ritum, Stamm *gegnīss‑, *géniss‑: sg III ·géni, pl ·géinset Ml 29 a 4, ·génset 80 c 6.

Mit de (dí) und ro, das zu wird (§ 841), lauten die Formen:

deuterotoniert prototoniert
sg I do·rígnius, ·rígénus ·deirgénus, ·dernus
II ·rígnis  UB
III ·rígni, ·rígéni ·de(i)rgéni, ·dergini, ·deirgni
pl I ·rígénsam  UB
II ·rigénsid  UB
III ·rígénsat ·dergénsat.
[ 391 ]Darnach zu con'sné ‘er erstrebt, erkiimpft? Pritt. con’

sén(aji. — Uber bebais ‘star’ s. § 701.

II. Das t-Prateritum. Sammlung bei Windisch, Kuhne Beitrige zur vergl. Sprach- forsebung 8,442 11.

678. Im Stamm des ¢-Priiteritums erscheint hinter den wurzelauslautenden Konsonanten ein /; -en-t wird zu -é& (mit ¢ = d) nach $ 207, -gt au -cht nach § 220.

berid “tigt? Priteritalstamm bert-, fo'geiv “erhitat? ~gert-, mittclir. mairnid ‘verrit? (Subj. ‘mera) mert-, sernid: con'sert ‘conseruit’ (Rey. Celt. 20, 431. ), david Sbe- springt’ (vom Stier) dart-, gatrid “rut gart-.

athaill ‘stirbt (Subj. ‘bela) *belt-, enklit. -balt-, celid ‘vorhehit’ celt-, gelid “friBt’ yelt-, welid ‘mahlt? selt-, alid ‘alit’ alt-.

(di- nnd air-fo-Jem-: “ét-, (lo-ess- und to-ud-)sem- : *-sét-, enklit. -sai-, -set-

agid “Weibt’ acht-, aingid “schii seigid (W. siag- $197) sincht-, ess-veg- 2 'Gracht; orgid ‘schkigl ort (aus *oreht-).

G79. Das t-Prateritum geht auf den indogermanischen Wurzeluorist zariick, in dem die Wurzel ohne Suffix als Aorist: stamm. also im Indikativ als Prateritum fungierte. Das -t ist eigentlich die Personalendung der IT] ag, wurde aber aly solche

nicht mehr gefithlt und dann in die anderen Personen yerselileppt (s. KZ 87,111 ff).

2 unecht- (aus anechi-),

Flexion des ¢Priteritums.

680. konjunkt stammbetont enklitiseh sg 1 ‘biurt (ét) as'rieburt Ll birt “recb(@irt ILI ‘bert Calé, -ort) cru-burt Cdordsat) mt UR ‘ru-hartmO@mar i UB “pucburtlayid

Scriebartater (aitru-baltar)

IIi ‘beriar, *beréaiar \ mecbertat i :

[ 392 ]Von der absoluten Flexion sind nur dritte Per- sonen zu belegen: sg dirt, rel. bert(aje (geschrieben berta LU 128 b 26), pl rel. Bertar ML127d 6, bertatur Tur. 130.

381. Die betonte Isg ist nach do'm-biurt ZICP 4, 43,4 angesetzt. Sie ist wahrscheinlich alt, da auch die IL sg dotirté M156a13 den Vokalismus des Prisens zeigt (romeilt Hibern. min., p. 71) Die w-Parbung der L sg iritt besonders in den enklitischen Formen deutlich her- vor: as'reburl, ‘tormult, fo-s'rocurt, dunda‘rairgiart, fris'comurl, dagegen nicht in dorrdi Wo3Lal, con’aitecht Cad-di-siag-) MI132d5, vgl. auch as‘comort $¢210.a6,

Die enklitische HI sg nach con'tochnairt Ml17 a2, 1907, dwrairagirt 74.6 20; aber cht bleibt dunkel (§ 162): dicn-ccoomnacht M156a18, comdtacht 60 b 20.

Die IL pl nach do'rérachtid Wb 18 ¢ 6, arvoiitid (1. *voi- tid) 138.30.

In der IW pl sollte das erste @ von -afar in urspriing- lich aweiter Silbe schwinden, in dritter erhalten bleiben; doch finden Auggleichungen statt. Nebenformen ohne -ar wie asrabartal, friscomartat kommen nur in MI yor.

Entsprechend in der I pl neben -mar -mmar in spiiteren Hlandschriften auch -amner, «, B. do'rochlammar ‘yir sind gekommen’ (fo-ro-siacht-) LU 68 b 23.

682, Die JL) sg zeigt konjunkt cunkles -t; der alle Auslaut der III eg des aktiven Aorists (§ 679). Die absolute Form weist mit ihrem palatalen -/ auf altes

  • . Spiter belegte Formen wie anacht migen immer so

gelautet haben, da cif der Palatalisierung widerstrebt (§ 162); aber spliteres absolutes bert ist Neuerung.

Die konjunkten I und If sg zeigen dieselbe Fairbung wie im s-Priteritum, So wird man sich auch die un- belegten absoluten Formen als “viru oder *beriu, *birti oder “bert(a)i zu denken haben.

Die Endungen des Plurals sind die des suflixlosen Priiteritums, s. § 698.

[ 393 ]HI. Das suffixlose Prateritum. Sammlung bei Windisch, KZ 23,202 th

683. Die grofe Mehrzahl der Formen ist aktiv; aber deponenziale Flexion kommt bei 10 Verben vor. Daven sind sechs auch in den andern Formen Deponenzien:

gainithiy “wird geboren’, Priit. ‘yén(apir; ro‘leimethar ‘waat? léuladir, midithir “urteilt? ‘mid(adir, (oY moinethar,

  • mutnethar “maeint ‘mén(adir und die zwei Priiteritopriizenzien

rovfitir ‘er weiB, wuBte’ und dufetharcair, “Mithrace(@ir ‘ex will, wollte’.

Zu aktivem Prisens: daG@)mid ‘gesteht zu’ ‘dan(air (wohl nach ‘fdmair); conic, prototoniert cum@ing “cumaing ($ 805) und seine Dekomposita: cow dnacuir, for’comnucuis, teecomnoenir (aber attotchomnice Wh 6b 18); saciddid ‘sitat’, Narrativ ‘siassair § G8S (aber Perfekt dessid § 69%); spiter belegt zu incom-aire “friigt’: inechomarcair LU 62 a7.

684, Die meisten Formen dieser Klasse gehdren dem reduplizierten Typus an; er ist bei tiber 40 Verben belegt. Kleinere Gruppen hbilden die unreduplizierten Priterita mit inlautendem @ und 7 Dazu kommen ver- einzelte Dildungen.

A. Das reduplizierte Prateritum.

685. Stammbildung, In den konsonantisch auslautenden Wurzeln hat die Reduplikazionssilbe steis den Vokal e, davor den anlautenden Wurzelkonso- nanten. Der daranf folgende Konsonant im Anlaut der eigentlichen Wurzelsilbe hat immer dunkle Firbung, auch wenn der Verbalstanmm sonst einen hellen Vokal enthiilt. Die Gruppen gi gr cht bleiben hinter der Redu- plikavionssilbe oft gegon dic Regel erhalten (§ 122); an- lautende sl- sa- ergeben mit der Reduplikazion sel- sen- (§ 215, vgl. 657 b). Beispiele:

canid ‘singt’ Pritteritalstamm cechan-, claCidid “gritbt’ cechlad-, maCidid “bricht? memad-, nascid ‘verkniipft’ nenase-, adgreinn ‘verfolgt ‘gegrann-, fo'gleinn ‘lernt? ‘geglann-, neuir. [ 394 ]seeinnim ‘springe heraus’ sescann-, sennid ‘spielt’ sephann- sefoni- (aus sesy-), cingid “schreitet cechang-, tongid ‘schwort? tethay-, for'ding “unterdritckt’ ‘deday-, figid ‘leckt’ telag-, nigik “wascht’ nenag-, cow'rig “bindet ‘rerag-, sligid “schligt nicder’ selay-, sniyit ‘trop{t’ senay-, rogid “streckt aus’ (W. veq-) revag- (aber ‘é-racht § 678), ‘geyoin “er erschilug? Pris. mittelir, ‘yonid (Fut. ‘gegna oder ‘yfna? ZICP 3, 485).

Vorcinzclt fibrt schon Ml in die Reduplikazionssilbe den Vokalismus dex Priisens ein, z. B. sz IIL roeackain 48) 11 staté gewohnlichem ‘cechain ‘cechuin (in MI aueh ‘cechainn 64 ¢ 22, 66612 mit unleniertem -z, das sich wohl vor der Verstirkungspartikel som entwickelt hatte). So ‘bobig Rey. Colt. 11, 446,50 fir *bebig au bongid ‘bricht’, attbobuid LU 133b1 fir *beb(wid a ad boind Jelint ab’.

Im deponenzialen ‘gén(adir ‘wurde geboren’, regelrecht aus ge-git., cu Driis, yainithir Subj. ‘yenathar ist der Worelvokal in alter Zeit uusgeworfen. Es hat zum Muster gedient Siir *mén(ajir za “moinethar (§ 683).

686. Tritt die Partikel ro in feste Komposizion mit einem solchen Priteritalstamm, so ergibt sich rée- roi- mit Schwund des Reduplikazionskonsonanten ($ 177), z. B. “roichun-, ‘rofmed-, ‘roinase-, “roigrann- usw.

Nach diesem Vorbild verwandelt sich auch die Pri- posizion com- als Verbalpartikel (§ 527) in dieser Stellung oft in coim- céem-, 4 B. sg TU de*cotmarraig Ceom-reraig) mu dwrig ‘entblékt’, pl de'coimrachtar (doch do comarraig M148d15); s¢ I forcdemallug Coom-lelag? ma fo'loing hilt aus’, pl JIT forcofmlachtar; dotcdemnachtar zu dong “waseht’.

Ehenso ‘cefnnucuir ‘cofunacnir usw., prototonierte Formen zu ron'dxacuir § 687; doch gelegentlich auch -comnactery ML76.a7 und immer for'comnucuir, for'comnactar und feccomnocnir “ereignete sich’, attol'chomuice.

In MI beginnt in den vo-Formen Verwirrung einzatreten, Bald erscheint re fiir rot- (vgl. com: fiir cobn-): for'ro-chain 68b8, ivro-grainn 26 b 24, forro-raid b1a23 (2u forroind ‘briunt’), bald roi vor erhaltener Reduplikazion: fortan'roichechnatar 63 b 1, ad'roigegrannatar 25 b 11.

[ 395 ]687. LEigentiimliche Reduplikazion zeigen folgende Verben:

Die Komposita von ‘ic ($752,805) haben den P’riterital- stamm dnae- (¢ = 9), an das altin dische Perfekt andmsa erinnernd, das dort zum P. ‘erreicht’ gehort.

lingid ‘springt’ hat leblang- (mit vo-: ‘vofhlang-), das aut eine alte Reduplikazion mit p- weist ( 7). Nach diesem Muster bildet dringit ‘erklimmt’ drebreng-.

Von Verben mit altem unten ‘féair § 689 Gro yey regelrecht zuniichst zu zoy- geworden war, § 204); iw § 701 mit erhaltenem hellen Vokal.

Hierher wird anch do‘feotur ‘sie a®en, frawen’ LL 291 b 20 gehéren, da es Altere Schreibung scheint als do‘ofar Tripartite Life of St. Patrick 198,s; proto- toniert ‘dotar LL, 115 448, sg IIT ‘dod ‘duaid spiiter mehr- fach belegt (Stamm geza?- mit de-?).

688. Vercinzelt ist das narrative Priteritum ‘siassair ‘er sat’ (pl III rel. siasatdy 1,U 64 b 6) 2u sa(ipdid, vielleicht minichst aus sesass-. Es wiire ein alter Aorist sess- aus sed-s- wu einem reduplizierten deponengialen Priteritum umgeformt; doch vgl. § 197. Die entsprechende Bildung von la(igid ‘liegt’ ist bis jetzt nicht belegt.

689. Dic vokalisch auslautenden Wurzeln verlicren redupliziert den Wurzelausgang und bilden Formen, als ob die Personalendungen direkt an die Anfangs- konsonanz der Warzel gefiigt wiiren (vgl. gall. d¢d-e “hat gegeben’ zu W. do-). Der Reduplikazionsvokal mag auch hier e gewesen sein, erscheint aber in der III sg vor ein- facher Konsonanz als 74. So sind gebildet:

ma Priisenzien BLV:

lenid ‘haftet’ sg IIT ‘uit, pl “leldar.

renid “kauit? “vir,

crentd ‘verkauft? sx I ‘cér (aus cechr..), IIL *eéuir.

glenid ‘bleibt hiingen’ sg JL ‘ginil, absol. rel. gixdue.

zu Priisenzien BV:

[ 396 ]ara-chrin “cerfallt, Prat. mit ro sg ILL ave*raichtuir, pl ‘arre{h]éoratay M12646 (er Diftong aus dem Singular verschleppt?).

‘grin ‘erkennt’ s¢ I IL ‘géw (aus gegn..), IE ‘géuin “ydiuin (géia M124a19), pl I -gérammar, TUL -génatar.

Ferner 2u dinid “saugt’ sg IIL did (geschricben dith, dith Thes. LL 346,a).

cid “weint? cick (geschricben cich LU 138 b 12).

Zum Passiv ~fritk “wurde gefunden’ § 705 Aktiv sg I ‘féar, III ‘féeir, spiiter belegt pl L ‘fuaramar, LL “fiaratar (fiar- aus yeur.., § 687).

Die Priiterita zu griid und con‘sné s. $ 677.

690. Zu rorcluCiuethar “hért Prt. sg I cedala, TIL ‘ckal(ae, pl l ‘cdalammar, UU cedai(@id, U1 ‘chalatar. Die Stammiform ist, nach miticlkymr. sg IIT cighew au schlieBen, woh] als cu-clov- anzusetzen. Ir. za aus Ersate- dehnung: *eol- aus *cochl-, *cuchl-.

Dieses alte Priteritum erweist also, da8 ¢ einst nicht der einzig mogliche Keduplikazionsyokal war, vel. altind.

B, Formen ohne Reduplikazion, 1, Das @-Prateritum.

691. Einige Verben haben im Priteritalstamm an Stelle des @ oder @ ihrer Wurzelsilbe langes @:

rethid ‘Viutt? rath-.

Aber die enklitische III pl in'ro-rihetar M1 104b8, dower thetar Sg 18a6 neben regelmibigem in rorthatar $5a21, doriar- thatar Sg 5a13 ist gebildet, als ob der Prittcritaletamm reth= lautete.

techid “light tdch-. Aber mit ro: ad*rdethach “ich habe gebeten’, als ol ein redupliziertes Priit, yorliege (oder haben sich zwei Komposita ad-tech- ‘seine Zuflucht nehmen’” und *ad-tong-, Priit. -tethay-, “bitien’, eigentlich “beschworen’, vermengt?).

gacidid “bitte? (Subj.-St. gess-) gdd-.

scockid ‘geht fort’ (Subj.-St. scess-) sedck-,

ro'laimethar ‘wagt IIL sg ‘lém(adir.

[ 397 ]daimid ‘gestebt zu” ‘ddmair.

Ferner ro‘fadatar ‘sind weggegangen’ Wb 29 ¢ 153, gewif “fidatar zu lesen. Spiiter belegt sg LIE ‘faith (. faith) 8. IF, Glossar. Derselhe Stamm steckt wohl, mit de-co(m)- verbunden, im Perfekt des Verbs ‘gehen’ ($ 808): s¢ IIL dorcoad ‘cood, TIL ‘cotd ‘covtd ‘cuntd, pl 1 ‘commer, IIL ‘cofar

  • cuatar, prototoniert sg I IT ‘dechud, TIT “dechuid ‘dechuith,

pl I ‘dechommar ‘deelammar, Tk digtith (8 188) Wh 9b 19, IIL ‘dechutar.

Im Priteritum sg IIL fo'ceird, pl forcartar zu fo'ceird “wirlt? darf man trotz des fehlenden Lingezeichens un- bedenklich ¢ ansetzen, weil vor rd ohnehin gedehuter Vokal 2u erwarten ist (§ 43).

692. Ist der Verbalstamm stets enklitisch oder doch nur enklitisch belegt, so ist scin Charakter oft schwer zu bestimmen.

In ad-con-daire “hat geschen’ (W. dere-) § 528 b, do'ommalyg (8 528,3) ‘habe gemolken’ Sg 23h 2, du'r-in- muaile, Glosse zu promulganit M1313 (gu mligid, W. melg-), imvcomareaiy “hat gefragt’ ($ 683) mag dieselbe Bildungs- weise wie in fo'edird zu sehen sein. Ob auch in dw fu- tharcair, “didthraeeair “er will?

In dicuitig “hat geschworen’ 2u fongid ($ 528) zeigt das palatale ¢, daG das reduplizierte -fethaiy darin ent- halten ist, Aber in con'rétaiy ‘hat gebaut’ pl cou'rétgatar mi conntting Cud-ding-) ist keine Spur der Reduplikazion von -dedaig tibrig (vgl. § 660, 167).

$0 ist unsicher, ob dessi?d “hat sich gesetzt, hat ge- sessen’, pl ‘destelar und delig “hat sich gelegt’ (de-en-sed und de-en-leg- $ 528, 3) einst reduplisiert waren oder nicht. Zwar macht der helle Mittelvokal in ‘destefar wahrschein- lich, daB -sid aut -segait curiickgeht; doch denkbar wiire allenfalls auch bloBes sed- und leg- (alie Aoriststiimme).

2. @Priterita. 693. Wenige Verben haben im Priteritum in- lautendes 7:

[ 398 ]Subj. ‘era ‘er gewiihre’, Fut. *ebraid (§ 609. 647), Prat. eg UT -& Wbh17b13, 20d 11.

midithir “urteilt: se L onédar W 9b 5, enklit. aninader, II dovrwmadir C-midair), pl cir-madater.

fchid “kimpft: se TIT “ich (in allen Belegen jich geschrieben LU 20 b 20, 70b20, 133815, auch J pl fichimmiry LU 135 b 41), enklit. deruich M145 19.

fedid “fihrt’: pl TT datjidedar Arm. 18b1 (wohl zu lesen du-d'fidetar), sg IIL enklit. duda'ru-id M163 b 12.

Eine fibnliche Form enthilt wohl das Perfekt mit co(m) (§ 527) mi adifet, in-fét “zeigt an’: sg LLL ad-onad ‘euaid, pl I ad‘coidensnar, II prototoniert ‘fedid. Ebenso zu den Doppelkompostta esvind-et ‘erklirt? und ad-bat “zeigt? ($ 589): sg UL as'rindid und dodrbith ‘drbuid ‘dr- baid; in diesem spirantisches b statt a nach (9) im An- achluG an die Formen ohne vo, wo das alte y- hinter & stand,

Zur Erklirung der @- und ¢Priterita s. § 703.

694. 3. Vereinzelte unreduplizierte Formon sind noch:

a) Das Priteritum des Verbs ‘sein’: sg J b¢ IL bot usw. (§ 769).

b) Das narrative Priteritam des Verbs ‘gehen’ ($ 808): sg J IL ‘lod, IIL ‘wid, pl I ‘lotimar, IIL clotar, enklit. tultatar, inrte-ldatar. Uber absoluten Gebrauch von I Jod und ILL lid s. $ 697; dazu ILL rel. luCipde.

tuide Ml 5501 unrelativisch ist Sehreibfehler far leid side.

¢) Zu ben(a)id ‘haut? sind stammbetonte Pormen erst fiteren Jlandschriften belegt: sg Ifk “hi, pl ‘beotar. Enklitisch in unsern Quellen: sg 1 iwréfrjba M146 b 10, TI ‘ruba Wh 18d 25, IID ‘rinddrpat Wb 5a18, doeérbat Sg 60 b 18, aber ctivrndib M1123 b 10, pl I forrabid Wh 27 627, ILL ix'rérpatar M1238.

Hier zeigt die IIL pl ‘heotar, da es sich nur scheinbar om eine unreduplizierte Bildung handelt, Vielmehr hat sich dag Wort an (foryfen angeschlossen, dessen aktiyes Priteritum freilich [ 399 ]nicht belegt ist, Nach dessen Priiteritalstamm vey- wiv: ist bew- bine statt beB- 4iB- gebildet (vgl. das Futurua § 653), also ‘Leotar (enklit. -bater) zuniichst aus *bevatar, IT sy “bi (enklit. -b¢a)i) aus “bi, Die einmalige endungslose III sg etir'ra-di-b scheint sich an Formen wie rolil § 689 anzulehnen.

d) rorfitir ‘wei’? 5. $ 700.

Flexion des suffixlosen Prateritums.

695. A. Aktiv, konjunkt: sg I vreray Cyegou) “dnae “gad IT ‘rerag “dnac “gad TI ‘rer(adig Ccechuin $170) *duladie ‘qdid pl I -rergaimmear ‘dremar — ~gadeaanmar LL *rery(apid ancCajia *aédid TL ‘rergatar Cleblangtar) *dncalar “gadatar.

G96. B. Deponens, konjunkt: sg I ‘mérar “cohmnacar IT nénar ‘coimnacar TIT cmén(wir ‘coimancuix *coimnacutr pl 1 ‘ménanonarCderménnar) -cournacnar II swén(ajid reotmmac(apid HY mdénaiar ~coimnartar.

697. Die absolute Flexion ist in unsern Quellen schwach vertreten. Die spliter tberlieferten Prosatexte zeigen deutlich, daG die III sg auch absolut gebraucht werden konnte (vel. dich “Hoh” ML32b 24, oben led § 694b); ferner daB ste dann eine Relativform auf -¢ neben sich hatte, vgl. géde Thes. I, 339.5, oben laide, giulae $ 689.

Das spitere lod sa “ich ging’ 18Gt erkennen, da iiberhaupt der ganze Singular unverlindert auch absolute Funkzion hatte.

In der III pl finden sich bei der Kopula neben einander absolut betar und Latir (§ 791); so spiter belegt lotary und lolir, vel. memdaitir ‘sic brachen’ LU 64b 25, [ 400 ]tichaitir “flohen’ Tripartite Life of St. Patrick 70,28; abor relativ werden nur die Formen auf -tar gebraucht.

In der I pl zeigen die beiden absoluten Formen fickimmir (§ 693) und fenunir “wir schliefen’ (§ 701) die Endung -vir statt -mar; aber relativ lé lodmar LL 206 b 3.

Kir die II pl fehlt cin Beleg,

Im Deponens ist die III sg gérair “wurde geboren’ wenigstens in der Poesic als absolut belegt.

Tanach scheint dieses Pritteritam urspriinglich keine absoluten und koujuakten Vormen unterschieden zu haben. Aber dic Abnliebkeit der Plarwlendungen mit den deponenzialen, wo absolutes rejatives sar -tar yom unrelatiyvischen -mir -tir ver- sehieden ist, hat yelegentlich auch hier unrelativieches -mir -tir brauchen lassen, ohne da® die Rlteren Endungen ganz verdringt worden sind,

698. Die Personalendungen weichen, mit Aus- nahme der II pl, von den sonstigen des Indikativs betrichtlich ab. Die beiden ersten Personen des Singulars haben dunkle, dic dritte palatale Endkonsonanz.

Die lund [I s¢ wirden sich sowohl aus dem alten redupli- sierten Aorist (griech, A€Aay-ov, A€AGy-€) ale xus dem indo- germanischen Perfekt (gr. -a, -€) erkliiren lassen. Auf das letztere weisen wohl die duukle Farbungdesanlautenden Wurzelkonsonanten hinter der Reduplikazion bei Wurzeln jeder Gattung, die eine Nachwirkung des alton o-Ablauts im Perfekt sein wird (gr. tétpap-a, zétpog-e), und die »-Endungen des Plurals, Die Tl sg bleibt aber unerklirt, da die alte Endung des Perfekts idg. -tha (die des Aorists -es) war. Vielleicht war eine ahnliche Umbildung eingetreten wio im Griechischen (xérpaq-as).

Die 1! pl unterscheidet sich seharf yon der iihn- lichen Endung des Deponens dadurch, da8 der Vokal des Ausgangs -afar ausgeworfen werden kann: fo'cofmlackter, dw coimvachtar, doeéemnachiar, for-ricleblanglar, do'n-arnactar. Wenn er auch mehrfach in zweiter Silbe erhalten bleibt (Cgddatar, ‘tdchatar usw.), so zeigen doch Formen wie ‘leldar, ‘totar, dovrolar, dali das nicht regelrecht ist.

Ahnlich steht in der I pl neben “ydédamsnar “génanmar regelmiiBigercs ‘lodimay und mit eigentiimlicher Assimi[ 401 ]lazion do‘commar ($ 693). Falls diese alt ist, kénnte sie lehren, de8 m- sich cinst ohne Vermittlung cines Vokals an dev Wurzelauslaut ¢ angeschlossen hat.

Man kann in -r die alte Enduvg der IJ p! des aktiven Perfekts sehen, entsprechend avest. -araattind, -uk (== *-ui), nur ver- bonden mit ciner sonstigen aktiven Endung, die »é enthielt. Die Elisionsfahigkeit des Vokals vor -ter (-dar) zeigt, daf dieses nicht im Trisehen aus -¢r entwickelt ist (wie im Deponens), daft viel- mehr seit alterer Zeit zwischen #t wad 7 ein Vokal gestundten hat.

Das -r bitte sich dann von der IL] pl auf die pl dber- tragen. Darauf waren die ganzen Endungen vom ¢-Priteritum angenommen worden (§ 682).

699. Das Deponens hat -r auch im Singular. Aber die Fiirbung desselben richtet sich offenbar nach den Ausgingen des Aktivs: dunkles -r in } und I, palatales in TH.

Auch der Plural ist nach dem Aktiv geformt; deun das rmittlere @ der TIL pl kann auch hier schwinden: ccohmnactar, ducfalhyacttr, So in der I pl ‘cotmnacmar, “derméeumar.

rogénartar Wh 412 neben ‘génatar ML 90b12 und rofe- tartar LU 90b10 sind nur Schreibfehler, trotz der ahnlich, aber nicht gleich gebildeten spiten rodnratiur Circuit of Ireland 65 (gedichtet 942) nud ro‘midretar (Beasenb. Beitr. 18, 64) 20 rokd- méapir, rormid(apir.

Figentiimlich ist fwrodammatar MI 9608, 1059 (ver- schiieben -damnamtar 90¢ 18) zu “dim(wir, Im TPélire weist die Schreibung der Handsebriften auf ‘ddémdatar Prol. 32. 53, Okt. 1 (aur einmal eine Hs. ‘danizatar), chenso wobl Tripartite Life of St. Patrick 204;. Diese Form ist leicht zu erkkiren, nitmlich als eine Kreuzung des synkopierten “ddmdar mit dem lingeven “dématar; sie hat spiter mancbe Parallelen wie roleldatar (prototoniert ‘ruiidetar), do'cerddatar (§ 702) Vielleicht ist -Jdamnatar in M1 daraus verbildet (nach dwnnaid “amopat’?).

700. Finige Bexsonderheiten zeigt das Priiterito- Prisens ro‘fetar “ich weib, wate’ (/elor nur Arm. 18 a2 mit der Endung des Prisens und des s-Priteritums). Ill ‘ftir, pl I ‘jitemmar Wh Sg, ‘fetammar Ml, IL ‘fitid [ 402 ]Cfilis Wb6a18, 14¢12, wohl aus ‘fliGl) si losgelist), TIL meist vftefar, selten ‘fetatar ML54b14, 96b 2, vfelar Wh 28 ¢ 12.

Der Wechsel des Stummyokals im Singular zeigt. da sich y einst direkt an den Dental angeschlosaen hat. Im Stamm ent- spricht es dem indogermanischen onreduplizierion Perfekt got, wait gr. olda altind, veda, pl witen, Tuev, vidmd, Merkwirdig ist ¢ (gesprochen d) statt 6; Windisch (Festschrift f. Wh. Stokes, p. 48) denkt an Einflu@ von cretid ‘glaubt’.

701. Verben, deren Wurzel einst auf -s en- digte, haben das intervokalische s zwar verloren, unter- scheiden sich aber von den vokalisch auslautenden ($ 689) durch die Bewahrung des Stammvokals im Singular.

‘heb(aje 2 Subj. ‘baa (§ 608), Put. ‘heba, Abstr. bas “Tod”. Als absolute Form hat der Félire die LII sg bebais, wohl eine Neubildung nach dem s-Priteritum,

Zu ad'ct ‘siehv, do'é-ci “blickt an’ und ihren Dekom- posita: sg I frisvacacha, IIT ‘frescachae, pl T *remdercachmar LIL ‘freseachtar Cfreseechtar M 17), dovrécachtur, oder mit Schwund der Reduplikazion: sg HI ‘ace, pll ‘accomar, TIT aecalar, fritracatar, dovécatar. Bemerkenswert ist, da8, trotedem der Reduplikazionsvokal urspriinglich hell war, doch bei der Synkope das ¢ des Stammes dunkel bleibt.

Za toge “WahY, Fut. dogega (§ 647) Priteritam mit vo: sg UIT doroiga, 10 “roigu, pl IL ‘roigaid, U1 ‘roigatar. Hier fillt -« statt -ui oder -ai in der If sg aut.

Die Endung kehrt wieder in dem apiiter belegten Siu, fix ‘ex schlief, tibernachtete’ Tripartite Life of St. Pa- trick 156,19; 174.6; 184,15, vgl. pl I femmir LU122b36, pl féolar (Pris, foid, Abstr. fess, W. ues-). Die IL sg en- klitisch ‘ro (fir -fa) Bria 1 224.5.

702. Kine besondere Flexion hat do‘cer ‘er fiel’ mit dunklem -r, TIT pl ‘cerfar (verschrieben ‘certhar ‘ceurtar ZACP 3,253.12, mit Doppelsuffix (§ G99) do'cerddatar Rev. Celt. 13,50) Die Form mit vo neigt zur gewélnlichen Flexion hiniiber: sg [0 dorochair Sg 2928, b 7, Yur. 19 [ 403 ]neben iilterem ‘lorchar Ml 3d¢14; dazu sg I II ‘torchar Trip. Life of St. Patrick 124.25, LU 73 b30, pl TEL dorochratar, ‘torchartar, ‘torchvatar,

Ebenso geht efbath “er starb’ (§ 329 b. $O0., pl IIE atbathatar; yielleicht schon altirisch ‘bith ‘bdthatar zu schreiben, wie Gfters in spiiteren Handschriften.

‘eer (mar Basis *Keré-) ist ein alter Wurzclaorist *herat, vgl. altind, a-sarit ‘zerbrach’ und das Pris. ara@ehrin (§ 546, BV), Adj. erin ‘worsch’. Das sinnverwandte ‘bath oder ‘bath mag sich angeschlossen haben. Bisweilen wird der Plural wie beim Passiv gebildct: atbatha MI 98b8 (Rey. Celt. 28, 205); man hat daraus geschlossen, daf es urspriinglich cin passives Priteritum gewesen sei, kaum mit Recht,

¥YO3. Wie verhalten sich zu den besprochenen Bildungon dic @- und i-Priterita (§ 691.693)?

a) Das d-Priteritam war gomeininselkeltisch, wie altlymr. guo-raut, gua-rant = sr, fo'rdith ‘er half? neigt, vgl. mittelkymr. dy-wawt “er sagie’. Das @ kann altes @ oder 6 sein. Die Ver- knUpfung mit langvokaligen Praterita anderer indogermanischen Sprachen ist aber noch nicht sicher gelungen.

b) Beim 7-Prateritum sind vielleicht zwei Klasven zu scheiden. Kinerseits ro'tr yon der einst mit p- anlautenden Wurzel, deren Subjunktiy ‘ere lantet, Anderseits die Verbalatiimmne mit aniwutendem x (ir. f), an die sich, wie im Futurnm @ 653), midithiy angescblossen hat, Ob in ihnen etwas Alterttimliches, mit lat. wici, uidi zu Vergleichendes yorliegt, oder ob es Neu- bildungen sind, die auf dem Schwund des interyokalischen % beruhen, ist mir nicht klar.

Der Stamm des passiven Prateritums und seine Formen.

704. Der Stamm des passiven Priiteritums ent- spricht dem mdogermanischen Verbaladjektiv anf -fo-, -é@-, das einst wic im Italigchen (lat. captus, -¢, -20n esl) guar Umschreibung dieser Zeitform gedient hat. Doch werden die Formen im Irischen villig als Verben empfunden; dic Komposita haben die verbale, nicht die nominale Betonung.

[ 404 ]705. D: des Suffixes erscheint hinter Vokalen als ik oder d (== 5). So bei allen schwachen Verben: Ki A | moran, AIL ‘léce-d, ‘su(idige-d (von einem Deponens).

yeC@bid ‘uimmt (BIID) sehlic&t sich an dic a-Verben ant ‘gabad.

Zu gniid handelt’ guith, enklit. dovénad (aus *ro-gnith); au fofiaty “fand (§ G89. 537) forfrith.

Bin langes i zeigt auch KL BIV: hen(adid ‘haut™ “bith, enklit. roim-di-bed, da fo-r-bad; ven(ajid “verkault “vith.

706. Ein Guttural gelit vor ¢ in ch tiber (§ 220), 2. B. aingid, ‘quich “schtitat? ‘anacht, sligid “schligt nicder’ “slecht, rogid ‘streckt aus’ (WV. veq-) ‘recht, bongid Sbyicht” ~boeht, ‘ic “erreicht? usw. ‘icht (vgl. $ 209), enklit. -air-echi.

Zu ovgid ‘schligt’ ‘ort fir *orcht.

707. Kin Dental (auch s) im Warzelauslaut wird mit dem é des Suffixes au ss (), 2. B. ro‘fitir “weil, wubte™ ‘fess (pritsentisch und priterital gebraucht), ad-/e “herichtet” ‘fess (mit to und ro: do'drbas wie im Aktiv dodrbdd § 693), aeidithir “urteilt? ‘ess, elaCiaid ‘grabt’ ‘class, ad'ei ‘sieht’ CW. qis-) “cess.

Nach diesem Muster zu roveluinethar “hort ‘eloss; daneben ist in spiiteren Handsehriften das altertiimliche “cloth tberliefert.

Dagegen au do'voigu ‘hat erwilly ($ 701) (W. gus- geus-) nach Art der sehwachen Verben do're-gad (auch sroigad & 710},

Auch die Verbalstimmme auf »» (aus sn?) haben (3): doveelainn Ceg-gleun-) ‘sucht aus’ ro-Priit. dw érylas M1 120d 2.

Eigentiimlich zn do'etar-rai SumsehlieBP Gu rethid?): dot v-etavracht Ml 33020 (vgl. die Abstrakta coméetracht, tharmoracht, timthireelit § 73a),

708. Starke Verben, dic die Lautgruppen «, ef enthalten, zeigen dafiir im passiven Priteritum re, le (Ver- treter vou ide. y, P, 2. B. berid “trigt? “breth, forceird ‘wirlt” ‘eress, celid ‘verhchlt’ ‘eleth.

[ 405 ]Zu do'gair “beruft’ ist spiter do'grath belegt (Anec- dota from Ir. Mss. I 44,20). Ahnlich gehért zum Subj. sera. ($ 609), Pitit. Akt. -&: ($ 693) das Passiv ‘rath “wurde gewihrt’.

Aber au alid “sieht aul” -alt.

709. Starke Verben auf einfaches x und a bilden das Priiteritum auf -é (= @, § 207); 2. B. canid ‘singt? ‘edt, daGijmid “gesteht au’ ‘dét, do'es-sin “vergiBt ro-Prit. do*r-eiset, do’moinethar “meint “wet.

Kigentiimlich zu ‘gegoiw “verwundete’ Pass. ‘got “gdet.

710. Manchmal ist das passive Priiteritum durch dag aktive becinfluBt, so do'voiyad “ist gewiihlt worden’ M1128a18 nach do‘roigu, fo'roflachte ‘sunt praeuenti’ MI58d6 nach ‘rofbl(ading (8 687) “ist gesprungen’, con- ‘drrackt M1123 b2 mit rr nach comtivig Cad-rer(a)ig) 20 eon'rig “bindet’.

Flexion des passiven Prateritums,

711. absolut Al All starkes V. sg TIL imérth(awe léicthe breth(a@e pl IIL UR konjunkt Allgem. F. cmérad -ath ‘léced -eth ‘breth (brad) pl NL -mdrtha ‘téiethea “bretha,

712. Die konjunktc Form auf dunkles -/: -@ ent- spricht dem alten Singular des Verbaladjektivs; der Plural auf -« wird dicselbe Form sein, die in der adjekti Flexion als Femininum und Nentrwm fungiert (§ :

Im absoluten Singular, der auch relative Funkzion hat (Thes. IT 319.7), ist an sich th dunkel gefiirbt (brethae). Ob man etwa an Kntstehung ans altem -tos est denken darf, ist des Plurals wegen zweifelhaft. Dieser hatte nach spliteren Zeugnissen hinter dem Dental einen Vokal; aber ob die Qualitit dieses Vokals dieselbe war wie im koujunkten [ 406 ]Phural (a) oder davon verschieden (etwa -i), kann bis jetzt aus den Belegen nicht sicher festgestellt werden; denn sie gehéren siimilich einer Zeit an, wo die verschiedenen vokalischen Ausgiinge in der Schrift in einander rinnen.

Das Verbum infinitum.

x. Das passive Partizip der Vergangenheit.

713. Diese adjektivische Bildung der transitiven Verben hingt aufs engste mit dem passiven Prateritum gusammen. Das Suffix ist als -tfio-, -tia- (-fio-, -ti@-) anzu- setzen; dic Flexion nach § 854, die Betonung der Kom- posita nominal ($ 34).

Schwache Verben: AI indrthae, oirdiide ‘ordiniert, wiirdig’, AIT licthe, suidigthe.

Ebenso zu cloid ‘er besiegt’ eloithe (= cloithe?).

714. Die starken Verben zeigen im Allgemeinen dieselbe Wurzelgestalt wie im Pritt. Pass. ($ 705 ff), 2. B-

benaid “haut” bithe.

voyid “streckt’ recht(ade (neben echwachem roigthe).

“erteilt’ me(isse.

claCidid “gritbt’ claisse.

ad-glidathar “redet an’ acatise.

invsaid Sumlagert? impesse (-Sesse).

in'nsise ‘verpflichtet? imainse (aus -vasse), sct also wie st behandelt.

fordinclainn “verschlingt’ forfincailse.

dovoigu “hat erwihlt? teicse (mit fo-ud-).

berid “triigt? wohl *brithe (vgl. srithe ‘exsertus M131¢18). aber vemeperthae Se4a7 mit dunklem rth.

Verstiindlicher ist dunkle Konsonanz in den Kompo- sita vu ga(idrid ‘raft, wie ergarthae, dingarthae, esngarthe, da als Simplex “grathe anzusetzen ist ( 70S); aber palatal teirngirthe M1 310d 5. Unleniertes ¢ hat forigarte 8g 3lb7.

celid “verhehlt’, vgl. inchlide “heimlich’. [ 407 ]avid ‘singt céte, aber die Komposita unvegelmifig foreain: foircthe M35 6, do‘er-chain: terchani(aje (rie ein schwaches a-Verb) Ml 24d 6.

ar'foim Cem-) ‘empfingt’ erite.

domotnethar “meint toimte,

geyoin “verwundete’ con-goite ‘conpunctus’ M158¢ 17.

gaCibid ‘nimmt’ gabth(ude (wie ein schwaches a-Verb), ygl. $ 670.

UnregelmiGig sind noch:

grid Shandelt? guethe M1115 2, zu lesen gudthe? Vel, gnéihid “operarius’ Wb 30b9 (aber zu sniid : snithe “gewunden’ M124 b 7).

for'fen ‘vollendet forbaide (ohne Synkope); die regel- miifige Form foirbthe dient als Adjektiy “vollkommen’.

frisacei Cud-ci) hofft freseast(aje mit wiedereinge- fiihrtem ¢ (die Lauteruppe sé war in Formen wie este zu do'es-sim “vergieBt’ regelrecht vorhanden),

715. Die Formen kennen aufer der Bedeutung der Vergangenheit auch die der Méglichkeit, 2. B. rithe “genalis’ (zu renaid) M126a37, tinfeste (au tinfet, xebildet wie oben frescastae) “flatilis’ Sg 17b 7, weph-icthe ‘inmedi- eabilis’ M176 a 17.

Sammlung bei Zupitza, KAZ 35,456.

2. Das Participium necessitatis.

Sammlung bei Zupitza, KZ 35,445 (t

716. Das Partizip der Notwendigkeit wird nur priidikativ hinter Formen der Kopula gebraucht im Sinne des latemischen Gerundivums, das es hiufig iibersetzt. Auch intransitive Verhen bilden diese Formen, z. B. is hudithi ‘es muB sein’.

Das Suffix -fi -thi hr ist flexionslos. Nur der Glossator yon MI fiigt ihm manchmal die Endung des Dpl -ib an, z. B. ad connincendos desides, Glosse: donaib déeitib betis chloithib 131d 11, perimendis (malis), Glosse: airihidih 1i6d+. Das kommt an echt irischen Stellen nicht vor und ist nur cin Kunstmittel des Glossators.

[ 408 ]717. Dic Stammgestalt sonst moist wie im Part. Priit.

Schwache Verben: AL mdrth(ai, comatnaidi, ALL Wicthi, su(Ddichthi, fodlaidi, ohne Synkope sechidi (au seckithir “folgt’).

Starke Verben, 2. B.

cuimrechti 2u con'rig “bindet’.

diachti 20 do‘fich “richt’.

ewntacht(a)i au con'utaing “bant’,

léavt(aji zu to-fo-org- “zermalmen’.

céti au canid “singt (aber zu for'eain : foirethi MI 13204 und forcenti Karlsr. Beda 3841).

diki ma dovem ‘verhtillt, beschtitzt’.

718. Besonderheiten:

a) Die Verbep, deren Wurzelauslaut mit folgendem ¢ doppeltes s ergcben sollte, zeigen manchrnal st (yg). fres- caste § 714, Gufeste 715). So heiBt es zwar mess? zu midithir “urteilt’, gessi zu guCDdid ‘bittet’, aisudissi zu as indel “erkliirt’, imfrissi zu ind-reth- “einfallen, verwiisten’; aber nehen erailsi ‘discutiendus’ M1157 (Gu as'yleins) auch eelustai Se 27.15, ebenso imeasti ‘consideranda’ ML 18d 22 (zu ad'et mit taux). Singaliir eomitesti Wh 1 ¢12 zu con'é-tet, “comdtig “tibt Nachsicht’.

b) Zu benGadid “haut? (Part. Prat. bithe) bethi ML 11412. Ahnlich srethi ‘substernendum® S¢ 68 a5 (Pris. sera(udid),

Ist darnach *trethi zu berid anauselzen? Belegt sind bur synkopierte Komposita wie tabarthi, tedbarthi, eporthi.

719. Im Britannischen haben die entsprechenden Formen stets @ yor dem Dental: altbreton. ia-aatge ‘ineundum’ von a(g)-; kymr. -adwy mit der Bedeutung der Moglichkeit, z, B, evedadiey ‘glaublich’; korn. caradow ‘Jiebenswert’, casadow ‘hasseuswert. Ist etwa so auch ir, bethé auf *biathi murtickautiihren?

Die Formen sind wohl mit Recht als alte pridikative Dative von Verbalabstrakten mit Suflix -tei-, -éi erklitvt worden, ygl. altind. igtiye ‘zur Porderong’, pitéye ‘zum Trinken’.

[ 409 ]3. Verbalabstrakta.

Windigch, Bezzenbergers Beitrige zur Kunde der indogerm. Sprachen 2,72 tf

720. “u jedem Verb oder Verbalsystem gehdrt ein abstraktes Substantiv.

Es wird rein substantivisech konsiruiert (mit dem Genitiy des Subjekts oder Objckts, ygl. $ 249). Doch ergeben sich manchmal Satzlormen, die sich den Infinitiv- konstrukzionen anderer Sprachen niihern, da, wo der Handelnde oder das yon der Handlung Betroflene vorans- gestellt und das Verbalabstraktum mit der Prip. do an- geschlossen wird,

7. TB. is bés leo sone in daim (Nominativ) do thiarcuin ‘es ist Sitte bei thnen, daB die Ochsen dreschen’, wért- lich ‘die Ochsen 2nm Dreschen’ Wb 10d 63 ad gail digail (Ackusativ) de thabairt foraib “er bittet nicht, da® Strate liber sic gebracht werde’, wirtlich ‘er verlangt nicht Strafe aim iiber sie Bringen” Ml42a4, dénum maith ocus imgabdil vile (Genitiv) do dérum ‘Gutes tun (wirtlich ‘das Tun dee Guten’) und vermeiden Béses zu tun’ Ml 140 12; dobroiga sa % m-mess fire (i mit dem Ackusativ) do brith for cach “ich habe euch erwihlt, um ein gerechtes Urteil iiber jeden zu fiillen’ 103 ¢ 14,

721. Fir dic Bildung dieser Abstrakta gibt es keine festen Regeln. Im Allgemeinen werden sie mit derselben Wurzel wie das zugehérige Verb gebildet; aber notwendig ist das nicht.

So vertritt gai das Abstrakiuin au fichid “kiimpft? (dé-gal mu di-fich-, to-gal ar to-fick- usw.).

sere zu car(apid ‘liebt’

mittelic. 6 (altirisch zweisilbig, Dsy dat Ml) zu ibid “trinkt.

sell an ad’ ‘herichtet?; aber zu do‘ad-bat “zeigt? taidbsin. (nach § 728), au as-ind-et “erklirt’ aisndis (fF) NDA sg, als ol es as-in-d - witre (in Sg bistveilen aisudéis); auch nach der x-Flexion, Gsg aisndisen, Apl ais- disnea,

[ 410 ]luige, lugae am tonyid ‘schwért? (aber freteck ‘sich Los- sugen’, Dpl /ritchib, aa fris‘taing, wohl nach dem Muster von taidbech zu t-aid-boing § 723; étech “Abweisung 2u as'toing).

precepl, preceupl (fem. a-St.) zu pridehid, predchit ‘predigt’.

Diese Beispiele zeigen auch, da die Komposita vom Simplex und unter sich differieren kénnen.

722. Bei denominativen Verben, die von einem abstrakten Substantiv abgelcitet sind, veriritt meist das Stammwort das Verhalabstraktum, z. B.:

cor “Wuurl au ‘euirethar (and zu fo'eeird § $03).

scoy “Abapannen’ zu seu(ijrid.

ie€e) “Heilung’ au ic(cdaid.

slond “Bezeichnung’ zu stuindid (aber mit dé: diltud m do'shrindi § 128).

véd “Reden’ au ridid (aber in-rddud).

Oft macht dann das Substantiy dieselbe Zusammen- setzung mit Préposizionen durch wie das Verb, 4. B.:

fod(ajil “Telling zu fo'ddli und dai ‘Teil’.

dram “Zihlen’, tuivem “Aufdiblen’ zu ad", dovrimi und vim “ZabP.

jutamil “Gleichseizen’? zu in’samlathar und samcapil “Gleichung, Ebenbild’.

Etwas anders tegais “Betrug’ zu do'gaitha nach dem Subst. gués “Klugheit’ neben yaith ‘lug’.

Sonst ist die gewihnliche Endung bei denominativen a-Verben (A 1) -ad -ath, bei + Verben (A LL) -ixud -iuth, -ad -uth mit wFlexion (§ 8031}. Sic enthiilt das indo- germanisehe Suffix -t- (vgl. $ 727).

ZB. mérad -ath 2a morail, comalnad 2u ‘comalnadar ‘erftillt?, Ueiwl -iuth au eid (foit m fotdid s. § 107), su(idigul -uth m_ su(Ddigidir,

Auch primiire Verben dieser Klassen zeigen mitunter diese Endung, z, B. an(adid “bleibt” anad.

723. Bei primiren Verben herrscht im Ubrigen die gréBte Mannigfaltigkeit. Zur Flexion vgl. § 257.

[ 411 ]A. Endungen ohne Konsonanten.

1. Die Wurzel flektiert wie cin neutraler o-Stamm ($ 276) bei vielen Komposita, namentlich wo die Wurzel auf einen Guttural endet, z. B. bei Priisenzien der Klasse BIT:

con'boing “zerbricht’ combag, combach (ebenso to-bach, t-aid-bech).

comutuine vutaing “haut cumdach, cumtuch; ar utaing ‘stellt hex” ertach.

iwdloing “spaltet’ indlach.

foloing “hilt aus’ fulach (auch mit dem » des Prisens: fulang); intloing ‘vercinigt” ellach.

Weiter: do‘for-maiy ‘fiigt hinaa’ térmach,

atteich (ad'teich) “bittet, nimmt Zufiucht adtach.

ad'sliy “fibrt in Versuchung’ aslach.

conrig “bindet? cuimreck (Dpl cuinrigid neben crtim- regaid § 279).

ateir-riq “wiederholt’ aithirrech, attherrech.

dofo-nig “wascht ab’ dinnach.

do'seinn ‘treibt’ Dsg tofunfnx), verschrichen tosun M155e1. Auch bei schwach flektierenden Verben:

con’secha “hilt im Zaum’ cose (mit Ablaut im Stamm).

cowdelga “vergleicht’ condely,

adella “besucht, do-ella ‘declinat’ adall, dial.

ictinnscanna “beginnt? intinnscann Sg.

Maskulin ist vielleicht convae su con‘rie ‘trifft 2u- sammen’, vgl. die maskulinen Dekomposita cafmchomrac M119¢14, Apl comtherchomrucn 37¢8, aber daneben den nentralen Plural comtherchomrac 37 ¢ 6, Unbestimmbar (m. oder n,) ist das Geschlecht bei aivec zu artic ‘findet’, cumace und cumang 20 con'ic(e), “cum(ading “kann’, fecnang 2a doecin(a)ing “ereignet sich’.

Auf einen weiblichen @Stamm (oder i-St.?) weist wohl der Deg esnid Wh 5 b42 (N esnad? esnid?) au in'snaid ‘pfropft’. Oder Febler ftir *esaud?

724, Neutra auf -e (io-Stiimme), z B.:

sufiile mua sa(idid “sitzt’,

[ 412 ]lige mu lafidgid ‘Viegt.

freere 2a frisgaiy “antwortet’, ebenso tairngire, forngaire.

déirge ma do'é-rig “yerlABt, ebenso essdirge.

indnfadide 2x in'neuth “ich erwarte’.

Ferner namentlich bei den Komposiia der Priisens- klassen BIV u. V, wo man zum Teil in ¢ den allen Wurzelauslaut sehen kann:

benfajid haut? faba, tébae, imdibe, etardibe.

dorrorban “niitzt? torbfae.

ad'fen ‘vergilt’ aithe (aith-fe).

arechrin ‘zerfallt? erchre, ivchre.

ad grin ‘erkennt’ aithgre, ebenso cere, elarcne usw.

dotin “tHutet? tuile (dlae mit to-fo- oder to-ad-).

3. Feminina auf -e (i@-Stiimme), z. B.:

guile za guf(idid “bittet’.

slige 2a sligik “schligt nieder’.

ithe zu ithid “BU.

elafijde 20 cla(ijdid “grtbt’.


B. Endungen mit altem ¢.

725, Mit wurzelanslautendem Dental und ¢ wird es zu s(s).

1. Feminina teils nach der i, teils nach der @-Flexion (doch Gsg immer auf -e, vgl. § 293):

brith und breth, G brithe, DA brith, breith au berid “triigt, fallt (ein Urteily; aber die Komposita mit anderer Ablautssine Ghert) : epert, tabart und tabairt ($ 257), idbart edbavé usw.

miith 2 melid ‘mahlt’; aber to-malt (a-St.) gegen com- mlith ML118 b 3.

cleith am celid ‘verhehlt’.

buith, G bnithe (sellen both, Leith, bith, G bithe) 20m Verb ‘sein 54 ff.

techt ma aye “ich gehe’, aber G latrmthecta Wh 3d 6 wie § 727; andere Komposita manchmal mit #-Flexion {AnschluB8 an $ 728): Gsg fortachtan neben fortachtac, A fortucktain neben fortacht.

[ 413 ]Ebenso berdacht, maldacht xu sehwachem beadach(ajid ‘segnet’, maldach(a)id ‘Hucht’, Gag beutachian, DA benlachtin, maldachtin neben bexdacht; dithracht cu dufathareair ‘will. G dithrachtan.

Mit Zwischenvokal: saigit -ith a saigid “geht auf etwas zu’ (fochaid “Marter’ zu fo'suig, § 128).

726. 2% Neutra mit o-Plexion (Suilix -fo), 2, B.

mrath mi niittelir. meairnid “verviit’, Subj. “mera (aber Kompos. jo-wraid M131 a1).

rath zum Subj. ‘era ‘er gewihre’ (§ 609).

Verschiedene Komposita von ‘oinether wic dermat, dermet “Nergessen’, teidmet, foraithnet “Erinnern’, format “Beneiden’.

Mit Zwischenyokal: dliged au dligid “hat Anspruch aut’,

teched 2u techid “flieht? (attach $ 723).

@2¢@, 3. Maskulina sali #-Flexion (Suffix -(2- wie § 722).

smes(s) 20 midithiy “urteilt’,

Jins(s), jis au rorfitir “wei? (zum Gsg jiss s. § 308).

comet 20 co-eni- (and con’o!) “hewahrt’, Gsg comeéta M1556.

728. Feminina anf Nsg -fin Gtu), G -ten, -tan (wie lat. tactio):

tichtu, viehtn mu tic “kommt eee* “erreicht’.

Komposita you em- wie ai ‘Aufnahme’, ditix “Schiitzen’,

von seim-: feistin “Vergiellen’, (uistin “Eezengen’,

von “nwinethar : foimtin “Meinen’, fointiu ‘Merken’.

létia au vo'laimethar “wagv.

Soditiu zu fordaim “duldet’.

epelts (jiinger apali) zn uf baill ‘stirbt

fepairsin, fipirsiu mx doteprainn (brunnid) “fick.

aiesin 2 ade? ‘sieht’ (mit rem- : vemcaisie), ebenso Adéiesin,

Darnach analogisch foisifix zu fo'sissedar “hekennt’.

Mit Zwischenvokal: digthix zum schwachen Verh (ad) dgathar “fiirchtet’, jiinger digsix (Asg digsin MI 51 a 12).

[ 414 ]C. Endungen mit i.

729. 1, Maskulina mit w-Flexion (Suffix m-), % Bas

gnin wv gniid “handelt’.

cosnam zu cou'sni ‘erstrebt, erkimpft; aber fubvessan Qnit bnb-jfrith-) n. o-Bt.

fille a dosti ‘verdicnt’; aber drilliud, adroilli (pl N divillin, A mea nach $ 728)

imam zu iwrd ‘Nauigat’.

aivissem 20 ar'sissedar “nititur’,

730. 2. Feminina mit a-Flexion (Sufix-ma-}, z. Be

cretem zu eretid “glaubt.

sechem zu sechithir “folge’,

moidem zu moidéd “rviihmnt? (aber Dsg moidem Wh14d37, nach § 729%).

erigem, airégem mu arégi ‘klagt’.

ce(@allam on ad-ylédathar ‘rede an’ (aber Dg accaldane Wh 8e4).

Winiccen 7 do'neiccethar “verachtct’.

731. 8. Neutra mit »-Flexion (Suffix -mn- oder -siine), 2. Bet

céim(m) au cingid “schreitet’.

lita) ma lingid ‘springt’,

réim@n) au rédid “fibrv.

ingreim Wh, ingraim(in) Ml zu in'greian, ad'greian “verfolet”.

foglaim(m) zu fo'gleinn “lernt’.

fordinclaimGn) 2 fordiuclainn ‘verschlingt’.

totl(a)in, jinger totaim an (do) tuit “fill”.

geirm wo gatijrid “ruft? (Komposita wie freere, forn- geire s. § 724).

béim(m) gebirt zu ben(a)id ‘haut’, enthilt aber viel- leicht eine andere Wurzel (idg. dbheid-), falls cs nicht eine falsche Analogicbildung ist (Komposita wie fu-bae s, $ 724).

naidin za naseid “verkniipf? kann regelrecht aus *nase-mu- *ragyin.. *nadgm., entstanden sein (§ 217). Ana- logisch: maidm zu ma(ijlid “bricht’.

[ 415 ]Mit Zwischenvokal: sexim zm sennid “macht timen, spielt’.

D. Endungen mit x.

732. 1. Feminina mit ¢-Plexion (Suffix -xi-), « B.

bitin 2 bonyid “bricht, erntet” (Komposita wie combach 8, § 723).

din, t-éin, immdin ma ay- “treiben’.

2. Feminina mit d-Flexion {and Zwischen- yokal), z. B.:

orcun orcon orgun, G oirenc, ma orgid ‘schiigt’ (aber Ap) comroi/rfeniu “Irrttimer’ Se 1a, mask).

fedan, G fediae, 20 fedid “fabri”.

Zu mligid “melkt, Abstr. mleyun lantct der Deg des Kompositums guntegun M171¢18, abweichend yon der femininen Flexion.

Zn oid ‘leihV ind hian M128012, sonst immer (iain (ach 1).

E. Vereinzelte Bildungen.

733. atid “zieht auf altram (Stamm ?).

aingid, ‘anich “schiitat’ anacul (n. o-St.), ebenso tind: meen,

ecanid “singt cétal (n. .). Darnach intinsctiat M1 (fiir ddinnscann $ 723) 2u di'lin(ndseanna “faingt an’.

ya(Dbid “nimmt? gabdl (f. a-St.), der Neg manchmal gabtil, der Dag gabél Wh 23 b 18, 21.

Hs entspricht kymr. gafael, cafael: die Endung ist anrch Anlehnung an gleichbodoutendes *hagla kymr. cae? ontstanden.

Ebenso zu fiesath Imperat. “er hebe auf!’ Cam. fiesdd.

~gainethay ‘wird geboren’ gein (a, wSt..

ren(ajid “verkauft? und cren(a)id “kanft’ DAzg reice rice, eveice (f.) im Anschlu® an fe “Bezahlen” {ebenae fo-chrice ‘Lohn’, ¢-rie “Zahlung, Wergeld’).

lenfajid “haitet’, glen(ajid “bleibt hiingen’, Hen(a)id ‘nimrat weg’: lenamon, glenamon, Mlenamon (f. a-St.).

[ 416 ]rethid “Vautv riath, vith (m. w-Sto, cbenso com-rud; aber indved (n. o-St), teidrius final $ 727); Abnlich cayuras, comtharuras, inlaruvas nach § 7262). Hierher wohl auch ffarmoracht zu do‘iarmorat “folgt’, vom‘tetvacht 20 cantetarral Sah; Cuithivecht Wh (tindirecht Sg), tiatlreeht Ml zu *dovimthiret (Pritt. do‘r-inthirid, pl dov-imihirthetar}, mit Anschlu® an die Komposita von techf (§ 725)?

at gewihlt” fogu (indeklinables Neutrem).

una 4 fy(ajid “studiert” seribend, legend (n. 0-86.) aus dem Jateinischen Gerundium. Darnach dilyerd zu do'lega “gerstért (vel. lat. delendum).


Volistandige Paradigmen der schwachen Verben,

734. Die folgenden Paradigmen der Kl. AT und ATT und eines Deponens A IL sind in der Reihenlolge an- geordnet, die wir von der Jatcinischen Grammatik her gewohnt sind. Gegeben sind uur die Hauptformen, nichi alle denkharen Varianten. Die nur erscblossenen Formen sind hier nicht besonders bezeichnet, Die Beispiele wie oben: wédr(ajimGn) “ich mache groB’, Icin(m) ‘ich lasse’, suidiger “teh setze’,

Indikativ. AI AM Deponens 7B. Prisons, absolut (§ 551. 565), sg I mdérCadimGn) ietmcn) snidiqur TE mér(api lek. snidigther LL sndr(ayid Técid suidigidir rel. mérasés) Iees(s) suidigedar pl L amdérm(ai Gomi rel. morte Iéteme snidigner IL aérth(Oe Iéiethe suidigthe UT mdr(apit lécit suidigitir rel. inérd(aje, méraite ldiede, Weite suidigetar. [ 417 ]AI All Deponens

736. konjunkt ($ 552. 565). sg L ‘mér(adin(m) ‘MeamGnd “suidigue’ IL ned (ai ‘lect “suidigther LLL ‘widre of “suidigeday pl | ‘mdram “lécem “suddigner Il mor(apid “béeid. *sudedigd TIE -méret ‘lévet ssnitigetir.

737. Imperfekt (stets koujunkt, § 577). ag I “mér(adin(n) “iécin(n) “suddigon(n? [f intrthe ‘Wicthea ‘suidigthea LL tnedrait ‘léced “suidiged pl L mornitadis ‘Wicmis “suidignis LL cmérth(e ‘liethe ‘suidigthe THT -nedrt(adis lactis “swiligtis.

738. Futurum, absolut ($ 637) AT geht in der Regel wie A IL fs ag [ fea suidigfer di suidighder III suidightir rel. snidighedar pli snidigfiminir rel. suidiggenmar it suidigfide WT suidigfitir rel, snidigfetar,

739. konjunkt ($ 638). sg 1 Hieiu “suidinfer Il ‘Idiefe “suidiqgider il “suidigfedar yl t ligfemmar I suidiggid WT “suidinfetar, [ 418 ]AI Ail Deponens 740, Praeteritum Futuri (immer konjunkt, $ 640), sql iT (It pl H TIT

741. Prateritua, absolut (§ 672.

sg LLL mér(a)is pl TIT adrs(apit

‘Micfide “Kicfilis

léris ldtesit

Die tibrigen Personen 8, § 672.

sg U cméres Il “ndr(apis (TL vader pl I udrseon TL smerstwid ILD ‘msrsat sg L qudre IT wmérCade TIL mdr( id rel. ndres(s) pl I méretai rel. adrm(ae IL wérth(we TU, wdreit US ‘lWicset

Subjunktiv. 742, Prisens, absolut (§ 596. 599).

lécea lee léeid rel. mdrd(uje, méraite Uirde, Uécite “sededighinQ? “gniddigfeda “suidigfed “suidighmuris ‘suidiggide -suildigfilis konjunkt (¢ 672. 678). “suidigestar ssnidigsenmney’ ssuidigsid ~suidigsetar, suidigetar. [ 419 ]Atl Deponens 743. konjunkt (§ 597. 599), sey 1 ‘mor “léie sasidiger [1 dr (ae cnutidligther LL mdre “suidigedar pl TL indram “suidignier Il weérgajil ssiidigith LL ‘indvat fet ‘snidigetuc,

744, Prateritum (nur konjunkt, $ 603). se 1 mdr(adinQ) rind U cudrthe icthee LIT aeoved ji pl LT cadrafedis ‘Udiemis “suidiganis IL cmérth(@e Victhe “suddiythe III -mértlapis “Uéietis “suidigfis,

745. Imperativ {absolut u. konjunkt, gs. $ 581, 5$2). sy IE snér tic suidigthe TI) mévad lécent saidiged pt 1 aren leven inligwner) UU mérCapit leet suddigit TH mdret tévet suidigetar.

Passiv.

Indikativ.

746. Prisens, absolnt (§ 573). sg JEL mirth(adir é suidigthir rel. murthar srdifig ther pl UT mértaiv, inévaitir Uietiv, lécitiv suiddigtiv rel. mdrtar, mératar Uieter. levetar suidigter,

konjunkt (§ 5 Allgem. Forni ‘mérthar ther “suidigther

pl TLL ‘wmértar, ‘mdratar “Uieter ‘lévetay —swidligter. [ 420 ]Al AIL Deponens Tinperfekt (immer konjunkt, $ 577). Allgem. Form ‘wérth(ae ‘Uicthe ‘suidigthe pl UL smértgadis “Teietis: “snidigtis.

747. Futaurum, absolut (§ 689).

sg JIL Vel. $ 738 léiefidiv suidigfidiy rel. suidigfedar pl TIL suidightir rel. lWicfiter fetar suidigfiter -fetar.

konjunkt ($ 639). Allgem, Form “ticfider csnidigfider pl It ‘léicjiter -felar —*suitiyfiter-fetar,

Praeteritum Futari (immer koujunkt, § 640). Augero, Form “sutdigfide pl Il “suidigfitis,

748. Prateritum, absolut (§ 711). se IIT (u. vel.) adrth(ve Ficthe suddigthe plu 2 2 i konjunkt (§ 711). Allgem. Form ‘mérad coe “suidiged pl TY -mértha ‘Téicthea “suidighhea.

749. Subjunktiv. Prasens, absolut ( 601). sg TIT mdrth(air léicthir suidigthiv rel. mdrthar sutdigther plill mdrtadiv mdraitir . lévitir suisiytir rel. mértar, mérater léicter, lécetar suidigter.

konjunkt (§ 601). Allgem. Form ‘mérthar “tdiether rsuidigthey pl [IT smirtar, mdrater ‘Ticter, lcetar —‘suidigter, [ 421 ]Al AIl Deponens Prateritum Gmmer konjunkt, § 603).

Allgem. Porm “nérth(we “Néicthe “suidigthe pl IL cmdrt(ais ‘Mietis ‘saidights.

750. Imperativ (absolut u. konjunkt, $ 583). Allgem, Form mérthar Uiether snidligther pl IIL aértar Ueicter suiligter.

751. Verbum Infinitum. Participium Praeteriti Passivi (§ 713°. morth(we léicthe suidigthe.

Participium necessitatis (s. § 717) mérth(adi léicthi saidigthi.

Verbalabstraktum ($ 722). mivad lecind suidigud Gen. imertho -« léictheo -en — suidigtheo -ca.

Beispiele der Flexion starker Verben.

752. Statt ganze Paradigmen starker Verben zu- xummenzustellen, die unter sich doch wieder vielfach ahweichen, wird es ntitzlicher sein, einen Uberblick tiber die charakteristischen Formen hiiufigerer Verben zu. geben, Die Bildungen sind, wo uichts anderes bemerkt ist, in der IIL sg anfgeftbrt.

aid “sicht auf, niihrt’ ‘ail $ 5-44, Subj. ala § 595, Fut. eble § 647, Pritt. ‘elt $ 678, Pass. alt § 708, Abstr. altram § 7338.

aingid “sehtitzt, schont? ‘anick $ 544, Imvperat, IT sg ~ 0, Subj. ‘ain pl cainset $ G11. 625, Fut. ebenso t. canacht 67 Pass. ‘anach? $ 706, Abstr. nach § 733.

Subj. ‘haw ‘er sterbe’ $ GOS, Fut. betu § 647, Prit. “heb(@e § 701 (bebais § 701), Abstr. bas (vgl, § 726),

ven(wid “haut, schneidet ‘ben $ 546. 592, Subj. bi [ 422 ]enklit. -be $ 609, Fut. bia, enklit. -bi § 653, Prat. -d/, enklit. -bi und -d, pl ‘beotar § 694, Pass, “bith § 705, Part. Pass. te $ 714, Part. necess. befhi $ 718, Abstr. béinG) § 731, enklit. -be § 724.

hougid ery *hoing $ 544, Subj. “bd ph ‘bds(sjat $ 614, Fut. sg I bibsa chibus $ 656. 665, Pritt. *hedfa)ig (ohig § 685), Pass. "hoch! & 706, Abstr. biain $732, enklit, -bay -hach -bech § 728.

canid “singt ‘cain $ 544, Subj. cane 5 Fut. *cechna § 647, Pritt. ‘cechitin, ‘cechain dune seachain) & 6% “cét & 709, Part. Pa ite § 714, Abstr. rétal § 7

velid “verhehlt? ‘ceil $ BAL, Subj. cela § 593, Fut. ved G48, Prat. ‘celt § G78, Pass. ‘cleth $ 708, Abstr. cleith 735.

3$] $ 616, Fut. aivd (woh) ‘etind) $ GOL, Pass. es(s) § 708, Abstr. cor § 722. Vel. auch § 803. cingid ‘schyeitet ‘cing $ 544, Subj. pl ‘ciasat $ 615, Fut. ‘eich pl ‘eichset § 656. 665, Prit. ‘rech(Wing $ 685, Abstr. céimfin) § 731.

clafijdid ‘gribv elaid $544, Sub, i pl ““elistsat §$ 612, Fut. sg 1 ‘cichtus § 656. 665, DPwiit. ‘cerhifadid $ 685, Pass. ‘clas(s) § 707, Abstr, claide § 724,3.

rorel(Dnethar “hort” (§ 546, 537), Subj. re'cloathar, sg I ro'cloar § 610, Fut. ro‘cecklader, Dass. re“cechlastar $ G47, Prat. voedalfade, sg 1 rovedute $ 690, Pass, ro'elos(s) Celoth) § 707, Narrativ ro'etal(ae, co'closs 3 530, Abstr. eliws f. (aber Dag do chitias Wh 23 ¢ 2).

ar'coat “hindert, hilt auf, schidigt? § 589, Lmpert. arcoided, Subj. aot § 624, Prat. Subj. ar'coisse?, Fut. enklit. ‘ircho? § G67, Perf. Pass. ‘arehdy (vel. $ 707), Part. Pass. erchnisse, Abstr. erchoal, errhdl § 559,

ren(aid “kuutt? ‘even § 546. 592, Subj. ceria § 595 ‘eluir, se Teer $ G89, Pass. ‘erfth § 705, Abstr. Dsg

§ 733. wva'chrin “gorfallt § 546, Fat. pl avechiurat $ 652, Perf. araruichiniy § 689, Abstr. ivchre, erchre § 724.

[ 423 ]todam “duldet pl fordaiwet $545. 549, Subj. fordama 595, Put. fordidma $ 646, Prt, fodiuwir § 683. 691. 699, Pag fodc 3 709, Abstr, foditin § 728.

fording “bedviickt’ § 545 (ebenso vov'utuine ‘uteing ‘haut’) pl fordengat, Subj, pl fov'diassat $ 614, Priit. for? dedéiy § 685, cowrdlaig $ G92, Pass. con vatacht § 706, Part. Pass. cumlarht(@e, Abstr. cautach § 722.

dligid “bat Anspruch auf’, s¢ T dligin & 549, Pass. dley(ajiv “dlequr, Subj, tte G “lsat $611, Prat. dligestar § 670, Pass. sdlecht (vel. § 706), Abstr. déiged $ 726

deem ‘verbillt, schiitzt? (gchirt zu BI, § 544, flek- tiert aber im Prix, oft wie BTV, § 592), Subj. doen, prototoniert ‘dimea §$ 155, mit re derotna $ S11, Fut. doéma wad dovemjea § 633. 648, Perl. dov-e § 678, Pasa. do'r-ét (vgl. $ 709), Part. Pass. dite, Abstr. ditix $728,

fedid “Vithrt, Giart’ $ 544, Subj pl cfessat § GLI. Prit. pl *dacfideta § 693, Abstr. fedan § 732.

ade Ccfet) “herichtet, zeigt an’ pl adsfiatat § 544, 589, Subj. adfé pl dad fos «t $ 613. 624, Pass. prototoniert mit infigiertem ro(m) $ ‘écestar, Fut. ad’ fi ph ad fessat §$ 658. G67, Pert. adeuf(ait, pl IL prototoniert cei S 693, Priit. Pass. ad‘fess $ 707, Abstr. se? $ 721

do fich, dofeich § 70 “racht, straft’, prototoniert “diy Mi 24h 17, Imperat. If sg deich, Prit. Subj. dic, § 613, Fut. Gey, Pass. duwfiastar pl ducfessater $ 658. 667, Perf. dovrnich § 692, Pass. du'vnaeh/, do'roaeht, Part. necess. diuchi(@i $ TL7, Abstr. digal § 721.

vofillr “weib, waBte’, s¢ L ro‘fetar § 700, 537, Pass. rotfess § 707, Vyas. consuct. ro finmader § 512. 546, Imperf. covyinnad, Imperat. fiunat, Subj. votfestar § 619. Fut. ro‘fiastar pl vo'fessatar $ 655, Part. necegs. fist, Abstr. flus(s) § 727.

gacigbid “niramt ‘yaih pl ‘guGidbet § 545. 591, Subj. ‘gabe $595, Fut. yéba $ 649, Pritt. yah Cyaih) pl -yabsat § 670, Pass. yahed § 705, Abstr. yal? Cyabail) § 738.

‘yainethar “wird geboren’ § 545, Subj. yenathar § 595, [ 424 ]Fut. ‘gignethar § 646, Prit. ‘yéx(air § 685. 697, Abstr. gein $ 733.

‘gaiy ‘antwortet’ pl fris‘yairet $ 545, 591, § 595, Fut. frisyau § 649, Perf. Vaveenee $ 678, Pass. frisrograd § 708, Part. Tas. frecavthe 3 114, Abstr. frecr(aje § 724.

dogni “tat § 543. 586, prototoniert “déncwi, mit ro: do'vén(aji ‘dern(ai, 1 sg do'yniu, prototon. ‘dén(adim, Imperat. IE sg déne § 586, Subj. dogué ‘déue $ GOG, mit ro: dotréna ‘derna, Put. do‘géna ‘dignca § 647, Priit. do'géni, mit ro:do'rigni, do'vigéei pl ¢ neat ‘dergérsat S GIT, Pass. do'ynith “dévad, mit io; dorénad “dernad § 705, Part. necess. dénti déinti (verschricben déati Wh1d7), Abstr. dénom dénm § 729. 169 db.

ass(a)'grin “erkennt’ § 546, 593. $26, 529b, Pass. “gniniar, Subj. Pass, ‘ynoither $ 610, Fut. ‘yéxw $ 647, Priit. “gé sg J -géu § 689, Abstr. cene § 724. ad‘yreinn Cu'yreinn) ‘vorfolg? 8 544, Subj. adgrd pl seat $ 615, Pert. adroigrainn § 685. G86, Abstr. ingretin, ingraim(n) § 731, pl vigrenomen Wh, ingramman M1.

gu@did, “bittet’ -guid pl gu@Ddet § 545. 591, Subj. “gé pl ‘gessat $611, 624, Fat. sg I ‘yiyins pl cgtyset $ 056. 662, Prit. -ied § 691. 695, P. “yess, Part. uecess, yessi § 718, Abstr. yuCdde § 724,3.

did ‘winkt “ib pl ‘ebat § 544, 528,3, Subj. veda $505, But. ‘iba § 646, Pritt. ib pl cibset §$ 670, Abstr. Dag dud S (21, tic ‘kommt (und r-ie “erreicht’) pl fecuf $ 591. 529), Subj. fé pl tsG)at § 615, Fut. ticfea figge § 633. 641, Prat. finCaic(c) § 687, Abstr. tichtu § 728.

rolaimethar “wag $ 545. 537, Put. volidmathar? § 646, Prat. volam(war § 683. 691, Abstr. Miia § 728.

len(ajid “hattet aw ‘len § 546, Fut. hi § 652, Pritt. ‘Ul pl leldar $ 689, Abstr. lenamon § A

lingid ‘springt ‘ling pl ‘lengat § 544, Subj. rel. tas $ 615, Prat. tebi@@ing § GST, Abstr. Wing) § 731.

foloing “ertriigt? § 545, Subj. fold, prototoniert «ful, [ 425 ]pl folés(sJat § 614. 626, Fut. sg [I fortilus, TE prototon. -foil, pl fovtilsat § 656. G66, Priit. mit com sg T foredemallay § 686, Prat. Pass. fulachi{aje, Abstr. fularh, fulang § 723.

matidid “bricht -inaid, Subj. ink ph *nuis(sat § 612. 624, Fut. smema pl cmemsat § 656. 660, Priit, snemlajid § 685, Abstr. maid § 731.

*narnid (mittelir. mairnid) ‘verriit? § 546, Subj. mera § 595, Fut. oméra $ 645, Prit. wert § 678, Abstr. wrath S72726,

melid ‘roablt ‘weil $f B44, Subj. ‘mela § 595, Fut. méla § GAS, Pritt. melt § 675, Pass. cudeth, Abstr. mith § 725.

midithir “arteilv’ pl miditir $545, Subj. “mestay § G17, Fut. ‘niastar pl ‘messatar § 658, Priit. u@ir 3 693, Pass. ‘mes(s) $ 707, Part. Puss. me(@)sse §$ 714, Absw. mes(s? § 727,

do‘ motnethar ‘muCQneihar “meint § 545. 212, Subj. dovmenathar $ 595. 600, Fut. domoinfethar § 683, Pritt. doméatwir § G85. 696, Pa dome? § TOU, Fart. Pass. toimte § 714, Abstr. foimtin § 728.

arnent Curneuth) “ich erwarte’ § 589, pl TIL ar*neithed, Jmperat. LT 8g induite (deponenzial), Prat. a neestar neastar pl arneithsel 8 671, Abstr. indu(@ide § 724.

orglayid Nad “schlagt, erschligt’ ‘otrg -oire § 544, Subj. ak pl corrat $ 616, Fut. ciorGi) ciarer pl ‘ervat surat $657. 664, Prat. ‘ort $ 678, Pass. ‘ort $705, Part. Pass. atale 14, Abstr. evyon, orcun $ 3

rencwjid “verkautt’ ‘ren § 546, Subj. ria $ 609, Fut. ivi § 652, Prat. ‘rir § 689, Vase. rift § 705, Abatr. Dsg veiec, vice $ 738.

Hiern vielleicht auch in der Bedeutung ‘gewihren’ Subj. ‘ea § 609, Fut. eira § 6417, Prat. -f § 693, Pass. ‘rath § 708, Abstr. rath § 726.

velhid Vaatt “reith § 544, vel. 589, Subj. und Fat. ‘ré ph sat $ G11. 824, GOL, Prat. wiih $ 691, Abstr. riuth § 733,

dové-rig ‘verliGt), Subj. und Bat, deer pl do-crset [ 426 ]$ 661. 666, Pritt. do‘éracht § 678, Pass. doveracht, Part. Vass. déracht(aje, Abstr. déQ)rge § 724,2.

cowrig “bindet’, Subj. sg T cowvias § 613, Fut. se LL covrivis 3 656, Pritt, mit ad: comir(w ig § 685, Pass. con'dvvacht § TIO, Abstr. cuinrech $ 723.

saCdid “sitet, setzt sich” pl sedait § 197, Subj. und Fut. seiss $ G61, Prat. (Narrativ) siassair § 688, Perf. id § 692. 528, Part. P, sesse $ T14, Abstr. suc de $ 724.

saigid ‘geht auf etwas zu ‘saiy pl 's ‘st pl csds(sjat § 612, Fut. ‘sie pl $ Gh7 d, GUO, Prat. ‘siarht § 678, Abstr.

dores-sin “vergieBt, Subj. do'eisivea, Fut. a ‘esséine $ 648, Perf. dov-e(i)sset $ GTS, Pass. do 709, Part, Pass. feste $ 714, Abstr. fe()stin § 728.

do'sern “tweibt’ $544, Subj. se I du: Priit, Subj. desés(@inn § 615, Fut. do'sth $ 657 ce. 666, P:t. do'sepheins § 685, Abstr. Dsg fofimtind § 723.

ig “beschmiert’, sx U fo's yim, Subj. forste(D § 624, Pot, Fesed(ajig pl forselgatar § 685, Pass. mit vo: fo'rail- techt, Part. Pass. fit MlechiCaje § $ 150 b.

techid “Nieht *teich & 3 544, Subj. and Put, dé pl tessat § 611. 661, ich $ 691, Abs leched 3 726.

tongid. “sclrwort pes 5, Subj. te a Gea) 61, Fut. IL sg ‘éithis § 656, Pri telhCig & Port. die cnilig 3 528. 692, Abstr. laige lugae $ , 165,

Suppletivverben.

753. Wihrend die besprochenen Tempora und Modi hei den meisten Verbalbegriffen anf Grund einer Verbal- wurzel gebildet sind, gibt es im Jrischen, wie anderwiirts, manche Verben, bei denen sich verschiedene Wurzeln 20 einem Verhalsystem veremigen,

Ich stelle unter ihnen das Verb ‘sein’ als das wich- tigste voran und lasse die andern, nach dem Anlaut des Prisensstamms alfabetisch geordnet, folgen.

[ 427 ]Fille, in denen nur das Verbalabstrakvum eine an- dere Wurzel enthalt als das zugehirige Verb, sind bereits § 721 2ufgelihrt.

Das Verb ‘sein’.

Sammlung aller altivischen Formen bei Strachan, Trans- actions of the Philological Society 1899—1902 p. 1 ff Kine altere Sammlung, die auch Mittelirisches einmengt. bei Stokes in den- selben ‘Transactions 1885—$7, p. 202 ff. = KZ 28, 55 ff

754, Das Verb ‘xcin’ hat in der Regel zwei Formen- veihen:

A. Die eine bedeutet ‘vorhanden sein” und ‘sich he- finden’ (Verbum substantivum),

B. Die andere dient zur Verkniipfung des Subjekt- begrifls mit dem Priidikat (Kopula).

Manchmal beruht der Unterschied der Formen treilich nur daraul, daB die als Kopula dienenden sehr schwach betont und daher gekiivzt sind.

A. Verbum substantivum.

755. \Weehsel verschiedener Verbalstiimine zeigt namentlich das Priisens Ind., in dem afé, fl und rand-gah sich able Alle andern Formen lauten mit 6 an, daz yon der Warzel herrithrt, die in altind. Ahdvati “iat gy. @uowor epuv, lab. fet futures jio usw. euthalten ist.

Das Verb unterscheidet vom gewéhnlichen Priisens ein besonderes Praesens consvetiulinis oder iterativuus (§ 512); dieses allein kann sich mit der Partikel ro- verbinden.

Das gewohnliche Praisens des Indikativs.

756. J. Die hiuligste Form ist offi até, d. i. “adta; sic verliert die Pritp. a, sobald cine Konjunktpartikel dayor tritt Cid) $537. Vhre Wurzel ist die von lat. stare gr. €oTnV usw.

Diese Formen werden gebraucht:

1. {n (formel]) nicht relativen SHizen, wenn keine Konjunktpartikel vor dem Verb steht.

[ 428 ]2. Hinter Konjunktpartikeln in Siitzen jeder Art:

a) wenn sich an diese cin infigiertes Personal- pronomen mil dativischer Bedeutung anhiingt (§ 408 b), 2. B. xé-n'td “uns ist nicht’, “wir haben nicht’, ind indochdt no-ltd “der Ruhm, der euch ist’.

b) wenn die Konjunktpartikel aus einer Priiposizion mit dem relativen Flement (s)e” (§ 486) besteht, nnd nach i* ‘in welehem’ usw., z. B. lassadd “bei welehem ist’, huetuat, hétaat “yon welchen sind’, fd ‘worin ich bin’,

Eigentiimlich ist hé-thé ‘von an’, eigentlich "von (da, wo) ist’; aber hinter (jd feluly day deiktische Element. Kin Kotu- positum steekt in cid termitha deed, Glosse zu ‘etiam in posterum’ MI S8ul6. Vel. cenmithd § $20.

Schr selten ist der Gebrauch dieser Formen als Kopula, “DB. até dia attach w-din ni ‘Gott ist une cine Zutlucht Mi 6641, ygk 55d 11, Wb 1213. Bei pronominalem Subjekt koramt so auch eine unpersénliche Konsteukzion mit infigiertem Pronomen vor, 4 B. viwwtha ladm Sch bin nieht cine Hand? Wh 12a2l (aimptha geschrieben $d 24), LIT sy xitha ‘er ist nicht 5b 10.

757. Die Flexion ist: sg I ‘td “té pl tuaie TL fad staid “tereith *haid “laud TLD ‘te “taut.

758. Absolute Flexion kommt nur vor:

1. Nach der Konjunkzion of ‘als’ (im M1 auch %) hinter Komparativen. Sic verlangt Nasalierung des folgenden Anlauts ($ 496. 796), und diese kommt fast immer in der Schreibung « ftir ¢ auch fiire Auge zum Ausdruck, Deut- lich absolut sind nur die «ritten Personen (Relativformen): oldéw oldé, oldat (olla), vldaas, pl LIL oldét(ude, jimger olddta, in MI auch ixdaas inddas, inddt(aje. Fiw oldaas ist Karlsr. Beda 3 d oldvas geschriebon, und Tur, 252 ist we in prior ime durch adeusa glossiert.

Die I sq heift nicht, inmer genau ‘als ich bin’, sondem driickt anch andere Bezichungen var ersten Person aus, z. B. is dildiu wu-mag ro'gab stil add sa “der Platz, den das Auge [ 429 ]erhatten hat, ist sehiiner ala (meiner), wértlich ‘als ieh bin’ Wb 12425. Abnliches auch bei der Ul. Person.

Die TIL ag ist auf dem Weg mi einer Partikel zu eraturren. Es beift zwar praterital: rolder Ha sidé ol m-bitar maice Israhel ‘diese waren mehr als die Kinder 1,’ Ml 123a8; aber irreal immer aldaas bid, induas bid “als sein wiirde’.

2. Die TIT sg téith poetisch mit sulligierten Pronomen, z. B. téithiunn “wns ist’ § 428,35.

3. Die relative Passivform mit nasalicrtem Anlaut dathar (= déthar2) in der Bedeutung “man ist mir bése z. B. is hed dathar dom “das ist, warum man mir bise Wh 2109 (§ 495).

759. IL. Nebon até stellt sich fil, auch fel ($156), feil (jiinger manchmal fai mit dunklem /). Das, was ist, steht im Ackusatiy oder als infigiertes Personal- pronomen dabei. Seiner Herkunfi nach ist fl ¢in Im- perativ ‘siehe!’ zu mittelkymr. geeeleé ‘schen’, Aber es ist villig zum Verbum substantivum geworder.

Es wird gebraucht:

1. hinter Konjunkipartikeln, denen kein dativisches Personalpronomen folgt (§ 746,20), 2. B. niconfl nach ron ‘os ist kein Teil vorhanden’ (raun [), xi-s fl ‘sie sind nicht’ (ei-sté heiBt “ilmen ist nicht), ce wud fil guon ‘obgleich Handlung ist’, ci-ui-nfl th “obwohl wir nicht bei euch sind’,

2. in lenierenden Relativsiitzen. Tlier hat es hiiufig auch die Form jile, fele (vgl. relatives tle, lwide), die erst in MI zuriickzutreten beginnt; 2. B. a fl “das, was ist’, inna fer fel and “dex Manner, die da sind’, a-rrad file and som “die Gnade, die in ihm ist’.

3. fiir stark betontes ‘es ist’, z B. in Antwort aut die Frage “Tst es? — ‘Bs ist’.

4. Archaisch und poetisch kann es auch ohne Em- phase gebraucht werden und dient bisweilen dazu, ein Sataglied aus detn folgenden Satze herauszuheben, wie dic Kopila (§ 508); vel. files danew tre chenéle martre ata log[ 430 ]mére ‘aueh sind drei Arten dex Martyviums wertvoll” Cam. 38a. Vel. Wb 11d2?

Das Kompositum do fl, defer ‘ex naht’ wird wohl gleich- falls wit dem Ackusatiy verbonden (Wh 4429, 26.21).

760. III. In nasalierenden Relativsiitzen tritt das yvo-Priteritum des Verbs ga(bid “nimmt’ mit dem in- figierten Pronomen der II] sg n. fiir den Begriff ‘ist’ usw. ein (§ 422); das @ kann awischen x und g verstummen: von(d) gat, sg 1 vend) gubus, pl IV ron(d)-gabsats 2, B. ama round yal “wie cr ist, és follus miaul-gabsat “es ist klar, dafi sie sind’,

761. Kinige Verniechungen dieser Gebrauchsweisen kommen vor. Wenn es in Wh immer hove até “weil er ist) heift fiir hitere von'gab M1 131612, so kann dag darauf bernhen, daii auf héve kein formeller Itelativentz zu folgen braucht ($ 499). Aber file steht auch im nasnlierenden Helativaata: anal fle Wh 12b12, corro'fessid file cuiinvecha form sa “anf dali thr wift, daB Fesscln anf mir sind’ 23a5.

762, IV. a) In Relativsiitzen verschiedener Art findet sich auch das unpersénlich konstruierte do‘cois(s)in, dirois(sjin, 4. B. anal doawesisin “wie wir wirklich sind’ Wo ee 10. Es hat meist eine etwas vollere Bedeutang. 2B. stierel

b) “Fptrologiiah hiingt damit das persénliche Depo- nens ‘déixniyedar zusammen, mit dem die Glossatoren oft die Priiseusformen yon lat. esse (auch wo sie als Kopula dienen) wiedergeben, wenn sie sie aus dem Zusammen- hang reifien, oder wenn sic unirische Konstrukzionen nach- ahmen, z B. cia hé wacn-dicnaiyther sn als Glosse 2u qed sis MI 7509 echt irisch: eft tussi)

indienigedar Whersetat inest.

763. In der Komposizion (auBer mit a7) wechselt nicht mit yi oder voxd'yad, sondern wird in jeder Form des Prisens Ind. gebraucht; DB. relatiy avetlet ‘der tibrig ist’, dod'es-ta “welches feblt ($ 424), nach Kon- ela: af dé-thit non differant usw.

[ 431 ]Dagegen werden solche Kumposita oft an die yon ben(adid “er haut angeglichen, denen sic im Subjunktiy und im Priteritum formell nahe standen, so da6 dann alle Formen mit 4- anlauten, 2. B. feshanat neben tested ‘sie feblen’ (§ 546).

Priigens der Gewohnheit. 764. Belegte Fornien: absolut konjunkt ag Ll binn “bin LLL bid bith brid “ht, enklit. ra-b(ae rel. bis pl 1 binni “bia rel. bine AIL bite bite ‘biat ‘bial, enklit. ‘ra-bat. vel. bite

Passiv sg LI bithir hither.

Die Stammform, die im luperfekt und im Imperativ wieder- kebrt, auch in kymr, dydduf ‘ich pilege 2u sein’ mittelbreton. hezaff, neubreton. beza? (aus bii-), entspricht wohl genau der von lat. fia, Zur Endung der T wg. s. § 556 £

Die Komposita, die sich im Praseng an ben(a)id anachlieBen (§ 548), behairen doch die Form des Pris, consvet, bei: cite'bi ‘er pflegt 2 emplinden’, nicony-oomi “er kann nicht berdbren” Mi 76412, Vgil, § 592.

765. Imperfekt. sg I cbtine ‘bitin pl UR LEL “bith “bitix,

766. Imperativ. sy LE bi pl bid? Garbitk Wb 22) 26) TIL bith bid hiat,

Die einsilbige IIT sg Imperat. b/s entspricht genuu iittel- kyinr, be, zu deny sich dort aber eine TT pl dié gesellt.

[ 432 ]767. Priisens des Subjunktivs. absolut konjunkt se T bei beo UB (Hb *bé0) III beith beid, beth bed “bé, enklit. ‘voi-b rel. hess) pl LD becHmmi “bem, enklit. *ro-bam II be(ijthe beith beid, enklit. ‘ro-bith INE bert ‘bet, onklit. ‘ro-bat. rel. hete

Passiv bethix bether.

Priteritum des Subjunktivs. se l *beinu pl Lenmis LL betha “bethe TIT ‘Leth “hed, enklit. ‘vo-bad —“betis.

Das kurze ¢ des Subjunktivstanms und die Endung der Teg bee weisen wobl darauf hin, dai eigentlich der indo- germanische Konjanktiv der Wurzel es tu grande liegt (s, die Kopula § 771), also 1 sg urspriinglich “es = yr. dw, lat. era. Das 4- ist von den anderen Formen bezogen. Die konjunkte Form hat aber eine Flexion wie der sSubjnunktiv (§ 621); denn “bé. enklit. -b fihrt theoretisch auf *best zariick. vgl. § 783.

768, Futurum.

absolut konjunkt sg T bie UB TIL bietd biert hia “hia rel. bias pl TL bei duemi “hia, (ni pian) LEON ‘hieid *bied LL hieit hiet bict *biat. rel. beCidle

Priteritum Futuri. se 1 chetnn pl ‘henunis LIL “biad “betis, [ 433 ]Zur Stiitze eines infigierten (dativischen) Pronomens tritt re- vor diese Formen, nicht 2o- wie bei den andern Verben, z. B. vom'bie “mir wird sein’, vonda‘biad “daB thnen sein wirde’, Sonst hat das Prit. Fut. aber auch hier no vor sich: no'm-bied “daB er sein wiirde’ usw.

Da der kymrische Indikatiy byddaf neben ‘ich pflege zu sein’ auch ‘ich werde sein’ bedeutet und auch korn, bedaf’ bythaf als Futurum gebraucht wird, ist vermutet worden, daf die Flexion des irischen bia nach Art eines a-Subjunktivs auf dom Anschin® an andere Futura heruhe. Immerhin ist auch denk- bar, dai es der alte Subjunktiy 2n biid ist, gebildet wie lat. fam.

769. Priteritum des Indikativs.

konjunkt sg 1 ‘bd, enklit. ‘reba Tl UB (wie I) JI ‘hoi “bai, enklit. ‘roh(ae ‘rab(aje pl ‘bémmar, enklit. ‘robammar 'haid Chaid2), enklit. ‘rebaid 'hdtar, enklit. ‘robatar ‘rabatar.

Passiv: ‘both.

Absolut: sg LIL boZ, rel. boie, pt III (auch relativisch) batar, Pass. both(ale (geschrieben botha, relativisch, Yellow Book of Lecan 31a 51).

Die IT sg boi seheint anf altes *bhoue zu weisen, ein reduplikazionsloses Perfekt, Aber *b¢ kann nach den rein laut- gesetzlichen Veriinderungen nicht auf *bhowe zurtickgehen.

Kymr, HU sg bu ist als *bou (mit frih opokopierler Endung) erklarbar, ygl. enklitisches ir. -bo -bu bei der Kopula § 791.

770. Partic, necess. bu(Dthi.

Abstraktum: buith (G tuithe), selten both, bith, beith § 725.

B. Kopula.

771. Die Formen der Kopula sind immer schwach betont, daher lautlich sehr zusammengeschmolzen. Mit der mit - beginnenden Wurzel von biid, buith mischt sich die indogermanische Wurzel ¢s- (vgl. § 767).

[ 434 ]Das Imperfekt und das Priteritum des Indikatiys fallen in eine Form zusammen.

Uber Lenierung und Nasalierung des folgenden Au- jauts in Relativsiitzen s. $ 489¢ und 498d; tiber Lenic- rung in andera Siittzen § 283,2; tiber Geminicrung nach ni ($ 775) und ILL sg ba (@ 784. 791. 794) 8. 8 243.

772. Prasens des Indikativs.

1. Absolut sg I aw pl anuni, gelten anunin, aanminn UU at adib ET is it rel. as ata (in M1 auch af).

Kine relative Form der I pl fehlt.

Tei engero AnschluG an air “denn” verwandelt sich manchmal a- in i: LU sg air-ié M155 11, pl ar-idid Wb16b9; far air ainmi sehreibt M123d28 airmi. Ohne vorausgchendes air steht ll sg i M1108d2. Umgekehrt airal fiir air i UT pl) 12843.

Die I sg am (spiter auch amm geschriebeu, Tiin Bé Cualnge, ed. Windisch, 1750) la6t sich auf idg. *esmi, is anf *esti, it auf *sentt (§ 176} zurticktthren; ebenso cmni auf esm.. (n at (kyu, wyl), adih (wohl= kymr. ydech}, @amin(n) Wh 14d 28, M183¢3 ist das Personalpronomen snifigiert. Die Form adi ohne -b Wh 21617 ist woht nur Schreibfeller. Vgl. auch § 1122. 504.

773. Mit ce, efa “obgleich’ und wa Gnd) “wenn? lauten die dritien Personen:

sg resu clasa, ceso chasa pl cete, ceto mas(sdu Cuisine), aso pl imate.

Die Formen scheinen hinten einen Partikel -o -« au enthalten. In Ml findet sich daneben vereinzelt céasa 3406, masa 108616, 118 a5,

Auch cid (s. § 786) scheint bisweilen indikativiseh gebraucht zu sein (Wh 5a16).

Die IE pl s. § 778.

[ 435 ]774. 2. Konjunkt.

Hier sind zwei Formengruppen zu unterscheiden:

a) Die eine steht vornehmlich hinter der Negazion nt, 1b;

b) die andere an denselhen Stellen, wo die infigierten Personalpronomen. mit @ auftreten (§ 112), also nach der Relativpartikel (3a hinter Priiposizionen, auch nach ‘in welchem® usw.; ferner nach co” “bis daft, so daR’ und nach der Fragepartikel ix; in den ersten und zweiten Personen (denen absolute relative Formen fehlen) nach nasalicrendem no ne. Uber ce-vi und ma-vi und tiber die Negazion a usw. s. $ 778. 779.

775. se J a) ni-ta -da b) -da IL i-ta *da -da HE ul -d,-l, —, -did Cid) pli ni-tam -tan -daw -dan, UW atta -dad “dad LL ni-tat -dat (nit -dat., M1128¢ 1)

776. Die 11 sg -id mur in con-id neben hinfigerem con-did “daB® er ist’ vmd in Adnid M151¢2 neben dadid Wb1223; sie beruht wohl anf der Assimilazion von ad 2a au (connid M1 91019), woraus nach schwachhetouter Silbe x.

Neben did steht eine Form, die aus einem blofen Dental besteht; er ist in der Regel zu # geworden oder geschwunden, urspriinglich woll nach denselben Gesetzen, nach denen im Nominativ des maskulinen Artikels int und iz wechselt (§ 462f). Aber in unsern Denkmiem werden die Formen mit und ohne / ohne Unterschied gebraucht. Vor dem Dental ist das a in fa-sa” aa” fri-sa” (aber nicht in di-a, fu-u”) zu i geworden (vgl. $ 486), vor Formen, die eine Silbe bilden, ausgestofen. In Ml ist ad gelegentlich durch x» abgelist.

Belegt sind auBer rondid dndid die III sg diandid und diant, arndid und avin, indid (Gin M1 innid) “in welchem ist’, frisin, lasin lasinn (MI); ia, due (MI) “ist er?’

[ 436 ]777. Flexionsbeispiel mit co* ‘so daR’: sg 1 conda, IL conda, LIL condid conid, pl 1 coudan, UW condad. TIT coudat;

mit anal “wie: L amal nonda, IT anal nonda, TIT anal as”, pl I amet nondax, IL canat nondad, UL comet ata” (no nur in den Personen, die keine relativen Formen bilden, s. § 538, 2b).

778. Mit cenit “obgleich nicht? und meri ‘wenn nicht hejBt die II] sg cenid, civid und inanid; das d wie in $ 425. Aber die IL sg ceni-ia hat ? wie Gruppe a}; ebeuso die positive IL pl ce ne-tad (aber arch. ce ne-ded).

779. Die negiertcn Formen lauten

in lenierenden Relativsitzen sg (LL wéd, pl natal;

in nasalierenden Relativsitzen sg LIL beliebig nant, nan (in Sg rand) oder nét, vat oder wtvh, nach, ntich, pl ravdat (doch cid natat Sveshalb sind nicht? Wh 28 b 1).

Z. 3. aa mid maith “das, was nicht gut ist’, hive nant maith oder hire udch iuaith “weil es nicht gut ist’, amal nit anse “wie es nicht schwer ist’, indf natat maithi “die, welche nicht gut sind’, hére xandat maithi ‘weil sie nicht gut sind’.

Die Form réch, nach findet sieh auch in con-néch ‘daB nicht ist’ und nach der FPragepartikel in-nach “ist nicht?”,

780. Zn a) stellt sich, anBer der negativen Frage- partikel cami ‘ist nicht?, auch secki “wer, was es auch ist’, pl seehi-lat und sechit $ 457.

Mit co ‘daf (ohne -xn $ $84), das sonst absolute Verbalformen hinter sich hat, ist die I eg cota Ml 4de11 belegt.

781. Zur Erklirung. Die Gruppen a) und b) sind archaisch auch im Vokalismus geschieden, ygl. pl T ni-tam Wb £ 15b21, aber oire nu-n-dem Cam. 870, IL ce ne-ded, M1 do-n-naé-det Turiner Palimpsest.

Gruppe a) enthilt (mit Auerabme der JIT sg) den Stam ia- (§ 756), nur immer gekiirzt; die Nebenformen mit @ stult ¢ [ 437 ]pernhen aul Augleichung an b), wie umgekehrt ce nu-tad mit t fiir arch. ce nu-ded eingetreten ist.

Iu Gruppe b) ist d, id die Partikel, die § 597 besprochen ist; Verbalform also eigentich nur, was hintor dem ¢ erecheint. Die Form -did statt id iat durch den Einflad von -da -dat usw. entstanden.

In der Ill sg ist in beidev Gruppen und in néch xdich (vel. § 860) die Verbalform {vermutlich idg, *est) geschwunden; doch tut sie sich hinter wé (das ous *nésé fir *xe-est entstunden sein kann} noch in der Geminierung kund; ferner in dem Wandel von -nd 7a -nt (ygl § 183 e. 241).

Die archaiechen Formen der I pl «eigen, da hier -m erst spit diveh -n verdriingt worden ist, unter dem Einilu& des infigierten Personalpronoimens (§ 414C),

782. Als Prisons der Gewohnheit dienen bis- weilen die Formen des Verbum substantivum (§ 764), nur meistens mit kurzem 7, 4 B. ri-pi flrderb au-ud'chither ti themel “nicht wahvhaft sicher pflegt zn sein, was in der Dunkelheit gesehen wird’ Wh 12 ¢ 12.

Doch steht in solchen Siitzen nicht selten das ge- wihnliche Prisens der Kopula.

783. Imperativ. pl I ban (badn Wh 5a 22) sg ll be ST bad, bed IU bad, bed, pad LiL bat.

784. Prisons des Subjunktivs. absolut konjunkt sg Ll be -ht Il ba -b TEL ba (bt $ 46) -b,-p, —,-dib, -dip (-be, -po, -bud vel. hes, fas pl 1 UB -ban I] bede -bad Cbaid M1145 b 10) tli UB -bat, -pal. rel, bete, beta, bata [ 438 ]785. Vor den konjunkten Formen, dic cine Silbe bilden, pflegen sich ce-ai “obgleich nicht? und ie-ni “wenn nicht zu ci und iain au verktirzen, ara” “damit” scinen zweiten Vokal zu verlieren ($ 114); vor der kiirzeren TI sg wandelt sich dieser in i. Im Inlaut erscheint fiir mb gelegentlich non, z. B. commun fiir com-ban “daQ wir scion’.

Das y ist zuniichst wohl in der III sg aus hb ant dieselhe Weise entstanden wie im Indikativ -f aus -d ($ 776); aber es scheint auf andere Formen iibertragen worden zu sein, Freilich mag p oft nur unleniertes 6 bezeichnen, vgl. die Schreibung des Futurums vé-bbd neben -pa -ba und des Priteritums ro-tle neben ro-pu in Sg. Im Auslaut der III sg kann der Cebial hinter 1 ver- stummen. Die Nebenform -di) -dip is im Anschlufi an das indikativische -did neben -é entstanden.

So lautet die HIT sg nach are™ ‘damit’: avimyp, arin und airndib, airadip, arudip; nach eo” “daB: condib, condip; nach i” ‘in welchem’: jadi; mach der Fragepartikel in: ink, im, imp und indip; nach ro: rop, rob, rup, rab; uach den Negazionspartikela a¢é und we: vip, wh; nap (aib M131 d 9) und weadip; nach sechi ‘wer auch immer’: sechip.

Eine seltene Nebenform der konjunkten III sx hat sehlieBendes .o -u: acht royo neben arhf rop “wenn nur ist’, corbu (mit von nile, nipw “es soll nicht sein” Whb27c9, 917. Uher rofa)bo, rou “entweder’, s. § S74.

Hier ist auch bésu, héso ‘vielleicht ist’ 2u erwiibnen, da bés ‘vielleicht’ mit dem Subjunktiv verbunden wird.

786. Mit ci “obgleich’ und ma ‘wenn’:

sg III cid, cith, ced, ceith pl cit mad siuel.

Sie migen alte absolute Subjunktivformen zum In- dikativ is, # enthalten. Die andern Personen werden regelmaBig gebildet: sg I Il cia te (ia fa ML36a 32, s. § 121).

Dagegen mit dem Fragepronomen heifi die Lil sg ci, cil “wer, was es auch sei’.

[ 439 ]787. Priteritum des Subjunktivs,

Fs kennt ¢ine absolute Flexion, die sonst diesem Tempus fremd ist.

absolut konjunkt sg 1 UB bin -benn 1 UB <ptha 1 (auch rel.) bi, hed, bad -bad, past, -hed (mani-bbad Sg 17 b 8) pl 1 bemuis, bimunis -binunis, -bimis ILI bitis be -ptis (-dis, -tis).

Auch hier ist am (mn) fiir mb hiinfig, z. B. commin fiir com-bin, pl conmminanis, commimis, IIL comtis; oder sg {I armak neben armbad (ara), pl airmtis, airmdis. Das om ist dagegen ausgedriingt in arbed Wh2b4, arbemmis M1 10216, auch in der IT] p) ardis Wh4a10. Fiir amal bid steht anal fid M137b22 121.

Mima “wen ind eta ‘oheletch’ (vel. § 786):

sg IIT mad pl matis cid UL.

788. Abgesehen von dicsen Formen scheint der ganze Subjunktiv der ces Verbum sulstantivum in yerkiirzter Gestalt yu gein. Die Ili sg -p in arim-p usw. (entslanden aus -b.. s. § 185a) bestitigt die Ansicht, da® dieser cin » im Stamm ent- halten hat (Vorstufen “bes, *-hest § 767). Abweichende Bildung scigt dentlich nur dic alisolute TI eg ba (die Belege bei Strachan, Trin 1 206).

Die absolute TI ag des Prat. Fut. bid ist vielleicht ihrem Ursprung nach das Verbalabsirakiun dudh in schwachbetonter Gestalt; zB. kann soilsidir bid hi lugburt SP urspriinglich bedeutet haben: ‘so hell, wic daz Sein in emem Garten’, warde aber aufgefaft als ‘so hell, als ware es in cinem Garten’; ahn- lich oldaas bid § 7581. Diese scheinbar absolute Verbalform bid hatte dann auch ander gerefen, nnd das Praelerituim Futuri ($ 790) wire seinem Heispiel gefolst.

[ 440 ]789, Futurum. absolut konjunkt sg I be UB ILD bid, bith -bu, -pa (ni-bbd Sg 36 b 1) rel. bes, bas pl I beni, bimmi, bani UB Il bit -but, -pat. rel. beta

Zweite Personen sind 2nfillig nieht belegt.

790, Praeteritum Futuri.

Es kenat absolute Flexion (vgl. § 787). Aber als Kondizional und in nasalievenden Relativsiitzen nimmt wenn keine Konjunktpartikel vorhergebt, ro (nicht xo) vor sich. Belegt sind nur dritte Personen:

se bed, kondizional: robad, ropad (rabad Wh 25) 17), aber ni-bad, ni-pad pl UB robtis, roplis.

Ebenso ro-n-bad “da® er sein wiirde’ pl vomdis (= *ro- m-bdis).

791, Priteritum und Imperfekt des Indikativs.

absolut. konjunkt sy I basa -bsa, -psa, -sa (*-b, —) It UB *bsa, -sd TIT (u. rel.) ba -bo, -po, -ba, ~pe pl 1 UB -bonunar -buminder Ill batir, batar -biar, -plar Ctar, -dur). rel. batar

Die konjunkten Formen stehen gegen die sonstige Regel auch nach cia ‘obgleich’: sg IM ce-pu, ela-bo, pl ela-ptar.

792. Die konjunkte I sg ist cigentlich -b, das hinter m im Auslaut schwinden kann. Sie ist so nur M149 b 18 belegt: du-rwmeénar... rom bithbéw “ich glaubte, [ 441 ]ich sei ewig’, was kein Schreibfehler 2u sein braneht. Gewéhnlich ist die Verstiirkungspartikel sa véllig fest- gewachsen: ro-psa ro-bse vi-psa, mit Verstummen des Labials: arromsa (a@-ro-in-b-sa) “indem ich gewesen bin’.

Da nun sonst im suflixlosen Priteritum die beiden ersten Personen des Singulars gleich lauten ($ 698), kommt diese Form auch fiir die Tl sg vor: /aure romsa ‘weil du gewesen bist? M1964 1, dbnlich 103 a4,

Auch in der TIT pl schwindet der Labial nach w regelmiBig: roméar ramdar Crom-btar), antar “indem sie waren’, andmtay “indem sie nicht waren’.

Steht vor dem Perfekt (mit #0) eme Negazionspartikel at, ne oder cia “obglcich’, so yerliert ro seinen Vokal und yor § erscheint niemals ein Nasal: sg 1 xivbsa, avarbsa ‘indem ich nicht gewesen bin’, eiarpse, TIT nirbo, cinirbo, hove narbo, carbo, pl UL nirbommar, ILL connarbter “so daB sie nicht gewesen sind’,

793. Beispiele der konjunkten Formen:

mit vi: gg I nipsa, UL ribo nipo, nibu nipu nibbe, pl ITD wipéar.

mit ro: sg I repsa, II sobo ropa (Wh), roby. rope rude (Un. a) robbu (Sg), pl I robemmar, pl IIL robtar, repter.

nasaliert: eg 1 II romsa, TI] vombo, raube, pl IIT romte: vomilar rumlar.

mit xf und re: sg T rirbse, IIL wirbo, nirbe, pl | nirbommar, TIT nirbtar.

794. Dic Form mit ro scheint, namentlich in den jiingern Glosgen, durch die ohne re zuriickgedriingt 2u werden.

Die TH sg ole ro hat auch eine prisentische, modale Bedeutung; sie bezeichnet oft den Irrealis oder ein vor- sichtiges Urieil: “es wiire, es ist wohl’, 2. B, ba uisse “es wire angemessen’ und ‘es ist doch wohl angemessen’, nibo denming ‘es ist nicht unméglich’. Vgl. lat. melins erat u. dhnl.

Auch Priteritum des Verbum substantiyum bee kommt miweilen in soelchem modalem Gebrauch yor, % B. Wb 17417. [ 442 ]Zur Syntax der Kopula.

795. Dio Kopula kann nicht nur zur Voranstellung eines Satzgliedes (§ 508), sondern auch eines ganzen Nebensatzes dienen; 2. B. #8 combat maithi, coiselir, wirt- lich ‘es ist, damit sie gut werden, (daB) sie zurecht- gewieson werden’ Wb 381 b 25.

796. Die Kopula steht in der Regel unmittelbar vor dem Priidikatswort. Ist dieses jeduch cin bestimmter Nominativ, der kein Personalprowomen ist, also ein durch den Artikel, das Possessivpronomen oder cinen Genitiy hextimmtes Nomen, cin Eigenname oder ivi mit folgendem Relativsatz (§ 467), so tritt zwischen die Kopula und das Pridikat ein Pronomen der dritten Person und, wenn das Subjekt im Satze ausgedriickt ist, oft auch dieses. Z. B. is si ind ainin as firflan... né in corpp “die Seele ist es, die bereit ist, nicht der Leib) Wh 8d11; sad he far m-bethu si Crist ‘wenn ener Leben Christus ist? Wb27b6; it hé tn twirthi iunahi al-fiadutar “die Fritchte sind die (Dinge), die gemeldet werden’ Ml46¢ 14. Maskulines Prédikat bei neutralem Subjekt: is hé candadas inna a-degnimae sén ‘das ist die weiSe Farbe der guten Werke Tux. 55.

Fehlt in einem Relativsaty cin Priidikat, indem sein Pridikatshegriff durch cin im tibergeordueten Satze stehendes Wort ausgedritckt ist, so wird keine Form der Kopula gebraucht, sondern das Verbum substantivam tritt an seine Stelle. Der Relativsatz ist ein nasalierender (vgl. die Berichtigungen 2 $ 501). Z. B. dudi vonrd-gab “yon dem, was es ist’ Karlsr. Prise. 56 b; is faillech rond bot som ‘vorsichtig ist er gewesen’ MI21d4 (das -d@- nach yond-gab? Doch ygl. $ 423); auch oldeas ‘als er ist’ § 781,1.

Anders: fer..nadip vomdr bed « semme ‘cin Mann, dessen teichtum: nicht 2u grof scin sollte? Arm. 1841 (Konstrukzion wie § 502c¢). Wieder anders die Glosse ai neaturalibus ranis Wb 5b385: dedut Ldei ‘welches die Juden sind’ (Kopula mit 7).

797. Ist das Pridikat cin adverbialer Ausdruck, und sollte das Subjekt durch ein Personalpronomen aus[ 443 ]gedritckt werden, so erscheint nicht der Nominativ des Pronomens (der itherhaupt fast nie Subjekt ist § 405), sondern die Priip. do mit dem suffigierten Pronomen. Z.B. is dnd athir dé ‘cs ist vom Vater’ Wh 21d 4; nihad a denur dé “er sollte nicht allein sein’ 1da2i: med om fecht di co fer “wenn sie zu einem Mann gehen muf, ‘wenn es dazu kommt, da sie zu cine Mann geht 9432, Abnlich con diib si “woher seid ihr?’

Ausnahmsweise kommt diese Konstrukzion auch bei Personennamen vor: de Fndéib do Barneip (mait wnter- driickier Kopula) ‘Barnabas (war) von den Juden’ Wb 1846 neben is dadib Crist ‘Christus ist von ibnen’ 4¢ 2.

798. Das Abstraktum des Verbum substantivum éuth kann auch fiir die Kopula dienen und die Ver- bindung mit einem Pridikatsnominatiy bewahren: buith nochichenn “barhauptig sein’ Wb J1¢12, vg. Mi4dc 6.

799. Eine Kopula fehlt baufig ganz, besonders da, wo sie in der dritten Person des Indikativs stehen miifte; so regelmiifiig in den singularischen Fragesiitzen ($ 455). fm Ubrigen dirfen aber solche Sitze nicht mit den Nominalsitzen etwa der semitischen Grammatik verglichen werden. Sie bilden keine Klasse ftir sich, sondern sind genau so gebaut wie die mit ausgesetzter Kopula.

Andere Suppletivverben.

800. albaill (§ 422) ‘stirbt’, auch efbail, pl etbattal 546), Subj. ethela § 595, Put. athéla $ 648. Im teritum hat dieses Verb nur die ro-Form: afruball $ G78; das Nurrativ wird durch atbath Cbéth2) vertreten ($ 702. 529b), Beide Stimme bilden ein Abstraktum: epelix Capalin) $ 728 und apthe.

801. I. Das Simplex éerid ‘trigt’ $ 544, “heir “bei (§ 548), Pass. ‘berar ‘berr ($ 574), bj. *bera § 595. 598, Fut. *béra §$ 648. 651, Priit. bert $ 67S, Pass. “breth § 708, Abstr. Grith, brefk $ 725 bildet keine re-Formen § 528, 4.

[ 444 ]Fiir diese tritt das schwache Verb ro'uc(rapi, ruc(eapi ein (cc = yy), pl ‘racat, Subj. ‘ruc(eja, Priit. Subj. Pass. 'ructh(We pl ruct(adis, Priit. Ind. sg I rovuiccius, IL rovuiec, voue, “rue Cuccai $ 67Gb), pl ‘ruesat, Pass, ro'ucad rucad pl ro'wetha ructha, vgl. $ 165.

Auch zum Kompositum tren be ‘Ybertragl ro-Prit. Pass. teintruea? M12 b 17.

IL. do*beir ‘ber, prototoniert ‘tab(a)ir “bringt’ und ‘gibt flektiert wie “beir (Fut. ‘tibéra § 651); doch Abstr. tabart tatwivt (§ 725). Fiir die ro-Formen tritt ein:

a) in der Bedeutung “bringen’ do'ue(eaji, tue(ca)i Pass. ‘tucthar, Subj. ctue(eda, Prat. Ind, deuic tuice tae Cuccai § 676b) pl tucsat, Pass. te(ead teiced, So wird auch der Imperatiy fuie “bringe’ gebildet, der sonst den ro- Formen fremd ist.

b) in der Bedeutung ‘geben’ sorvati ‘raiti (fo-ro-ad-d.. $ 4S), Subj. dovrata, ‘tarta, sg | ‘tart, Pass. ‘tartar, Prat. Ind. sg I do'vates, If dovrat(e)is, IIL dovrat, ‘tarat, pl [ dovatsam, UL dovvatsid, M11 dotratsat, *tartsat a. ‘tartisset, Pass. do'vatad, *fardad, pl do*rata, ‘tariu.

Ebenso Adandé fristarat, Glosse zu obdewle M1514 3.

HI. Andere Komposita von deri bilden ro-Formen: asbeir as'robair, arbety vo-Prit. arrebart.

802. ad‘ei ‘sieht’ $543, prototoniert ‘wiceé u. ‘accai § 168, sg I ad‘ciu, pl adt-ciat, Pass. ad'eiiker § 586, pro- totoniert ‘aecastar $ GOT, Subj. sg adcear, ILL prototon. ‘acvadar, ‘accathar, P: adcether, prototon, ‘accastar, Prat. Subj. adeeth ‘ced § GOT, Fut. adceichi, Pass. ad'cichestar $ 654, Priit. Pass. ad‘cess $ 707, Abstr, aicsiy $ 728.

ro-Formen werden im Allgemeinen nicht unter- schieden § 529b. Aber im aktiven Prateritum trilt fir die ro-Form ad-cor-daire ($ 692) ein, wihrend das Narrativ cou- vor sich nimmt: con‘ac(eaJe § 580. Nach Konjunkt- partikeln heilit es aber auch hier in beiden Bedeutungen ‘acCeaje § 701. Im Priisens ist ad‘vo-darear “kann gesehen werden’ Sg 172a2 belegt,

[ 445 ]doéi-ci, do'éeai “blickt an’, das sonst gleich {lektiert (Impervat. sg IE dé(ece § 586, Fut. du'deigi $ 654), bildet gewdbnliche ro-Formen, 2. B. Priit. LI pl do‘véeatar, Subj. IL sg ‘dercaither.

Das Dekompositum fris‘aceai “hoftt’ hat bewegliches vo, z B. Pritt. UL pl fristracatar, ni-rofrescachtar; Part. Pass, freseasi(aje $ 714.

803. Fir ‘eaiethar (vgl. § 518) ‘setat, wirft (Subj. ‘corathar 3 G05, Abstr. cor § 722) tritt itherall da, wo absolute Flexion zu erwarten wiire, das Kompositum fovceird, forceirt (§ 752) ein. Aber Imperat. 1] sg cuirthe und cuire (§ 586), pl edit. Das Futurum foveichery vertritl auch in anderer Stellung das yon ‘cuirethai, 2. B. L sg fris:foickinvr céill MLTS cS an friscauiviur eeill ‘colo’.

Beide Verben bilden keine vo-Formen, sondern werden in dieser Bedeutung durch ro-ld ersetai § 528,4, 2 B. Subj. sg I ‘rat ILL ‘raia § 608, Priit. Ind, relt, -ralcae, pl ‘ralsat ‘relsat § G75, Pass. ro‘laad, ‘ralud ‘volad.

Das Kompositum dovenirethar “schafft herbei hat vo-Formen und ein Futurum, % B. do‘rochuirsenivar Sg6b1S, doeuivifi~ Ml3al, Aber in der Bedeutung ‘hinwerfen’ z. B. Perf. Pass. dovralad, Pril. Fut. do:/oiehred,

804. fogaib “finde, Subj. forgata, Fut. fo (s. gabid § 752); aber Prat. forfiair, protoloniert -/aair § 689. 537, Pass. forfrith, proteton, “frith § 705; ohne Unterseheidung von ro-Formen § 529 b.

805. cowie(e) ‘kann, ist miichiig fiber (ohne Unterscheidung yon ve-Formen § 529b) verlauscht die Stammform des Prisens -iee- (zur Flexion s. tic § 752) mit -ovg-, sobal sie den ITauptakzent verliert. Also sg I deuterotonicrt: con'ichnm, YO cowicte), pl eonecat, prota toniert sg I ‘eumyaim, ‘ewmen, LIL ccmming -emmeing ‘cumaing, pl ‘eumgaé “cumeal; ebenso Put. sg 1 conteub, aber eumyuh, Prat. Fut. covicfed, aber ‘cuncaibed.

Der Subjunktiv ist cov'/, prototoniert ‘ew(@i und ‘eum § 626, pl ‘cumset, Pritt. Subj. pl I con isms, prototon. [ 446 ]‘exdmstiumis; Prat. con'daaceir, prototon. ‘cofmnncuir ‘codi- nace, pl ‘coimnactar u. ‘conmacler § 686. 687. 696, Abstr. camare U. emnany § 728.

Der Vokalismus von -ong-. det aus dem irisehen nicht 20 ersehen ist, ist mach kymr. cyfoeth “Reichtum’? = ir. cwmachte ‘Macht’ angesetat. Vielleicht kann aber kymr. -oeth aus -acht fiir -aueht entstunden gein,

Daran sehlieBen sich an: adenm(@ing und doeemla)iny Yereignet sich, betrifft’, pl do'ccmangat tecmongat, Priit, tec- commocuir, aber ad-coviniee $ 683, 686; ferner for'comnacuir forcounucuir forcounacair “geschaly.

806. ithid bt, Abstr. ithe § 721, 3, hat den Subj. vestay § 617. G19, Pritt. Fut. pl TM st(@is § 657, 110, Part. Pass. efsse von W, ed-. Zum Prit. dotd ‘duaid s. $ 6ST, Das Verb untersehcidet keine ro-Formen

807. rowsecha (schwaches «-Verb) ‘weist zurecht, hilt im Zaum’ wird in den prototonierten Formen dureh dag von cose “Zurechtweisung’ ($ 728) abgeleitete “rosea ersetzt, das aber auch absolut vorkommt: coseitir Wb 22¢10. Vgl. mit ad (§ 526) conasea ZLCP 3,451 ,20.

Abnlich zu con'sernam, Glosse zu nos studere conveniat MI 35036, der Imperativ cosrad ‘atndeat’ 12445, cosrid ‘studete’ 68415 vom (epiiter belegten) Subst. cossair, Aber das Simplex hut séram ‘etude 56e12. Vel. § 546.

808. 1. téit ‘gel “tet, rel. tée hat im Prisens daneben die W. ir. teg-: sg I tiaga ‘téeg, pl UT tiagcapit ‘Hagat § 588, Pass. ‘tiayar, Impert. wortéged.

Imperativ sg I tay, lech (8 584) pl tayear Ll eirg, etreg UB (gpiiter eryi) Til: té Hayat Pass. tlayar.

Subj. tis ‘té@) pl -Has(sjat § 618. 618, Prat, Subj. ‘tés(sjed, Wut. ‘reya ‘riga $655, Priit. luid pl lotar $694 b, Pass, eth(aje, Abstr. techt § 725,

[ 447 ]Die ro-Formen werden von ciner W. xed- mit den Priip. de und cofm/ gebildel $ 528.4. 823 A, a: Subj. u. Fut. do’col, prototoniert ‘decha “dich “dig, pl T dechsam, Pritt. Subj. u. Fut. pl du'coistis, prototon. ‘dechsaitis ilich- sitis $ 624. 625. 660, Pritt. Ind.sg C11 davcoad ‘cood, “dechud, TI dovcatd, “dechuil, pl l -dechommor ‘dechummar IT -digtith, Ill doveatar, “dechutor $ 691, Tas Pris. Ind. ist erst spiter belegt, z. B. sq L ‘digthim (vgl. § 121) Saltaiy na Rann 8208, TII ‘dichel $ 588.

Wher die W. wed- vgl. $691, wo das Prit. rofidatar erwihnt ist. Die poetische Sprache hat ein Prisens fethid ‘geht’, pl ‘fethet und do'feith ‘kommt? (Stokes, Bezzenbergers Beltrige 28,55; Windisch IT IIE 2,531 Anm. 16); es enthitt woll die- selbe Wurzel, hat aber den Dental yertauscht (etwa nach rethdtd ‘\dufe’?), Maglicherweiee gebért auch die HL sz eit (4-7) zu ihr und ist erst aus “féit (vgl. foct § 107) nach tag umgestaltet; doch ist unsicher, ob “fedith regelrecht */4it (mit ¢ = d) ergiibe.

Wihrend tiage usw. sich zu gr. oreixery got. steigan stellt {§$ 51), gescllt sich das Prat. Zuid wohl zu gr. HAudov éhevooun;: Pass. ethae ist ein Rest der Wurzel, die in gr, tévat lat. ive altind. #i ‘geh? vorlicgt. Dazu kommen noch im Imperativ W. erg- (vgl. €pxyouat?) und im Futurum rey.

809. I]. Das Kompositum doté ‘kommt’ pl do'tiagut geht im Allgemeinen wie das Vorige mit Ausnahme einiger Imperativiormen. Nur tritt in prototonierten Formien fir ‘to-théq- : taty- theg- ein (§ 177); also sg I doNag, prototon. ‘faig “tdey, ILL do'tét, prototon. ‘fait, pl do'tiagat, proloton. “feigat usw.

Imperativ sg [I fet (§ 590) pl tait TIL tatt, téet tatgat.

Subj. sg I do'tins, prototon. ‘tats, LIL do'téG), prototon. ‘tai usw. (vgl. auch sg IE fair, fairi, pl tairsef § 590); Fut. do'rega do'riga, prototon. ‘lerga ‘lirga $ 655, Prt. Ind. doinid pl do'lotar ‘titetar, Pass. doveth, Abstr. tnidecht $ 120 b.

Die vo-Formen wie [: Subj. do'decha u. *do'dich, prototon. ‘tuidig, Pritt. Subj. dodichsed, ‘tuidehissed?, pl | [ 448 ]‘tuichesmais (aus ‘tatdchesmais § 124), Priit. Ind. sg I dordechad, prototon. ‘nidchel, pl TIL dotdechutar, ‘tuidchetar.

810. ILL Das Kompositum mit in(d)-od- (Pris. pl TIF jn-olgat “gehen hinein’, Abstr. dotecht) bildet das Futurnm wie den Suabjunktiy: pl TL dofsat $ 660 und gewohnliche ro-Formen: Perf. ix'rialaid zum Narrativ ivolaid, Solche hat auch im'té “geht herum’, Perf. pl IIT imruddaiar ueben Narrativ rel. imme'lotar, Das Futurum des Dekompositums mit com- lautet sg ITT conimthe § 666.

ron'é-tet (com-en-) “vibt nach, tibt Nachsicht’, prototon. ‘cométig, Abstr. comiteeht, fiihrt den Stamm (éég- weiter durch als das Simplex §$ 588: pl IE cowdtyid, Tmperat. sg [IL ‘coméitged, Subj. sg J) ‘comdéitis, U1 con dit § 626, Partic, necess., coiitesti § 718,

Andere Komposita wie forfét ‘hilft’, remi€t “geht voran’ richten sich ganz nach T.

811. doinit “fallt’, jiinger sucfuit, prototoniert ‘tit $ 107. 539, pl ‘tnitet, Pass. ‘fuiter, Subj. sg 1 dovve-shiusa $ 622, IIL ‘toh, pl I ‘torthissem, pl TIT ‘todsat vtotsat, Fut. do'téeth 3 G59, Abstr. toth(ajim totaim $ 7231.

Fiir das P: itum tritt do‘cer ein, mit ro: doro-chair, prototon. ‘torelar wu. *torchair § 702.